Kreiteweiß; erdiger Bruch; mürbe; abfärbend; mager anzufühlen; meist in kleinen Nieren. Ge- wicht = 1669. Vorzüglich rein bey Halle. Hält außer der Thon-Erde nur etwas weniges kohlen- saure Kalk-Erde, und Kiesel-Erde. Doch von letzterer ohne Vergleich weniger als die nächstfol- genden Thonarten.
14. Porcellan-Erde, Kaolin der Schinesen.
Weißlich, in allerhand matte Farben über- gehend; mager; sanft anzufühlen; von verschied- nem Zusammenhang. Gehalt verschieden; doch gewöhnlich nur ungefähr 1/4 Thon-Erde zu 3/4 Kiesel- Erde. Fundort in vielen Ländern von Europa und Asien. Ist wenigstens großentheils aus ver- witterten Feldspath entstanden.
15. Gemeiner Thon.
Meist von grauer Farbe, und aus derselben durch mancherley Uebergänge in andere; matt; weich; fettig anzufühlen; der Bruch häufig ins Schieferige; gibt angehaucht den eigenen Thon- geruch. Es gehören dahin
1) Töpferthon.
Sehr weich; wird im Wasser zähe; brennt sich im Feuer mehrentheils Ziegelroth; variirt mannig- faltig im Ansehen, Feinheit, Gehalt und der davon abhängenden vielfachen Brauchbarkeit: z. B. zu Terra cotta, Fayence, Steingut, Tabacks- pfeifen, Türkischen Pfeifenköpfen, Schmelztiegeln, zu den durch ihre so auffallende Leichtigkeit und Feinheit sich auszeichnenden antiken Etruskischen Vasen, dann zur gemeinen Töpferware, Ziegeln,
13. (so genannte) reine Thon-Erde.
Kreiteweiß; erdiger Bruch; mürbe; abfärbend; mager anzufühlen; meist in kleinen Nieren. Ge- wicht = 1669. Vorzüglich rein bey Halle. Hält außer der Thon-Erde nur etwas weniges kohlen- saure Kalk-Erde, und Kiesel-Erde. Doch von letzterer ohne Vergleich weniger als die nächstfol- genden Thonarten.
14. Porcellan-Erde, Kaolin der Schinesen.
Weißlich, in allerhand matte Farben über- gehend; mager; sanft anzufühlen; von verschied- nem Zusammenhang. Gehalt verschieden; doch gewöhnlich nur ungefähr 1/4 Thon-Erde zu 3/4 Kiesel- Erde. Fundort in vielen Ländern von Europa und Asien. Ist wenigstens großentheils aus ver- witterten Feldspath entstanden.
15. Gemeiner Thon.
Meist von grauer Farbe, und aus derselben durch mancherley Uebergänge in andere; matt; weich; fettig anzufühlen; der Bruch häufig ins Schieferige; gibt angehaucht den eigenen Thon- geruch. Es gehören dahin
1) Töpferthon.
