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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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etwas durchscheinend (mehr noch wenn er im
Wasser liegt); halbhart; theils abfärbend. Ge-
halt = 35 Thon-Erde, 22 Kiesel-Erde, 43
Schwefel; meist in ganzen Flözen. Hauptfundort
zu Tolfa im Kirchenstaat.

3) Alaun-Schiefer.

Graulich, theils ins Schwarze; bricht schei-
benförmig; theils gerade-theils krumm-blätte-
rig; theils in Kugeln; der Bruch theils matt,
theils glänzend; hält häufig Schwefelkies einge-
mengt; bricht theils (- aber bey weiten nicht
ausschließlich -) in Ganggebirgen als Thon-
Schiefer, von dem er im Aeußern oft kaum zu
unterscheiden ist; und theils hingegen unläugbar in
Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerungen
aus beiden organisirten Reichen; so z. B. als
Kräuter-Schiefer im Saarbrückischen; und als
Trilobiten-Schiefer bey Andrarum.

20. Thon-Schiefer, Layenstein, Wacke.
Schistus. (Fr. Ardoise, Engl. Slate.)

Grau, in mancherley andre Farben übergehend,
bis ins Schwarze; theils gestreift, oder fleckig etc.;
schimmernd, theils mit Seidenglanz; von sehr
verschiedener Feinheit des Korns; der Bruch theils
gerade, theils wellenförmig; die Bruchstücke meist
scheibenförmig; doch theils auch nur in dicken
und undeutlichen Ablosungen, wie z. B. das graue
Killas in Cornwall (Saxum metalliferum Cor-
nubiense
); selten trapezoidisch; weich oder halb-
hart. Gibt graulich-weißen Strich (scriptura).
Ueberhaupt aber in endloser Mannigfaltigkeit von
Abarten, die theils von ihrem Gebrauch den Nah-
men haben, z. B. Probirstein (Ital. pietra
paragone
, die nie etwas anders als wahrer Thon-

etwas durchscheinend (mehr noch wenn er im
Wasser liegt); halbhart; theils abfärbend. Ge-
halt = 35 Thon-Erde, 22 Kiesel-Erde, 43
Schwefel; meist in ganzen Flözen. Hauptfundort
zu Tolfa im Kirchenstaat.

3) Alaun-Schiefer.

Graulich, theils ins Schwarze; bricht schei-
benförmig; theils gerade-theils krumm-blätte-
rig; theils in Kugeln; der Bruch theils matt,
theils glänzend; hält häufig Schwefelkies einge-
mengt; bricht theils (– aber bey weiten nicht
ausschließlich –) in Ganggebirgen als Thon-
Schiefer, von dem er im Aeußern oft kaum zu
unterscheiden ist; und theils hingegen unläugbar in
Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerungen
aus beiden organisirten Reichen; so z. B. als
Kräuter-Schiefer im Saarbrückischen; und als
Trilobiten-Schiefer bey Andrarum.

20. Thon-Schiefer, Layenstein, Wacke.
Schistus. (Fr. Ardoise, Engl. Slate.)

Grau, in mancherley andre Farben übergehend,
bis ins Schwarze; theils gestreift, oder fleckig ꝛc.;
schimmernd, theils mit Seidenglanz; von sehr
verschiedener Feinheit des Korns; der Bruch theils
gerade, theils wellenförmig; die Bruchstücke meist
scheibenförmig; doch theils auch nur in dicken
und undeutlichen Ablosungen, wie z. B. das graue
Killas in Cornwall (Saxum metalliferum Cor-
nubiense
); selten trapezoidisch; weich oder halb-
hart. Gibt graulich-weißen Strich (scriptura).
Ueberhaupt aber in endloser Mannigfaltigkeit von
Abarten, die theils von ihrem Gebrauch den Nah-
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, die nie etwas anders als wahrer Thon-

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[562/0584] etwas durchscheinend (mehr noch wenn er im Wasser liegt); halbhart; theils abfärbend. Ge- halt = 35 Thon-Erde, 22 Kiesel-Erde, 43 Schwefel; meist in ganzen Flözen. Hauptfundort zu Tolfa im Kirchenstaat. 3) Alaun-Schiefer. Graulich, theils ins Schwarze; bricht schei- benförmig; theils gerade-theils krumm-blätte- rig; theils in Kugeln; der Bruch theils matt, theils glänzend; hält häufig Schwefelkies einge- mengt; bricht theils (– aber bey weiten nicht ausschließlich –) in Ganggebirgen als Thon- Schiefer, von dem er im Aeußern oft kaum zu unterscheiden ist; und theils hingegen unläugbar in Flözgebirgen mit Abdrücken von Versteinerungen aus beiden organisirten Reichen; so z. B. als Kräuter-Schiefer im Saarbrückischen; und als Trilobiten-Schiefer bey Andrarum. 20. Thon-Schiefer, Layenstein, Wacke. Schistus. (Fr. Ardoise, Engl. Slate.) Grau, in mancherley andre Farben übergehend, bis ins Schwarze; theils gestreift, oder fleckig ꝛc.; schimmernd, theils mit Seidenglanz; von sehr verschiedener Feinheit des Korns; der Bruch theils gerade, theils wellenförmig; die Bruchstücke meist scheibenförmig; doch theils auch nur in dicken und undeutlichen Ablosungen, wie z. B. das graue Killas in Cornwall (Saxum metalliferum Cor- nubiense); selten trapezoidisch; weich oder halb- hart. Gibt graulich-weißen Strich (scriptura). Ueberhaupt aber in endloser Mannigfaltigkeit von Abarten, die theils von ihrem Gebrauch den Nah- men haben, z. B. Probirstein (Ital. pietra paragone, die nie etwas anders als wahrer Thon-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/584>, abgerufen am 18.05.2024.