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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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Uebergänge zumahl in Trapp, Tuffwacke und
Lava; auch theils in schwarzen Jaspis, und in
manche aus Hornblende und Feldspath innig ge-
mengte Gebirgsart*). Gemeiniglich in einzelnen
Bergen (Kuppen); die aber in theils Gegenden
ganze Züge machen.

Beides Basalt und Trapp, die zu den weitest
verbreiteten Flözgebirgsarten der Urwelt gehören,
werden leicht vom Feuer angegriffen; und da sich
nun seit der Schöpfung unsers Planeten so man-
cherley unterirdische Selbstentzündungen in seiner
Rinde ereignet, so, begreift sich wohl, wie dieselben
an manchen Orten, vorzüglich auf jene beiden so
leicht flüßigen Steinarten, gewirkt, und diese da-
durch hin und wieder die unverkennbarsten Spuren
dieser im Feuer erlittenen Veränderung erhalten
haben. (Vergl. oben S. 518. §. 234).

29. Tuffwacke (Ital. Tufa).

Meist aschgrau, ins Gelbliche, Bräunliche etc.;
erdiger Bruch; verschiedene Festigkeit; theils ganz
locker (so z. B. die vulcanische Asche); theils
fest zusammengebacken (so z. B. das Peperino
der Phlegräischen Felder), löcherig, schwammicht,
bläserig (als manche so genannte Mandelsteine);
meist mürbe, bröckelig; leicht; theils vulcanischen

*) Dahin scheinen wie obgedacht (S. 554) die meh-
resten antiken Aegyptischen Basalte zu gehören.
In manchen Abarten derselben, zumahl unter den
schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von ein-
ander zu unterscheiden, und diese gehen dann in
den aus Hornblende und Feldspath bestehenden
Halbgranit über. Davon unten in der Uebersicht
der gemengten Gebirgsarten.

Uebergänge zumahl in Trapp, Tuffwacke und
Lava; auch theils in schwarzen Jaspis, und in
manche aus Hornblende und Feldspath innig ge-
mengte Gebirgsart*). Gemeiniglich in einzelnen
Bergen (Kuppen); die aber in theils Gegenden
ganze Züge machen.

Beides Basalt und Trapp, die zu den weitest
verbreiteten Flözgebirgsarten der Urwelt gehören,
werden leicht vom Feuer angegriffen; und da sich
nun seit der Schöpfung unsers Planeten so man-
cherley unterirdische Selbstentzündungen in seiner
Rinde ereignet, so, begreift sich wohl, wie dieselben
an manchen Orten, vorzüglich auf jene beiden so
leicht flüßigen Steinarten, gewirkt, und diese da-
durch hin und wieder die unverkennbarsten Spuren
dieser im Feuer erlittenen Veränderung erhalten
haben. (Vergl. oben S. 518. §. 234).

29. Tuffwacke (Ital. Tufa).

Meist aschgrau, ins Gelbliche, Bräunliche ꝛc.;
erdiger Bruch; verschiedene Festigkeit; theils ganz
locker (so z. B. die vulcanische Asche); theils
fest zusammengebacken (so z. B. das Peperino
der Phlegräischen Felder), löcherig, schwammicht,
bläserig (als manche so genannte Mandelsteine);
meist mürbe, bröckelig; leicht; theils vulcanischen

*) Dahin scheinen wie obgedacht (S. 554) die meh-
resten antiken Aegyptischen Basalte zu gehören.
In manchen Abarten derselben, zumahl unter den
schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von ein-
ander zu unterscheiden, und diese gehen dann in
den aus Hornblende und Feldspath bestehenden
Halbgranit über. Davon unten in der Uebersicht
der gemengten Gebirgsarten.
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[567/0589] Uebergänge zumahl in Trapp, Tuffwacke und Lava; auch theils in schwarzen Jaspis, und in manche aus Hornblende und Feldspath innig ge- mengte Gebirgsart *). Gemeiniglich in einzelnen Bergen (Kuppen); die aber in theils Gegenden ganze Züge machen. Beides Basalt und Trapp, die zu den weitest verbreiteten Flözgebirgsarten der Urwelt gehören, werden leicht vom Feuer angegriffen; und da sich nun seit der Schöpfung unsers Planeten so man- cherley unterirdische Selbstentzündungen in seiner Rinde ereignet, so, begreift sich wohl, wie dieselben an manchen Orten, vorzüglich auf jene beiden so leicht flüßigen Steinarten, gewirkt, und diese da- durch hin und wieder die unverkennbarsten Spuren dieser im Feuer erlittenen Veränderung erhalten haben. (Vergl. oben S. 518. §. 234). 29. Tuffwacke (Ital. Tufa). Meist aschgrau, ins Gelbliche, Bräunliche ꝛc.; erdiger Bruch; verschiedene Festigkeit; theils ganz locker (so z. B. die vulcanische Asche); theils fest zusammengebacken (so z. B. das Peperino der Phlegräischen Felder), löcherig, schwammicht, bläserig (als manche so genannte Mandelsteine); meist mürbe, bröckelig; leicht; theils vulcanischen *) Dahin scheinen wie obgedacht (S. 554) die meh- resten antiken Aegyptischen Basalte zu gehören. In manchen Abarten derselben, zumahl unter den schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von ein- ander zu unterscheiden, und diese gehen dann in den aus Hornblende und Feldspath bestehenden Halbgranit über. Davon unten in der Uebersicht der gemengten Gebirgsarten.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/589>, abgerufen am 18.05.2024.