erhalten. Nahmentlich habe ich den Ab- schnitt von den Versteinerungen, interessanter und fruchtbarer darzustellen gesucht, als es insgemein geschehen. - Auch sind Hrn. Haüy's neue Benennungen vieler Fossilien beygefügt, und zum Unterschied von den ältern französischen außer Parenthese gesetzt.
Die mit der systematischen Anordnung der Steine und erdartigen Fossilien verbun- denen Schwierigkeiten sind im Buche S. 536. berührt und selbst durch manche der neuesten, an sich äußerst lehrreichen Entdeckungen über die Bestandtheile einiger Steingattungen nur noch vergrößert: so, daß sich diese Classe des Mineralreichs vor der Hand weder bloß nach dem quantitativen Verhältniß der Bestandtheile der Fossilien, noch auch bloß nach dem äußern Habitus ordnen läßt. - Nach erstern nicht; denn da jenes Verhält- niß vieler, einander übrigens oryctognostisch noch so ähnlichen und geognostisch noch so nahe verwandten Fossilien (wie z. B. der mancherley Unterarten von Asbest) theils gar auffallend variirt, so leuchtet von selbst ein, wie schlechterdings zweckwidrig und unbrauch- bar ein System der Lithologie ausfallen müßte, das streng nach dem Gehalt der vorwaltenden Bestandtheile geordnet werden sollte: aber eben so wenig würde der bloße äußere Habitus
erhalten. Nahmentlich habe ich den Ab- schnitt von den Versteinerungen, interessanter und fruchtbarer darzustellen gesucht, als es insgemein geschehen. – Auch sind Hrn. Haüy's neue Benennungen vieler Fossilien beygefügt, und zum Unterschied von den ältern französischen außer Parenthese gesetzt.
Die mit der systematischen Anordnung der Steine und erdartigen Fossilien verbun- denen Schwierigkeiten sind im Buche S. 536. berührt und selbst durch manche der neuesten, an sich äußerst lehrreichen Entdeckungen über die Bestandtheile einiger Steingattungen nur noch vergrößert: so, daß sich diese Classe des Mineralreichs vor der Hand weder bloß nach dem quantitativen Verhältniß der Bestandtheile der Fossilien, noch auch bloß nach dem äußern Habitus ordnen läßt. - Nach erstern nicht; denn da jenes Verhält- niß vieler, einander übrigens oryctognostisch noch so ähnlichen und geognostisch noch so nahe verwandten Fossilien (wie z. B. der mancherley Unterarten von Asbest) theils gar auffallend variirt, so leuchtet von selbst ein, wie schlechterdings zweckwidrig und unbrauch- bar ein System der Lithologie ausfallen müßte, das streng nach dem Gehalt der vorwaltenden Bestandtheile geordnet werden sollte: aber eben so wenig würde der bloße äußere Habitus
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[V/0009]
erhalten. Nahmentlich habe ich den Ab-
schnitt von den Versteinerungen, interessanter
und fruchtbarer darzustellen gesucht, als es
insgemein geschehen. – Auch sind Hrn.
Haüy's neue Benennungen vieler Fossilien
beygefügt, und zum Unterschied von den
ältern französischen außer Parenthese gesetzt.
Die mit der systematischen Anordnung
der Steine und erdartigen Fossilien verbun-
denen Schwierigkeiten sind im Buche S. 536.
berührt und selbst durch manche der neuesten,
an sich äußerst lehrreichen Entdeckungen über
die Bestandtheile einiger Steingattungen
nur noch vergrößert: so, daß sich diese
Classe des Mineralreichs vor der Hand weder
bloß nach dem quantitativen Verhältniß der
Bestandtheile der Fossilien, noch auch bloß
nach dem äußern Habitus ordnen läßt. -
Nach erstern nicht; denn da jenes Verhält-
niß vieler, einander übrigens oryctognostisch
noch so ähnlichen und geognostisch noch so
nahe verwandten Fossilien (wie z. B. der
mancherley Unterarten von Asbest) theils gar
auffallend variirt, so leuchtet von selbst ein,
wie schlechterdings zweckwidrig und unbrauch-
bar ein System der Lithologie ausfallen müßte,
das streng nach dem Gehalt der vorwaltenden
Bestandtheile geordnet werden sollte: aber
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. V. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/9>, abgerufen am 24.11.2024.
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