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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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gute Politur annimmt. Manche Abarten werden mit
eignen bergmännischen Provinzialnahmen belegt; wie
Zechstein, Kuhriem etc.

Zu den Mergelsteinen von besondrer Gestalt gehören
die Mergelnüsse, und die weiland als lusus naturae
beliebten Ingwersteine etc. Auch ein großer Theil der
hohlen, theils klappernden so genannten Adlersteine
(aetites); besonders aber der wegen seiner sonderbaren
Bildung allerdings merkwürdige ludus Helmontii
(Fr. dez. de van-Helmont, Engl. waxen-vein)
der sich nur in wenigen Gegenden, wie z. B. um Ant-
werpen und im Fränkischen findet, und aus Würfeln
eines leberbraunen Mergelsteins besteht die durch Schei-
bewände von grauem Kalksinter von einander abgeson-
dert sind und im Ganzen theils kopfgroße etwas platt-
gedruckte kuglichte Massen bilden.

4. Mergelschiefer.

Theils mit ausnehmend säubern Dendriten, wie der
vom Iberg am Harz. Auch gehört hierher der so ge-
nannte Ruinenmarmor (paesino und cittadino) aus
dem Florentinischen und theils noch schöner in Tyrol.

5. Bituminoser Mergelschiefer.

Meist graulichschwarz; mehr oder weniger mit Erd-
harz durchdrungen, theils erzführend; zumahl oft
kupferhaltig, daher die nur im allgemeinen nicht pas-
sende Benennung Kupferschiefer (Fr. airdoise cuivreuse,
Engl. flaty copper-ore). Ist von sehr ungleichem Al-
ter; denn theils enthält er Abdrücke von organisirten
Körpern aus der jetzigen Schöpfung, wie z. B. die Rie-

gute Politur annimmt. Manche Abarten werden mit
eignen bergmännischen Provinzialnahmen belegt; wie
Zechstein, Kuhriem ꝛc.

Zu den Mergelsteinen von besondrer Gestalt gehören
die Mergelnüsse, und die weiland als lusus naturae
beliebten Ingwersteine ꝛc. Auch ein großer Theil der
hohlen, theils klappernden so genannten Adlersteine
(aëtites); besonders aber der wegen seiner sonderbaren
Bildung allerdings merkwürdige ludus Helmontii
(Fr. déz. de van-Helmont, Engl. waxen-vein)
der sich nur in wenigen Gegenden, wie z. B. um Ant-
werpen und im Fränkischen findet, und aus Würfeln
eines leberbraunen Mergelsteins besteht die durch Schei-
bewände von grauem Kalksinter von einander abgeson-
dert sind und im Ganzen theils kopfgroße etwas platt-
gedruckte kuglichte Massen bilden.

4. Mergelschiefer.

Theils mit ausnehmend säubern Dendriten, wie der
vom Iberg am Harz. Auch gehört hierher der so ge-
nannte Ruinenmarmor (paësino und cittadino) aus
dem Florentinischen und theils noch schöner in Tyrol.

5. Bituminoser Mergelschiefer.

Meist graulichschwarz; mehr oder weniger mit Erd-
harz durchdrungen, theils erzführend; zumahl oft
kupferhaltig, daher die nur im allgemeinen nicht pas-
sende Benennung Kupferschiefer (Fr. airdoise cuivreuse,
Engl. flaty copper-ore). Ist von sehr ungleichem Al-
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[600/0616] gute Politur annimmt. Manche Abarten werden mit eignen bergmännischen Provinzialnahmen belegt; wie Zechstein, Kuhriem ꝛc. Zu den Mergelsteinen von besondrer Gestalt gehören die Mergelnüsse, und die weiland als lusus naturae beliebten Ingwersteine ꝛc. Auch ein großer Theil der hohlen, theils klappernden so genannten Adlersteine (aëtites); besonders aber der wegen seiner sonderbaren Bildung allerdings merkwürdige ludus Helmontii (Fr. déz. de van-Helmont, Engl. waxen-vein) der sich nur in wenigen Gegenden, wie z. B. um Ant- werpen und im Fränkischen findet, und aus Würfeln eines leberbraunen Mergelsteins besteht die durch Schei- bewände von grauem Kalksinter von einander abgeson- dert sind und im Ganzen theils kopfgroße etwas platt- gedruckte kuglichte Massen bilden. 4. Mergelschiefer. Theils mit ausnehmend säubern Dendriten, wie der vom Iberg am Harz. Auch gehört hierher der so ge- nannte Ruinenmarmor (paësino und cittadino) aus dem Florentinischen und theils noch schöner in Tyrol. 5. Bituminoser Mergelschiefer. Meist graulichschwarz; mehr oder weniger mit Erd- harz durchdrungen, theils erzführend; zumahl oft kupferhaltig, daher die nur im allgemeinen nicht pas- sende Benennung Kupferschiefer (Fr. airdoise cuivreuse, Engl. flaty copper-ore). Ist von sehr ungleichem Al- ter; denn theils enthält er Abdrücke von organisirten Körpern aus der jetzigen Schöpfung, wie z. B. die Rie-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/616>, abgerufen am 22.11.2024.