Nebst den Thieren des vorigen Geschlechts gleichsam die Amphibien unter den Säugethieren, deren ganzer Körperbau darnach eingerichtet ist, um in beiden Elementen leben zu können.*).
1. Vitulina. der Seehund, die Robbe, das Seekalb. (Fr. le veau marin. Engl. the seal). P. capite laeui. auriculis nullis, cor- pore griseo.
v. Schreber tab. 84.
*)
So habe ich z. B. a. 1784 bey der Zergliederung eines Seehund, Auges eine überaus melkwürdige Einrichtung entdeckt, wodurch diese Thiere im Stande sind nach Willkür die Axe desselben zu ver- längern oder zu verkürzen, um durch zweyerlei, medium von so verschiedner Dichtigkeit, durchs Wasser nähmlich eben so gut als durch die Luft deutlich sehen zu können. Dieß wird durch den Druck der überaus starken Augenmuskeln auf die äußere Haut des Augapfels bewirkt, welche letztere an verschiednen Stellen von verschiedner Dicke ist. Die durchsichtige Hornhaut nämlich ist dünne und nachgiebig; von der harten weißen Haut hin- gegen ist der zunächst an die Hornhaut anstoßende Theil, so wie auch der Hintergrund, dick und knorpelartig, ihr mittlerer Gürtel aber wieder dünne und geschmeidig: so daß wenn das Thier durch die Luft sehen will, es den Augapfel in die Augenhöhle zurückzieht, und dadurch den Hinter- grund desselben etwas flach drückt, mithin der Cry- stall-Linse näher bringt etc. wie es die starke Bre- chung der Lichtstrahlen erfordert, die dann aus dem dünnen medium der Luft in das dichtere des Auges geben. Unter Wasser hingegen lassen die Augenmuskeln nach, damit die Augen-Axe wie- der verlängert werde etc. - s. Commentationes so- cietat. scient. Gottingens. vol. VII.
Nebst den Thieren des vorigen Geschlechts gleichsam die Amphibien unter den Säugethieren, deren ganzer Körperbau darnach eingerichtet ist, um in beiden Elementen leben zu können.*).
1. Vitulina. der Seehund, die Robbe, das Seekalb. (Fr. le veau marin. Engl. the seal). P. capite laeui. auriculis nullis, cor- pore griseo.
v. Schreber tab. 84.
*)
So habe ich z. B. a. 1784 bey der Zergliederung eines Seehund, Auges eine überaus melkwürdige Einrichtung entdeckt, wodurch diese Thiere im Stande sind nach Willkür die Axe desselben zu ver- längern oder zu verkürzen, um durch zweyerlei, medium von so verschiedner Dichtigkeit, durchs Wasser nähmlich eben so gut als durch die Luft deutlich sehen zu können. Dieß wird durch den Druck der überaus starken Augenmuskeln auf die äußere Haut des Augapfels bewirkt, welche letztere an verschiednen Stellen von verschiedner Dicke ist. Die durchsichtige Hornhaut nämlich ist dünne und nachgiebig; von der harten weißen Haut hin- gegen ist der zunächst an die Hornhaut anstoßende Theil, so wie auch der Hintergrund, dick und knorpelartig, ihr mittlerer Gürtel aber wieder dünne und geschmeidig: so daß wenn das Thier durch die Luft sehen will, es den Augapfel in die Augenhöhle zurückzieht, und dadurch den Hinter- grund desselben etwas flach drückt, mithin der Cry- stall-Linse näher bringt ꝛc. wie es die starke Bre- chung der Lichtstrahlen erfordert, die dann aus dem dünnen medium der Luft in das dichtere des Auges geben. Unter Wasser hingegen lassen die Augenmuskeln nach, damit die Augen-Axe wie- der verlängert werde ꝛc. – s. Commentationes so- cietat. scient. Gottingens. vol. VII.
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[93/0117]
27. Phoca . Pedes postici exporrecti, di-
giti coaliti. Dentes primores superiores 6,
inferiores 4; laniarii solitarii.
Nebst den Thieren des vorigen Geschlechts
gleichsam die Amphibien unter den Säugethieren,
deren ganzer Körperbau darnach eingerichtet ist,
um in beiden Elementen leben zu können. *).
1. Vitulina. der Seehund, die Robbe, das
Seekalb. (Fr. le veau marin. Engl. the
seal). P. capite laeui. auriculis nullis, cor-
pore griseo.
v. Schreber tab. 84.
*) So habe ich z. B. a. 1784 bey der Zergliederung
eines Seehund, Auges eine überaus melkwürdige
Einrichtung entdeckt, wodurch diese Thiere im
Stande sind nach Willkür die Axe desselben zu ver-
längern oder zu verkürzen, um durch zweyerlei,
medium von so verschiedner Dichtigkeit, durchs
Wasser nähmlich eben so gut als durch die Luft
deutlich sehen zu können. Dieß wird durch den
Druck der überaus starken Augenmuskeln auf die
äußere Haut des Augapfels bewirkt, welche letztere
an verschiednen Stellen von verschiedner Dicke ist.
Die durchsichtige Hornhaut nämlich ist dünne
und nachgiebig; von der harten weißen Haut hin-
gegen ist der zunächst an die Hornhaut anstoßende
Theil, so wie auch der Hintergrund, dick und
knorpelartig, ihr mittlerer Gürtel aber wieder
dünne und geschmeidig: so daß wenn das Thier
durch die Luft sehen will, es den Augapfel in die
Augenhöhle zurückzieht, und dadurch den Hinter-
grund desselben etwas flach drückt, mithin der Cry-
stall-Linse näher bringt ꝛc. wie es die starke Bre-
chung der Lichtstrahlen erfordert, die dann aus
dem dünnen medium der Luft in das dichtere des
Auges geben. Unter Wasser hingegen lassen die
Augenmuskeln nach, damit die Augen-Axe wie-
der verlängert werde ꝛc. – s. Commentationes so-
cietat. scient. Gottingens. vol. VII.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/117>, abgerufen am 04.07.2024.
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