Sehr weich; wird im Wasser zähe; brennt sich im Feuer mehrentheils Ziegelroth; variirt mannig- faltig im Ansehen, Feinheit, Gehalt und der davon abhängenden vielfachen Brauchbarkeit: z. B. zu Terra cotta, Fayence, Steingut, Tabacks- pfeifen, Türkischen Pfeifenköpfen, Schmelztiegeln, zu den durch ihre so auffallende Leichtigkeit und Feinheit sich auszeichnenden antiken Etruskischen Vasen, dann zur gemeinen Töpferware, Ziegeln,
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000026"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0581"xml:id="pb559_0001"n="559"/><prendition="#indent-1">13. (so genannte) reine Thon-Erde.</p><prendition="#l1em">Kreiteweiß; erdiger Bruch; mürbe; abfärbend;<lb/>
mager anzufühlen; meist in kleinen Nieren. Ge-<lb/>
wicht = 1669. Vorzüglich rein bey Halle. Hält<lb/>
außer der Thon-Erde nur etwas weniges kohlen-<lb/>
saure Kalk-Erde, und Kiesel-Erde. Doch von<lb/>
letzterer ohne Vergleich weniger als die nächstfol-<lb/>
genden Thonarten.</p><prendition="#indent-1">14. Porcellan-Erde, Kaolin der Schinesen.</p><prendition="#l1em">Weißlich, in allerhand matte Farben über-<lb/>
gehend; mager; sanft anzufühlen; von verschied-<lb/>
nem Zusammenhang. Gehalt verschieden; doch<lb/>
gewöhnlich nur ungefähr 1/4 Thon-Erde zu 3/4 Kiesel-<lb/>
Erde. Fundort in vielen Ländern von Europa<lb/>
und Asien. Ist wenigstens großentheils aus ver-<lb/>
witterten Feldspath entstanden.</p><prendition="#indent-1">15. Gemeiner Thon.</p><prendition="#l1em">Meist von grauer Farbe, und aus derselben<lb/>
durch mancherley Uebergänge in andere; matt;<lb/>
weich; fettig anzufühlen; der Bruch häufig ins<lb/>
Schieferige; gibt angehaucht den eigenen Thon-<lb/>
geruch. Es gehören dahin</p><prendition="#indent-2">1) Töpferthon.</p><prendition="#l1em">Sehr weich; wird im Wasser zähe; brennt sich<lb/>
im Feuer mehrentheils Ziegelroth; variirt mannig-<lb/>
faltig im Ansehen, Feinheit, Gehalt und der<lb/>
davon abhängenden vielfachen Brauchbarkeit: z. B.<lb/>
zu <hirendition="#aq">Terra cotta</hi>, Fayence, Steingut, Tabacks-<lb/>
pfeifen, Türkischen Pfeifenköpfen, Schmelztiegeln,<lb/>
zu den durch ihre so auffallende Leichtigkeit und<lb/>
Feinheit sich auszeichnenden antiken Etruskischen<lb/>
Vasen, dann zur gemeinen Töpferware, Ziegeln,<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[559/0581]
13. (so genannte) reine Thon-Erde.
Kreiteweiß; erdiger Bruch; mürbe; abfärbend;
mager anzufühlen; meist in kleinen Nieren. Ge-
wicht = 1669. Vorzüglich rein bey Halle. Hält
außer der Thon-Erde nur etwas weniges kohlen-
saure Kalk-Erde, und Kiesel-Erde. Doch von
letzterer ohne Vergleich weniger als die nächstfol-
genden Thonarten.
14. Porcellan-Erde, Kaolin der Schinesen.
Weißlich, in allerhand matte Farben über-
gehend; mager; sanft anzufühlen; von verschied-
nem Zusammenhang. Gehalt verschieden; doch
gewöhnlich nur ungefähr 1/4 Thon-Erde zu 3/4 Kiesel-
Erde. Fundort in vielen Ländern von Europa
und Asien. Ist wenigstens großentheils aus ver-
witterten Feldspath entstanden.
15. Gemeiner Thon.
Meist von grauer Farbe, und aus derselben
durch mancherley Uebergänge in andere; matt;
weich; fettig anzufühlen; der Bruch häufig ins
Schieferige; gibt angehaucht den eigenen Thon-
geruch. Es gehören dahin
1) Töpferthon.
Sehr weich; wird im Wasser zähe; brennt sich
im Feuer mehrentheils Ziegelroth; variirt mannig-
faltig im Ansehen, Feinheit, Gehalt und der
davon abhängenden vielfachen Brauchbarkeit: z. B.
zu Terra cotta, Fayence, Steingut, Tabacks-
pfeifen, Türkischen Pfeifenköpfen, Schmelztiegeln,
zu den durch ihre so auffallende Leichtigkeit und
Feinheit sich auszeichnenden antiken Etruskischen
Vasen, dann zur gemeinen Töpferware, Ziegeln,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/581>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.