Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerungen
aus beiden organisirten Reichen; so z. B. als
Kräuter-Schiefer im Saarbrückischen; und als
Trilobiten-Schiefer bey Andrarum.

21. Thon-Schiefer, Layenstein, Wacke.
Schistus. (Fr. Ardoise, Engl. Slate.)

Grau, in mancherley andre Farben übergehend,
bis ins Schwarze; theils gestreift, oder fleckig etc.;
schimmernd, theils mit Seidenglanz; von sehr
verschiedener Feinheit des Korns; der Bruch theils
gerade, theils wellenförmig; die Bruchstücke weist
scheibenförmig; doch theils auch nur in dicken
und undeutlichen Ablosungen; selten trapezoidisch;
weich oder halbhart. Gibt graulich-weißen
Strich (scriptura) Ueberhaupt aber in endloser
Mannigfaltigkeit von Abarten, die theils von ih-
rem Gebrauch den Nahmen haben, z. B. Pro-
birstein (Ital. pietra paragone. die nie etwas
anders als wahrer Thon-Schiefer ist -), Ta-
fel-Schiefer, Dach-Schiefer etc. Auch man-
cherley Uebergänge in Kiesel-Schiefer, Glimmer-
Schiefer etc. Hauptsächlich in Ganggebirgen.
Doch auch theils in Flözgebirgen (- so z. B. der
glarner Tafel-Schiefer vom Blattenberge -).

Eine besondere Abart ist der Zeichen-Schiefer
oder die schwarze Kreide, ampelites; sehr
weich; abfärbend.

22. Wetz-Schiefer (Fr. pierre a rasoir,
Engl. whet-stone.)

Meist grünlich- oder gelblich-grau; nur an
den Kanten wenig durchscheinend; schwachschim-
mernd; schiefriger Bruch; theils splitterig; halb-
hart; bricht in Ganggebirgen; vorzüglich in der
Levante.

Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerungen
aus beiden organisirten Reichen; so z. B. als
Kräuter-Schiefer im Saarbrückischen; und als
Trilobiten-Schiefer bey Andrarum.

21. Thon-Schiefer, Layenstein, Wacke.
Schistus. (Fr. Ardoise, Engl. Slate.)

Grau, in mancherley andre Farben übergehend,
bis ins Schwarze; theils gestreift, oder fleckig ꝛc.;
schimmernd, theils mit Seidenglanz; von sehr
verschiedener Feinheit des Korns; der Bruch theils
gerade, theils wellenförmig; die Bruchstücke weist
scheibenförmig; doch theils auch nur in dicken
und undeutlichen Ablosungen; selten trapezoidisch;
weich oder halbhart. Gibt graulich-weißen
Strich (scriptura) Ueberhaupt aber in endloser
Mannigfaltigkeit von Abarten, die theils von ih-
rem Gebrauch den Nahmen haben, z. B. Pro-
birstein (Ital. pietra paragone. die nie etwas
anders als wahrer Thon-Schiefer ist –), Ta-
fel-Schiefer, Dach-Schiefer ꝛc. Auch man-
cherley Uebergänge in Kiesel-Schiefer, Glimmer-
Schiefer ꝛc. Hauptsächlich in Ganggebirgen.
Doch auch theils in Flözgebirgen (– so z. B. der
glarner Tafel-Schiefer vom Blattenberge –).

Eine besondere Abart ist der Zeichen-Schiefer
oder die schwarze Kreide, ampelites; sehr
weich; abfärbend.

22. Wetz-Schiefer (Fr. pierre à rasoir,
Engl. whet-stone.)

Meist grünlich- oder gelblich-grau; nur an
den Kanten wenig durchscheinend; schwachschim-
mernd; schiefriger Bruch; theils splitterig; halb-
hart; bricht in Ganggebirgen; vorzüglich in der
Levante.

