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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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großen Körnern dichten, (selten concentrisch scha-
ligen) Kalksteins besteht, die durch ein kalkiges
oder mergelartiges Cäment zu einem festen Ge-
stein zusammen verbunden sind. Es gehören
dahin nahmentlich die berühmten Sorten von
englischem Baustein, Portlandstone, Purbeck-
stone
und Bathstone.

10. Mergel. Marga. (Fr. marne, Engl. marl.)

Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand etc.
Meist grau in andere unansehnliche Farben; un-
durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang
und Festigkeit. Daher besonders drey Hauptar-
ten desselben zu unterscheiden sind:

1) Erdiger Mergel, Düngmergel.

Mehr oder weniger los oder zusammengebacken;
mager; meist rauh anzufühlen; leicht läßt sich
durch Rühren im Wässer zertheilen; zieht an der
Luft Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder spä-
ter. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile (a
potiori
) werden die Abarten benannt (Kalk-
mergel, Thonmergel etc), und auch ihr Gebrauch
zur Verbesserung verschiedener Arten von Boden
bestimmt.

2) Mergeltuff, Tuchstein.

Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam
schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch.
zerfällt nocht an der Luft, sondern verhärtet viel-
mehr. Fast immer voller Reste und Spuren vege-
tabilischer Körper die davon incrustirt worden;
besonders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und
Schilf (letzteres zumahl im röhrförmigen so ge-
nannten Beinwell oder Beinbrech, Osteo-
colla
); aber auch in manchen Gegenden kleine

großen Körnern dichten, (selten concentrisch scha-
ligen) Kalksteins besteht, die durch ein kalkiges
oder mergelartiges Cäment zu einem festen Ge-
stein zusammen verbunden sind. Es gehören
dahin nahmentlich die berühmten Sorten von
englischem Baustein, Portlandstone, Purbeck-
stone
und Bathstone.

10. Mergel. Marga. (Fr. marne, Engl. marl.)

Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc.
Meist grau in andere unansehnliche Farben; un-
durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang
und Festigkeit. Daher besonders drey Hauptar-
ten desselben zu unterscheiden sind:

1) Erdiger Mergel, Düngmergel.

Mehr oder weniger los oder zusammengebacken;
mager; meist rauh anzufühlen; leicht läßt sich
durch Rühren im Wässer zertheilen; zieht an der
Luft Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder spä-
ter. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile (a
potiori
) werden die Abarten benannt (Kalk-
mergel, Thonmergel etc), und auch ihr Gebrauch
zur Verbesserung verschiedener Arten von Boden
bestimmt.

2) Mergeltuff, Tuchstein.

Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam
schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch.
zerfällt nocht an der Luft, sondern verhärtet viel-
mehr. Fast immer voller Reste und Spuren vege-
tabilischer Körper die davon incrustirt worden;
besonders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und
Schilf (letzteres zumahl im röhrförmigen so ge-
nannten Beinwell oder Beinbrech, Osteo-
colla
); aber auch in manchen Gegenden kleine

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[611/0631] großen Körnern dichten, (selten concentrisch scha- ligen) Kalksteins besteht, die durch ein kalkiges oder mergelartiges Cäment zu einem festen Ge- stein zusammen verbunden sind. Es gehören dahin nahmentlich die berühmten Sorten von englischem Baustein, Portlandstone, Purbeck- stone und Bathstone. 10. Mergel. Marga. (Fr. marne, Engl. marl.) Ein inniges Gemenge von Kalk, Thon, Sand ꝛc. Meist grau in andere unansehnliche Farben; un- durchsichtig; von verschiedenem Zusammenhang und Festigkeit. Daher besonders drey Hauptar- ten desselben zu unterscheiden sind: 1) Erdiger Mergel, Düngmergel. Mehr oder weniger los oder zusammengebacken; mager; meist rauh anzufühlen; leicht läßt sich durch Rühren im Wässer zertheilen; zieht an der Luft Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder spä- ter. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile (a potiori) werden die Abarten benannt (Kalk- mergel, Thonmergel etc), und auch ihr Gebrauch zur Verbesserung verschiedener Arten von Boden bestimmt. 2) Mergeltuff, Tuchstein. Von lockerem, durchlöchertem, theils gleichsam schwammichtem Gefüge; meist erdigem Bruch. zerfällt nocht an der Luft, sondern verhärtet viel- mehr. Fast immer voller Reste und Spuren vege- tabilischer Körper die davon incrustirt worden; besonders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und Schilf (letzteres zumahl im röhrförmigen so ge- nannten Beinwell oder Beinbrech, Osteo- colla); aber auch in manchen Gegenden kleine

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 611. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/631>, abgerufen am 24.11.2024.