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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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durch die Galläpfelsäure schwarz, und durch die
Blausäure blau gefällt. Ist unter allen Me-
tallen am allgemeinsten in der Erde und selbst
in der organisirten Schöpfung verbreitet; auch
wird kein anderes Metall von den cultivirten
Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet;
sowohl als eigentlich so genanntes Eisen in sei-
nen beyden Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen
nähmlich und Stab-Eisen), als auch nachdem
beyde zu Stahl geschmolzen oder gebrannt
worden.*)

1. Gediegen.

Von den beyden berühmtesten, ungeheueren
Massen gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt
worden und von deren vermuthlichen Ursprung
schon oben die Rede gewesen [S. 531. not.*)
und S. 595. not.**)], ist die eine 1772 von
Hrn. Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekanks
auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder
gefunden worden. Sie hat ein sonderbares,
theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge,
und enthält in ihren bläserigen Zwischenräumen
das obgedachte grüngelbe, glasartige, dem Oli-
vin ähnelnde Fossil (S. 595 u. f.) Das Eisen
selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse
hält (nach Howard) = 17 pro Cent Nickel.

*) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and
composition of the different states of Iron
; in den
philosoph. Transactions v. J. 1795. S. 337 u. f.
bey Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz,
des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey
Bombay. - s. Voigts neues Magazin 1. B.
1. St. S. 64 u. f. und 2. St. S. 109.

durch die Galläpfelsäure schwarz, und durch die
Blausäure blau gefällt. Ist unter allen Me-
tallen am allgemeinsten in der Erde und selbst
in der organisirten Schöpfung verbreitet; auch
wird kein anderes Metall von den cultivirten
Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet;
sowohl als eigentlich so genanntes Eisen in sei-
nen beyden Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen
nähmlich und Stab-Eisen), als auch nachdem
beyde zu Stahl geschmolzen oder gebrannt
worden.*)

1. Gediegen.

Von den beyden berühmtesten, ungeheueren
Massen gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt
worden und von deren vermuthlichen Ursprung
schon oben die Rede gewesen [S. 531. not.*)
und S. 595. not.**)], ist die eine 1772 von
Hrn. Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekanks
auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder
gefunden worden. Sie hat ein sonderbares,
theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge,
und enthält in ihren bläserigen Zwischenräumen
das obgedachte grüngelbe, glasartige, dem Oli-
vin ähnelnde Fossil (S. 595 u. f.) Das Eisen
selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse
hält (nach Howard) = 17 pro Cent Nickel.

*) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and
composition of the different states of Iron
; in den
philosoph. Transactions v. J. 1795. S. 337 u. f.
bey Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz,
des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey
Bombay. – s. Voigts neues Magazin 1. B.
1. St. S. 64 u. f. und 2. St. S. 109.
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[677/0697] durch die Galläpfelsäure schwarz, und durch die Blausäure blau gefällt. Ist unter allen Me- tallen am allgemeinsten in der Erde und selbst in der organisirten Schöpfung verbreitet; auch wird kein anderes Metall von den cultivirten Völkern in so unsäglicher Menge verarbeitet; sowohl als eigentlich so genanntes Eisen in sei- nen beyden Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen nähmlich und Stab-Eisen), als auch nachdem beyde zu Stahl geschmolzen oder gebrannt worden. *) 1. Gediegen. Von den beyden berühmtesten, ungeheueren Massen gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt worden und von deren vermuthlichen Ursprung schon oben die Rede gewesen [S. 531. not.*) und S. 595. not.**)], ist die eine 1772 von Hrn. Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekanks auf dem Rücken eines Schiefergebirgs wieder gefunden worden. Sie hat ein sonderbares, theils ästiges, theils gleichsam zelliges Gefüge, und enthält in ihren bläserigen Zwischenräumen das obgedachte grüngelbe, glasartige, dem Oli- vin ähnelnde Fossil (S. 595 u. f.) Das Eisen selbst in dieser auf 1600 Pfund schweren Masse hält (nach Howard) = 17 pro Cent Nickel. *) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and composition of the different states of Iron; in den philosoph. Transactions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey Bombay. – s. Voigts neues Magazin 1. B. 1. St. S. 64 u. f. und 2. St. S. 109.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 677. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/697>, abgerufen am 09.06.2024.