Salpetersäure mit vegetabilischem Alkali. Gibt auf der Zunge eine eigne Empfindung von Kälte. Wird hin und wieder in der alten und neuen Welt theils als wollichter Beschlag, theils doch auch stalactitisch, häufiger aber und in bewohnten Gegenden sehr allge- mein verbreitet als Salpetererde mit Kalkerde etc. vermengt gefunden.
C) Rochsalzsaure Mittelsalze.
6. Steinsalz, sal gemmae, muria montana.
Salzsäure mit mineralischem Laugensalz. Von dem bekannten Geschmack, zerspringt im Feuer mit Knistern. Findet sich selten ganz farbenlos, sondern mehrentheils weißlich, grau etc. zuweilen auch Ziegelroth, Saphir- blau etc. selten durchsichtig, gewöhnlich mehr oder we- niger durchscheinend, zuweilen crystallisirt in Würfel- form: auch seine Bruchgestalt ist cubisch; das Gefüge ge- wöhnlich dicht, häufig körnicht, theils auch blättricht, fasericht etc. oft so hart daß er sich zu kleinen Kunst-
Der Atramentstein ist ein mit fremden erdichten Theilen gemengter Eisenvitriol von verschiednen Far- ben, roth, grau, gelb ꝛc.
Salpetersäure mit vegetabilischem Alkali. Gibt auf der Zunge eine eigne Empfindung von Kälte. Wird hin und wieder in der alten und neuen Welt theils als wollichter Beschlag, theils doch auch stalactitisch, häufiger aber und in bewohnten Gegenden sehr allge- mein verbreitet als Salpetererde mit Kalkerde ꝛc. vermengt gefunden.
C) Rochsalzsaure Mittelsalze.
6. Steinsalz, sal gemmae, muria montana.
Salzsäure mit mineralischem Laugensalz. Von dem bekannten Geschmack, zerspringt im Feuer mit Knistern. Findet sich selten ganz farbenlos, sondern mehrentheils weißlich, grau ꝛc. zuweilen auch Ziegelroth, Saphir- blau ꝛc. selten durchsichtig, gewöhnlich mehr oder we- niger durchscheinend, zuweilen crystallisirt in Würfel- form: auch seine Bruchgestalt ist cubisch; das Gefüge ge- wöhnlich dicht, häufig körnicht, theils auch blättricht, fasericht ꝛc. oft so hart daß er sich zu kleinen Kunst-
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000025"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0696"xml:id="pb680_0001"n="680"/><prendition="#l1em">Der Atramentstein ist ein mit fremden erdichten<lb/>
Theilen gemengter Eisenvitriol von verschiednen Far-<lb/>
ben, roth, grau, gelb ꝛc.</p><prendition="#indent-2">3. Zinkvitriol, weisser Vitriol, Gallizenstein.</p><prendition="#l1em">Weiß; am Geschmack ähnelt er dem vorigen.</p><prendition="#indent-1"><hirendition="#aq">B</hi>) <hirendition="#g">Salpetersaures Mittelsalz</hi>.</p><prendition="#indent-1">5. Salpeter, <hirendition="#aq">nitrum prismaticum, alcali<lb/>
vegetabile nitratum</hi>.</p><prendition="#l1em">Salpetersäure mit vegetabilischem Alkali. Gibt auf<lb/>
der Zunge eine eigne Empfindung von Kälte. Wird<lb/>
hin und wieder in der alten und neuen Welt theils<lb/>
als wollichter Beschlag, theils doch auch stalactitisch,<lb/>
häufiger aber und in bewohnten Gegenden sehr allge-<lb/>
mein verbreitet als Salpetererde mit Kalkerde ꝛc.<lb/>
vermengt gefunden.</p><prendition="#indent-1"><hirendition="#aq">C</hi>) <hirendition="#g">Rochsalzsaure Mittelsalze</hi>.</p><prendition="#indent-1">6. Steinsalz, <hirendition="#aq">sal gemmae, muria montana</hi>.</p><prendition="#l1em">Salzsäure mit mineralischem Laugensalz. Von dem<lb/>
bekannten Geschmack, zerspringt im Feuer mit Knistern.<lb/>
Findet sich selten ganz farbenlos, sondern mehrentheils<lb/>
weißlich, grau ꝛc. zuweilen auch Ziegelroth, Saphir-<lb/>
blau ꝛc. selten durchsichtig, gewöhnlich mehr oder we-<lb/>
niger durchscheinend, zuweilen crystallisirt in Würfel-<lb/>
form: auch seine Bruchgestalt ist cubisch; das Gefüge ge-<lb/>
wöhnlich dicht, häufig körnicht, theils auch blättricht,<lb/>
fasericht ꝛc. oft so hart daß er sich zu kleinen Kunst-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[680/0696]
Der Atramentstein ist ein mit fremden erdichten
Theilen gemengter Eisenvitriol von verschiednen Far-
ben, roth, grau, gelb ꝛc.
3. Zinkvitriol, weisser Vitriol, Gallizenstein.
Weiß; am Geschmack ähnelt er dem vorigen.
B) Salpetersaures Mittelsalz.
5. Salpeter, nitrum prismaticum, alcali
vegetabile nitratum.
Salpetersäure mit vegetabilischem Alkali. Gibt auf
der Zunge eine eigne Empfindung von Kälte. Wird
hin und wieder in der alten und neuen Welt theils
als wollichter Beschlag, theils doch auch stalactitisch,
häufiger aber und in bewohnten Gegenden sehr allge-
mein verbreitet als Salpetererde mit Kalkerde ꝛc.
vermengt gefunden.
C) Rochsalzsaure Mittelsalze.
6. Steinsalz, sal gemmae, muria montana.
Salzsäure mit mineralischem Laugensalz. Von dem
bekannten Geschmack, zerspringt im Feuer mit Knistern.
Findet sich selten ganz farbenlos, sondern mehrentheils
weißlich, grau ꝛc. zuweilen auch Ziegelroth, Saphir-
blau ꝛc. selten durchsichtig, gewöhnlich mehr oder we-
niger durchscheinend, zuweilen crystallisirt in Würfel-
form: auch seine Bruchgestalt ist cubisch; das Gefüge ge-
wöhnlich dicht, häufig körnicht, theils auch blättricht,
fasericht ꝛc. oft so hart daß er sich zu kleinen Kunst-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/696>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.