Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

2) Alaunstein.

Weiß, ins Gebliche, Grauliche etc. (im Feuer
brennt er sich röthlich); theils an den Kanten
etwas durchscheinend (mehr noch wenn er im
Wasser liegt); halbhart; theils abfärbend. Ge-
halt (nach Vauquelin) = 43,92 Thonerde, 24
Kieselerde, 25 Schwefelsäure, 3,80 schwefel-
saure Pottasche, 4 Wasser. In ganzen Flözen
bey Tolfa im Kirchenstaat.

3) Alaunschiefer, schiefriger Aluminit.

Graulich, theils ins Schwarze; bricht schei-
benförmig; theils gerade-theils krumm-blätte-
rig; theils in Kugeln; der Bruch theils matt,
theils glänzend; hält häufig Schwefelkies einge-
mengt; bricht theils (- aber bey weiten nicht
ausschließlich -) in Ganggebirgen als Thon-
schiefer, von dem er im Aeußern oft kaum zu
unterscheiden ist; und theils hingegen unläugbar
in Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerun-
gen aus beyden organisirten Reichen; so z. B.
als Kräuterschiefer im Saarbrückischen; und als
Trilobitenschiefer bey Andrarum.

27. Thonschiefer, Layenstein, Wacke.
Schistus. (Fr. Ardoise, Engl. Slate.)

Grau, in mancherley andre Farben überge-
hend, bis ins Schwarze; theils gestreift, oder
fleckig etc.; schimmernd, theils mit Seidenglanz;
von sehr verschiedener Feinheit des Korns; der
Bruch theils gerade, theils wellenförmig; die
Bruchstücke meist scheibenförmig; doch theils
auch nur in dicken und undeutlichen Ablosungen;
selten trapezoidisch; weich oder halbhart. Gibt
graulich-weißen Strich (scriptura). Ueberhaupt
aber in endloser Mannigfaltigkeit von Abarten,
die theils von ihrem Gebrauch den Nahmen ha-

2) Alaunstein.

Weiß, ins Gebliche, Grauliche ꝛc. (im Feuer
brennt er sich röthlich); theils an den Kanten
etwas durchscheinend (mehr noch wenn er im
Wasser liegt); halbhart; theils abfärbend. Ge-
halt (nach Vauquelin) = 43,92 Thonerde, 24
Kieselerde, 25 Schwefelsäure, 3,80 schwefel-
saure Pottasche, 4 Wasser. In ganzen Flözen
bey Tolfa im Kirchenstaat.

3) Alaunschiefer, schiefriger Aluminit.

Graulich, theils ins Schwarze; bricht schei-
benförmig; theils gerade-theils krumm-blätte-
rig; theils in Kugeln; der Bruch theils matt,
theils glänzend; hält häufig Schwefelkies einge-
mengt; bricht theils (– aber bey weiten nicht
ausschließlich –) in Ganggebirgen als Thon-
schiefer, von dem er im Aeußern oft kaum zu
unterscheiden ist; und theils hingegen unläugbar
in Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerun-
gen aus beyden organisirten Reichen; so z. B.
als Kräuterschiefer im Saarbrückischen; und als
Trilobitenschiefer bey Andrarum.

