Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

geschmeidig anzufühlen. Hin und wieder in allen Welt-
theilen. Häufigst in Graubünden wo, Kessel und Töpfe
draus gedreht werden. Sein specif. Gewicht = 2872.
Gehalt = 38,12 Kiesel-Erde, 6,66 Thon-Erde, 38,54
Talk-Erde, 0,41 Kalk-Erde, 15,62 Eisen, 0,41
Flußspathsäure.

Ihm ähnelt der Weichstein der Grönländer, den sie zu
Kesseln und Lampen verarbeiten; und der Neu-Cale-
donische woraus die dasigen Südsee-Insulaner ihre
Schläudersteine schnitzen. Das specifische Gewicht die-
ses letztern = 2622. L.

Der Giltstein, im Canton Uri ist von gröberm un-
gleichen Korn, mehr splitterigem Bruch, spröder, läßt
sich nicht so gut drehen, wird aber in dicken Tafeln
zu Stubenöfen gehauen die Jahrhunderte dauern.

Hierher gehört auch der mit Glimmer innig durch-
mengte Schneidestein der Tyroler Gebirge, worin die
dasigen Stangenschörle und Turmaline brechen.

5. Chlorit.

Meist berg- oder lauch-grün; von mattem theils
schimmerndem Glanz und schuppichtem Korn.

Zu den merkwürdigern Abarten gehört:

a) Die Sammterde die häufig auf Bergcrystall liegt,
auch theils darin eingeschlossen ist (da sie ehedem
theils für Moos angesehen worden) zumahl in dem
von Madagascar und aus den Schweizer-Alpen.

geschmeidig anzufühlen. Hin und wieder in allen Welt-
theilen. Häufigst in Graubünden wo, Kessel und Töpfe
draus gedreht werden. Sein specif. Gewicht = 2872.
Gehalt = 38,12 Kiesel-Erde, 6,66 Thon-Erde, 38,54
Talk-Erde, 0,41 Kalk-Erde, 15,62 Eisen, 0,41
Flußspathsäure.

Ihm ähnelt der Weichstein der Grönländer, den sie zu
Kesseln und Lampen verarbeiten; und der Neu-Cale-
donische woraus die dasigen Südsee-Insulaner ihre
Schläudersteine schnitzen. Das specifische Gewicht die-
ses letztern = 2622. L.

Der Giltstein, im Canton Uri ist von gröberm un-
gleichen Korn, mehr splitterigem Bruch, spröder, läßt
sich nicht so gut drehen, wird aber in dicken Tafeln
zu Stubenöfen gehauen die Jahrhunderte dauern.

Hierher gehört auch der mit Glimmer innig durch-
mengte Schneidestein der Tyroler Gebirge, worin die
dasigen Stangenschörle und Turmaline brechen.

5. Chlorit.

Meist berg- oder lauch-grün; von mattem theils
schimmerndem Glanz und schuppichtem Korn.

Zu den merkwürdigern Abarten gehört:

a) Die Sammterde die häufig auf Bergcrystall liegt,
auch theils darin eingeschlossen ist (da sie ehedem
theils für Moos angesehen worden) zumahl in dem
von Madagascar und aus den Schweizer-Alpen.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0603" xml:id="pb587_0001" n="587"/>
geschmeidig anzufühlen. Hin und wieder in allen Welt-<lb/>
theilen. Häufigst in Graubünden wo, Kessel und Töpfe<lb/>
draus gedreht werden. Sein specif. Gewicht = 2872.<lb/>
Gehalt = 38,12 Kiesel-Erde, 6,66 Thon-Erde, 38,54<lb/>
Talk-Erde, 0,41 Kalk-Erde, 15,62 Eisen, 0,41<lb/>
Flußspathsäure.</p>
            <p rendition="#l1em">Ihm ähnelt der Weichstein der Grönländer, den sie zu<lb/>
Kesseln und Lampen verarbeiten; und der Neu-Cale-<lb/>
donische woraus die dasigen Südsee-Insulaner ihre<lb/>
Schläudersteine schnitzen. Das specifische Gewicht die-<lb/>
ses letztern = 2622. L.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Giltstein, im Canton Uri ist von gröberm un-<lb/>
gleichen Korn, mehr splitterigem Bruch, spröder, läßt<lb/>
sich nicht so gut drehen, wird aber in dicken Tafeln<lb/>
zu Stubenöfen gehauen die Jahrhunderte dauern.</p>
            <p rendition="#l1em">Hierher gehört auch der mit Glimmer innig durch-<lb/>
mengte Schneidestein der Tyroler Gebirge, worin die<lb/>
dasigen Stangenschörle und Turmaline brechen.</p>
            <p rendition="#indent-1">5. Chlorit.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist berg- oder lauch-grün; von mattem theils<lb/>
schimmerndem Glanz und schuppichtem Korn.</p>
            <p rendition="#l1em">Zu den merkwürdigern Abarten gehört:</p>
            <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) Die Sammterde die häufig auf Bergcrystall liegt,<lb/>
auch theils darin eingeschlossen ist (da sie ehedem<lb/>
theils für Moos angesehen worden) zumahl in dem<lb/>
von Madagascar und aus den Schweizer-Alpen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[587/0603] geschmeidig anzufühlen. Hin und wieder in allen Welt- theilen. Häufigst in Graubünden wo, Kessel und Töpfe draus gedreht werden. Sein specif. Gewicht = 2872. Gehalt = 38,12 Kiesel-Erde, 6,66 Thon-Erde, 38,54 Talk-Erde, 0,41 Kalk-Erde, 15,62 Eisen, 0,41 Flußspathsäure. Ihm ähnelt der Weichstein der Grönländer, den sie zu Kesseln und Lampen verarbeiten; und der Neu-Cale- donische woraus die dasigen Südsee-Insulaner ihre Schläudersteine schnitzen. Das specifische Gewicht die- ses letztern = 2622. L. Der Giltstein, im Canton Uri ist von gröberm un- gleichen Korn, mehr splitterigem Bruch, spröder, läßt sich nicht so gut drehen, wird aber in dicken Tafeln zu Stubenöfen gehauen die Jahrhunderte dauern. Hierher gehört auch der mit Glimmer innig durch- mengte Schneidestein der Tyroler Gebirge, worin die dasigen Stangenschörle und Turmaline brechen. 5. Chlorit. Meist berg- oder lauch-grün; von mattem theils schimmerndem Glanz und schuppichtem Korn. Zu den merkwürdigern Abarten gehört: a) Die Sammterde die häufig auf Bergcrystall liegt, auch theils darin eingeschlossen ist (da sie ehedem theils für Moos angesehen worden) zumahl in dem von Madagascar und aus den Schweizer-Alpen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/603
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/603>, abgerufen am 10.06.2024.