Die Kalk-Erde (der so genannte lebendige, ätzende, gebrannte oder ungelöschte Kalk) hat einen brennenden Geschmack; erhitzt sich wenn sie mit Wasser gelöscht wird; hat starke An- ziehungskraft zur Luftsaure; verbindet sich mit der Vitriolsaure zu Gyps; und ist für sich nicht schmelzbar*). Die Erd- und Steinarten, in wel- chen sie den characterisirenden Bestandheil aus- macht, sind fast ohne Ausnahme so wenig hart, daß sie nicht in Glas kritzeln; sie werden im Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils ani- malischen Ursprungs; und machen eine der ge- meinsten Gangarten der Erze aus.
Nach ihrer Verbindung mit den verschied- nen Säuren lassen sich die hierher gehörigen Gattungen erst noch unter allgemeine Abtheilun- gen bringen.
*) Auch aus dieser Erde versichern die Herren Tondi und von Ruprecht einen metallischen König erhal- ten zu haben der an Farbe und Glanz dem von der Platina ähneln soll, und dem der Nahme Parthenum beygelegt worden.
VIII. Kalkarten.
Die Kalk-Erde (der so genannte lebendige, ätzende, gebrannte oder ungelöschte Kalk) hat einen brennenden Geschmack; erhitzt sich wenn sie mit Wasser gelöscht wird; hat starke An- ziehungskraft zur Luftsaure; verbindet sich mit der Vitriolsaure zu Gyps; und ist für sich nicht schmelzbar*). Die Erd- und Steinarten, in wel- chen sie den characterisirenden Bestandheil aus- macht, sind fast ohne Ausnahme so wenig hart, daß sie nicht in Glas kritzeln; sie werden im Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils ani- malischen Ursprungs; und machen eine der ge- meinsten Gangarten der Erze aus.
Nach ihrer Verbindung mit den verschied- nen Säuren lassen sich die hierher gehörigen Gattungen erst noch unter allgemeine Abtheilun- gen bringen.
*) Auch aus dieser Erde versichern die Herren Tondi und von Ruprecht einen metallischen König erhal- ten zu haben der an Farbe und Glanz dem von der Platina ähneln soll, und dem der Nahme Parthenum beygelegt worden.
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VIII. Kalkarten.
Die Kalk-Erde (der so genannte lebendige,
ätzende, gebrannte oder ungelöschte Kalk) hat
einen brennenden Geschmack; erhitzt sich wenn
sie mit Wasser gelöscht wird; hat starke An-
ziehungskraft zur Luftsaure; verbindet sich mit
der Vitriolsaure zu Gyps; und ist für sich nicht
schmelzbar *). Die Erd- und Steinarten, in wel-
chen sie den characterisirenden Bestandheil aus-
macht, sind fast ohne Ausnahme so wenig hart,
daß sie nicht in Glas kritzeln; sie werden im
Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils ani-
malischen Ursprungs; und machen eine der ge-
meinsten Gangarten der Erze aus.
Nach ihrer Verbindung mit den verschied-
nen Säuren lassen sich die hierher gehörigen
Gattungen erst noch unter allgemeine Abtheilun-
gen bringen.
A) Luftsaure Kalkarten.
1. Mondmilch, Bergzieger, Mehlkreide, mi-
neralische Schwamm, lac lunae, agari-
cus saxatilis, morochthus.
*) Auch aus dieser Erde versichern die Herren Tondi
und von Ruprecht einen metallischen König erhal-
ten zu haben der an Farbe und Glanz dem von
der Platina ähneln soll, und dem der Nahme
Parthenum beygelegt worden.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/608>, abgerufen am 21.11.2024.
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