27. Thonschiefer, Layenstein, Wacke.
Schistus. (Fr. Ardoise, Engl. Slate.)

Grau, in mancherley andre Farben überge-
hend, bis ins Schwarze; theils gestreift, oder
fleckig ꝛc.; schimmernd, theils mit Seidenglanz;
von sehr verschiedener Feinheit des Korns; der
Bruch theils gerade, theils wellenförmig; die
Bruchstücke meist scheibenförmig; doch theils
auch nur in dicken und undeutlichen Ablosungen;
selten trapezoidisch; weich oder halbhart. Gibt
graulich-weißen Strich (scriptura). Ueberhaupt
aber in endloser Mannigfaltigkeit von Abarten,
die theils von ihrem Gebrauch den Nahmen ha-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000030">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0614" xml:id="pb590_0001" n="590"/>
            <p rendition="#indent-2">2) Alaunstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Weiß, ins Gebliche, Grauliche &#xA75B;c. (im Feuer<lb/>
brennt                             er sich röthlich); theils an den Kanten<lb/>
etwas durchscheinend (mehr                             noch wenn er im<lb/>
Wasser liegt); halbhart; theils abfärbend. Ge-<lb type="inWord"/>
halt (nach Vauquelin) = 43,92 Thonerde,                             24<lb/>
Kieselerde, 25 Schwefelsäure, 3,80 schwefel-<lb/>
saure Pottasche, 4 Wasser. In ganzen Flözen<lb/>
bey Tolfa im                             Kirchenstaat.</p>
            <p rendition="#indent-2">3) Alaunschiefer, schiefriger Aluminit.</p>
            <p rendition="#l1em">Graulich, theils ins Schwarze; bricht schei-<lb type="inWord"/>
benförmig; theils gerade-theils krumm-blätte-<lb type="inWord"/>
rig; theils in Kugeln; der Bruch theils matt,<lb/>
theils                             glänzend; hält häufig Schwefelkies einge-<lb/>
mengt;                             bricht theils (&#x2013; aber bey weiten nicht<lb/>
ausschließlich &#x2013;) in                             Ganggebirgen als Thon-<lb/>
schiefer, von dem er im Aeußern                             oft kaum zu<lb/>
unterscheiden ist; und theils hingegen unläugbar<lb/>
in                             Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerun-<lb/>
gen aus                             beyden organisirten Reichen; so z. B.<lb/>
als Kräuterschiefer im                             Saarbrückischen; und als<lb/>
Trilobitenschiefer bey Andrarum.</p>
            <p rendition="#indent-1">27. Thonschiefer, Layenstein, Wacke.<lb/><hi rendition="#aq">Schistus</hi>. (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ardoise</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Slate</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Grau, in mancherley andre Farben überge-<lb type="inWord"/>
hend, bis ins Schwarze; theils gestreift,                             oder<lb/>
fleckig &#xA75B;c.; schimmernd, theils mit Seidenglanz;<lb/>
von sehr                             verschiedener Feinheit des Korns; der<lb/>
Bruch theils gerade, theils                             wellenförmig; die<lb/>
Bruchstücke meist scheibenförmig; doch                             theils<lb/>
auch nur in dicken und undeutlichen Ablosungen;<lb/>
selten                             trapezoidisch; weich oder halbhart. Gibt<lb/>
graulich-weißen Strich (<hi rendition="#aq">scriptura</hi>). Ueberhaupt<lb/>
aber in endloser                             Mannigfaltigkeit von Abarten,<lb/>
die theils von ihrem Gebrauch den                             Nahmen ha-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[590/0614] 2) Alaunstein. Weiß, ins Gebliche, Grauliche ꝛc. (im Feuer brennt er sich röthlich); theils an den Kanten etwas durchscheinend (mehr noch wenn er im Wasser liegt); halbhart; theils abfärbend. Ge- halt (nach Vauquelin) = 43,92 Thonerde, 24 Kieselerde, 25 Schwefelsäure, 3,80 schwefel- saure Pottasche, 4 Wasser. In ganzen Flözen bey Tolfa im Kirchenstaat. 3) Alaunschiefer, schiefriger Aluminit. Graulich, theils ins Schwarze; bricht schei- benförmig; theils gerade-theils krumm-blätte- rig; theils in Kugeln; der Bruch theils matt, theils glänzend; hält häufig Schwefelkies einge- mengt; bricht theils (– aber bey weiten nicht ausschließlich –) in Ganggebirgen als Thon- schiefer, von dem er im Aeußern oft kaum zu unterscheiden ist; und theils hingegen unläugbar in Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerun- gen aus beyden organisirten Reichen; so z. B. als Kräuterschiefer im Saarbrückischen; und als Trilobitenschiefer bey Andrarum. 27. Thonschiefer, Layenstein, Wacke. Schistus. (Fr. Ardoise, Engl. Slate.) Grau, in mancherley andre Farben überge- hend, bis ins Schwarze; theils gestreift, oder fleckig ꝛc.; schimmernd, theils mit Seidenglanz; von sehr verschiedener Feinheit des Korns; der Bruch theils gerade, theils wellenförmig; die Bruchstücke meist scheibenförmig; doch theils auch nur in dicken und undeutlichen Ablosungen; selten trapezoidisch; weich oder halbhart. Gibt graulich-weißen Strich (scriptura). Ueberhaupt aber in endloser Mannigfaltigkeit von Abarten, die theils von ihrem Gebrauch den Nahmen ha-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/614
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/614>, abgerufen am 18.06.2024.