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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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Die andere noch ungleich größere findet sich
unweit des Paranastroms in Chaco, im spani-
schen Süd-America, wo sie 1782 durch Don
Mich. Rubin de Celis untersucht und ihr Ge-
wicht auf 30000 Pfund angeschlagen worden*),
und dieses Eisen häkt 10 pro Cent Nickel.

2. Schwefelkies, Eisenkies, Marcasit. Py-
rites
. Fer sulfure. (Engl. mundick.)

Speisgelb, in mancherley Abstufungen; einer-
seits ins Goldgelbe, anderseits fast ins Stahl-
graue; oft taubenhälsig oder tombackbraun an-
gelaufen; metallischglänzend; meist so hart, daß
er am Stahle Funken gibt, mit Schwefelgeruch;
hält, außer dem durch Schwefel vererzten Eisen
zuweilen auch Gold, Silber, Arsenik etc.

Man unterscheidet drey Hauptarten desselben:

1) Gemeiner Schwefelkies.

In mancherley besonderer Gestalt, z. B. als
Kiesnieren, Kiesbälle etc. oder traubig, pilz-
förmig etc. häufig crystallisirt in mancherley Form,
z. B. als doppelt vierseitige Pyramide (-tab. II.
fig. 5. -); oder als Dodecaeder mit fünfseitigen
Flächen und zwanzig Ecken (-tab. II. fig. 4. -)
oder in einer der seltensten crystallinischen Formen
der Fossilien, als Icosaeder mit gleichen dreysei-
tigen Flächen und zwölf Ecken (-tab. II.
fig. 6. -); häufig hingegen cubisch mit gestreiften

*) Eine Probe von diesem berühmten süd-amerika-
nischen Eisenblock, die ich als eine ausnehmende
Seltenheit der Güte des Hrn. Baronet Banks
verdanke, unterscheidet sich von dem sibirischen
besonders durch eine weit hellere dem Zinnweißen
sich nähernde Farbe.

Die andere noch ungleich größere findet sich
unweit des Paranastroms in Chaco, im spani-
schen Süd-America, wo sie 1782 durch Don
Mich. Rubin de Celis untersucht und ihr Ge-
wicht auf 30000 Pfund angeschlagen worden*),
und dieses Eisen häkt 10 pro Cent Nickel.

2. Schwefelkies, Eisenkies, Marcasit. Py-
rites
. Fer sulfuré. (Engl. mundick.)

Speisgelb, in mancherley Abstufungen; einer-
seits ins Goldgelbe, anderseits fast ins Stahl-
graue; oft taubenhälsig oder tombackbraun an-
gelaufen; metallischglänzend; meist so hart, daß
er am Stahle Funken gibt, mit Schwefelgeruch;
hält, außer dem durch Schwefel vererzten Eisen
zuweilen auch Gold, Silber, Arsenik ꝛc.

Man unterscheidet drey Hauptarten desselben:

1) Gemeiner Schwefelkies.

In mancherley besonderer Gestalt, z. B. als
Kiesnieren, Kiesbälle ꝛc. oder traubig, pilz-
förmig ꝛc. häufig crystallisirt in mancherley Form,
z. B. als doppelt vierseitige Pyramide (–tab. II.
fig. 5. –); oder als Dodecaëder mit fünfseitigen
Flächen und zwanzig Ecken (–tab. II. fig. 4. –)
oder in einer der seltensten crystallinischen Formen
der Fossilien, als Icosaëder mit gleichen dreysei-
tigen Flächen und zwölf Ecken (–tab. II.
fig. 6. –); häufig hingegen cubisch mit gestreiften

*) Eine Probe von diesem berühmten süd-amerika-
nischen Eisenblock, die ich als eine ausnehmende
Seltenheit der Güte des Hrn. Baronet Banks
verdanke, unterscheidet sich von dem sibirischen
besonders durch eine weit hellere dem Zinnweißen
sich nähernde Farbe.
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[678/0698] Die andere noch ungleich größere findet sich unweit des Paranastroms in Chaco, im spani- schen Süd-America, wo sie 1782 durch Don Mich. Rubin de Celis untersucht und ihr Ge- wicht auf 30000 Pfund angeschlagen worden *), und dieses Eisen häkt 10 pro Cent Nickel. 2. Schwefelkies, Eisenkies, Marcasit. Py- rites. Fer sulfuré. (Engl. mundick.) Speisgelb, in mancherley Abstufungen; einer- seits ins Goldgelbe, anderseits fast ins Stahl- graue; oft taubenhälsig oder tombackbraun an- gelaufen; metallischglänzend; meist so hart, daß er am Stahle Funken gibt, mit Schwefelgeruch; hält, außer dem durch Schwefel vererzten Eisen zuweilen auch Gold, Silber, Arsenik ꝛc. Man unterscheidet drey Hauptarten desselben: 1) Gemeiner Schwefelkies. In mancherley besonderer Gestalt, z. B. als Kiesnieren, Kiesbälle ꝛc. oder traubig, pilz- förmig ꝛc. häufig crystallisirt in mancherley Form, z. B. als doppelt vierseitige Pyramide (–tab. II. fig. 5. –); oder als Dodecaëder mit fünfseitigen Flächen und zwanzig Ecken (–tab. II. fig. 4. –) oder in einer der seltensten crystallinischen Formen der Fossilien, als Icosaëder mit gleichen dreysei- tigen Flächen und zwölf Ecken (–tab. II. fig. 6. –); häufig hingegen cubisch mit gestreiften *) Eine Probe von diesem berühmten süd-amerika- nischen Eisenblock, die ich als eine ausnehmende Seltenheit der Güte des Hrn. Baronet Banks verdanke, unterscheidet sich von dem sibirischen besonders durch eine weit hellere dem Zinnweißen sich nähernde Farbe.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/698>, abgerufen am 22.11.2024.