<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0586" xml:id="pb562_0001" n="562"/>
Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerungen<lb/>
aus beiden organisirten Reichen; so z. B. als<lb/>
Kräuter-Schiefer im Saarbrückischen; und als<lb/>
Trilobiten-Schiefer bey Andrarum.</p>
            <p rendition="#indent-1">21. Thon-Schiefer, Layenstein, Wacke.<lb/><hi rendition="#aq">Schistus</hi>. (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ardoise</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Slate</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Grau, in mancherley andre Farben übergehend,<lb/>
bis ins Schwarze; theils gestreift, oder fleckig &#xA75B;c.;<lb/>
schimmernd, theils mit Seidenglanz; von sehr<lb/>
verschiedener Feinheit des Korns; der Bruch theils<lb/>
gerade, theils wellenförmig; die Bruchstücke weist<lb/>
scheibenförmig; doch theils auch nur in dicken<lb/>
und undeutlichen Ablosungen; selten trapezoidisch;<lb/>
weich oder halbhart. Gibt graulich-weißen<lb/>
Strich (<hi rendition="#aq">scriptura</hi>) Ueberhaupt aber in endloser<lb/>
Mannigfaltigkeit von Abarten, die theils von ih-<lb/>
rem Gebrauch den Nahmen haben, z. B. Pro-<lb/>
birstein (Ital. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pietra paragone</hi></hi>. die nie etwas<lb/>
anders als wahrer Thon-Schiefer ist &#x2013;), Ta-<lb/>
fel-Schiefer, Dach-Schiefer &#xA75B;c. Auch man-<lb/>
cherley Uebergänge in Kiesel-Schiefer, Glimmer-<lb/>
Schiefer &#xA75B;c. Hauptsächlich in Ganggebirgen.<lb/>
Doch auch theils in Flözgebirgen (&#x2013; so z. B. der<lb/>
glarner Tafel-Schiefer vom Blattenberge &#x2013;).</p>
            <p rendition="#l1em">Eine besondere Abart ist der Zeichen-Schiefer<lb/>
oder die schwarze Kreide, <hi rendition="#aq">ampelites</hi>; sehr<lb/>
weich; abfärbend.</p>
            <p rendition="#indent-1">22. Wetz-Schiefer (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pierre à rasoir</hi></hi>,<lb/>
Engl. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">whet-stone</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist grünlich- oder gelblich-grau; nur an<lb/>
den Kanten wenig durchscheinend; schwachschim-<lb/>
mernd; schiefriger Bruch; theils splitterig; halb-<lb/>
hart; bricht in Ganggebirgen; vorzüglich in der<lb/>
Levante.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[562/0586] Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerungen aus beiden organisirten Reichen; so z. B. als Kräuter-Schiefer im Saarbrückischen; und als Trilobiten-Schiefer bey Andrarum. 21. Thon-Schiefer, Layenstein, Wacke. Schistus. (Fr. Ardoise, Engl. Slate.) Grau, in mancherley andre Farben übergehend, bis ins Schwarze; theils gestreift, oder fleckig ꝛc.; schimmernd, theils mit Seidenglanz; von sehr verschiedener Feinheit des Korns; der Bruch theils gerade, theils wellenförmig; die Bruchstücke weist scheibenförmig; doch theils auch nur in dicken und undeutlichen Ablosungen; selten trapezoidisch; weich oder halbhart. Gibt graulich-weißen Strich (scriptura) Ueberhaupt aber in endloser Mannigfaltigkeit von Abarten, die theils von ih- rem Gebrauch den Nahmen haben, z. B. Pro- birstein (Ital. pietra paragone. die nie etwas anders als wahrer Thon-Schiefer ist –), Ta- fel-Schiefer, Dach-Schiefer ꝛc. Auch man- cherley Uebergänge in Kiesel-Schiefer, Glimmer- Schiefer ꝛc. Hauptsächlich in Ganggebirgen. Doch auch theils in Flözgebirgen (– so z. B. der glarner Tafel-Schiefer vom Blattenberge –). Eine besondere Abart ist der Zeichen-Schiefer oder die schwarze Kreide, ampelites; sehr weich; abfärbend. 22. Wetz-Schiefer (Fr. pierre à rasoir, Engl. whet-stone.) Meist grünlich- oder gelblich-grau; nur an den Kanten wenig durchscheinend; schwachschim- mernd; schiefriger Bruch; theils splitterig; halb- hart; bricht in Ganggebirgen; vorzüglich in der Levante.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/586
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/586>, abgerufen am 24.07.2024.