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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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Eine sonderbare Art von Wurmröhren, (die
doch auch manche Aenlichkeit mit den Tubiporen
hat) deren Mündung dem Ende einer Gießkanne
ähnelt, und die am Rande wie mit einem Kranze
von kurzen Röhrchen eingefaßt ist. Das hintere
Ende ist fast immer abgebrochen.

4. Gigantea. Testa subflexuosa lente atte-
nuata violacea, intus laeui lutea; apertura
alba vndulatim striata dente conico munita.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9.

In Westindien. Das Thier selbst ähnelt den
Steinbohrern. Bewohnt ausgehöhlte Gänge in
großen Madreporen.

63. Teredo. Darmröhre. Testa teres,
flexuosa, lignum penetrans.

1. Naualis. der Schiffwurm, Pfahlwurm.
Bohrwurm. (Fr. le taret.) T. corpore
tereti elongato, ore attenuato, extremitate
postica
pholadiformi, quadriualui.

Gottfr. Sellii hist. nat. teredinis. 1733.
4. tab. 1.

Das gefährliche Thier wird ungefähr Fuß-
lang. Wohnt in Eichen-Ellern-Tannen- u. a.
Holz, worin es sich fingersdicke Gänge bohrt,
die es mit einer zarten Kalkschale auskleidet.
Hat, zumahl 1730, für Holland groß Unglück
gedroht, da es die Dämme in Seeland und
Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt
der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet
auch noch jetzt, zumahl im Westkappler Damm,
zuweilen große Verwüstungen an.

Eine sonderbare Art von Wurmröhren, (die
doch auch manche Aenlichkeit mit den Tubiporen
hat) deren Mündung dem Ende einer Gießkanne
ähnelt, und die am Rande wie mit einem Kranze
von kurzen Röhrchen eingefaßt ist. Das hintere
Ende ist fast immer abgebrochen.

4. Gigantea. Testa subflexuosa lente atte-
nuata violacea, intus laeui lutea; apertura
alba vndulatim striata dente conico munita.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9.

In Westindien. Das Thier selbst ähnelt den
Steinbohrern. Bewohnt ausgehöhlte Gänge in
großen Madreporen.

63. Teredo. Darmröhre. Testa teres,
flexuosa, lignum penetrans.

1. Naualis. der Schiffwurm, Pfahlwurm.
Bohrwurm. (Fr. le taret.) T. corpore
tereti elongato, ore attenuato, extremitate
postica
pholadiformi, quadriualui.

Gottfr. Sellii hist. nat. teredinis. 1733.
4. tab. 1.

Das gefährliche Thier wird ungefähr Fuß-
lang. Wohnt in Eichen-Ellern-Tannen- u. a.
Holz, worin es sich fingersdicke Gänge bohrt,
die es mit einer zarten Kalkschale auskleidet.
Hat, zumahl 1730, für Holland groß Unglück
gedroht, da es die Dämme in Seeland und
Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt
der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet
auch noch jetzt, zumahl im Westkappler Damm,
zuweilen große Verwüstungen an.

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[469/0493] Eine sonderbare Art von Wurmröhren, (die doch auch manche Aenlichkeit mit den Tubiporen hat) deren Mündung dem Ende einer Gießkanne ähnelt, und die am Rande wie mit einem Kranze von kurzen Röhrchen eingefaßt ist. Das hintere Ende ist fast immer abgebrochen. 4. Gigantea. Testa subflexuosa lente atte- nuata violacea, intus laeui lutea; apertura alba vndulatim striata dente conico munita. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 9. In Westindien. Das Thier selbst ähnelt den Steinbohrern. Bewohnt ausgehöhlte Gänge in großen Madreporen. 63. Teredo. Darmröhre. Testa teres, flexuosa, lignum penetrans. 1. Naualis. der Schiffwurm, Pfahlwurm. Bohrwurm. (Fr. le taret.) T. corpore tereti elongato, ore attenuato, extremitate postica pholadiformi, quadriualui. Gottfr. Sellii hist. nat. teredinis. 1733. 4. tab. 1. Das gefährliche Thier wird ungefähr Fuß- lang. Wohnt in Eichen-Ellern-Tannen- u. a. Holz, worin es sich fingersdicke Gänge bohrt, die es mit einer zarten Kalkschale auskleidet. Hat, zumahl 1730, für Holland groß Unglück gedroht, da es die Dämme in Seeland und Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet auch noch jetzt, zumahl im Westkappler Damm, zuweilen große Verwüstungen an.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/493>, abgerufen am 26.06.2024.