glänzend (so genanntes Katzengold) oder silberweiß (Katzensilber); glänzend, blättricht, so daß es sich in die dünnste Blättchen spalten läßt, meist durchschei- nend; halbhart; elastisch biegsam. Der ungeformte theils in Blättern von Bogengröße (Russisches Frauen- glas, Slud). Nicht selten crystallisirt in kleinen sechs- seitigen Tafeln. Specifisches Gewicht eines solchen = 2934. Gehalt eines ungeformten aus dem Erzge- birge = 40 Kiesel-Erde, 46 Thon-Erde, 5 Talk- Erde, 9 Braunstein.
Der Glimmer ist eine der ursprünglichsten Steinarten unsrer Erde, da er einen Hauptbestandtheil des eigent- lich so genannten Granits der Ur-Gebirge ausmacht. Auch verschiedner gemengten Gang-Gebirgsarten: zu- mahl des Gneißes und des Glimmerschiefers.
Wahrscheinlich ist auch das messinggelbe schillernde Gestein hierher zu rechnen, daß in dem Serpentin bey der Harzburg am Harze eingesprengt ist. Es hält nach Hrn. Hofr. Gmelins Untersuchung = 43,7 Kiesel- Erde, 17,9 Thon-Erde, 11,2, Talk-Erde, 23,7 Eisen und 5 eines Stoffes den die Pottasche beym Schmelzen auflösete und nach zugegoßner Salzsäure fah- ren ließ.
Meist himmelblau, theils ins Silberweisse etc. glän- zend, blättricht, stralicht, langsplittrig, bloß auf dem Querbruch theils so hart, daß er Feuer schlägt, übri- gens so weich daß er sich mit dem Nagel zerreiben
glänzend (so genanntes Katzengold) oder silberweiß (Katzensilber); glänzend, blättricht, so daß es sich in die dünnste Blättchen spalten läßt, meist durchschei- nend; halbhart; elastisch biegsam. Der ungeformte theils in Blättern von Bogengröße (Russisches Frauen- glas, Slud). Nicht selten crystallisirt in kleinen sechs- seitigen Tafeln. Specifisches Gewicht eines solchen = 2934. Gehalt eines ungeformten aus dem Erzge- birge = 40 Kiesel-Erde, 46 Thon-Erde, 5 Talk- Erde, 9 Braunstein.
Der Glimmer ist eine der ursprünglichsten Steinarten unsrer Erde, da er einen Hauptbestandtheil des eigent- lich so genannten Granits der Ur-Gebirge ausmacht. Auch verschiedner gemengten Gang-Gebirgsarten: zu- mahl des Gneißes und des Glimmerschiefers.
Wahrscheinlich ist auch das messinggelbe schillernde Gestein hierher zu rechnen, daß in dem Serpentin bey der Harzburg am Harze eingesprengt ist. Es hält nach Hrn. Hofr. Gmelins Untersuchung = 43,7 Kiesel- Erde, 17,9 Thon-Erde, 11,2, Talk-Erde, 23,7 Eisen und 5 eines Stoffes den die Pottasche beym Schmelzen auflösete und nach zugegoßner Salzsäure fah- ren ließ.
Meist himmelblau, theils ins Silberweisse ꝛc. glän- zend, blättricht, stralicht, langsplittrig, bloß auf dem Querbruch theils so hart, daß er Feuer schlägt, übri- gens so weich daß er sich mit dem Nagel zerreiben
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glänzend (so genanntes Katzengold) oder silberweiß
(Katzensilber); glänzend, blättricht, so daß es sich in
die dünnste Blättchen spalten läßt, meist durchschei-
nend; halbhart; elastisch biegsam. Der ungeformte
theils in Blättern von Bogengröße (Russisches Frauen-
glas, Slud). Nicht selten crystallisirt in kleinen sechs-
seitigen Tafeln. Specifisches Gewicht eines solchen
= 2934. Gehalt eines ungeformten aus dem Erzge-
birge = 40 Kiesel-Erde, 46 Thon-Erde, 5 Talk-
Erde, 9 Braunstein.
Der Glimmer ist eine der ursprünglichsten Steinarten
unsrer Erde, da er einen Hauptbestandtheil des eigent-
lich so genannten Granits der Ur-Gebirge ausmacht.
Auch verschiedner gemengten Gang-Gebirgsarten: zu-
mahl des Gneißes und des Glimmerschiefers.
Wahrscheinlich ist auch das messinggelbe schillernde
Gestein hierher zu rechnen, daß in dem Serpentin bey
der Harzburg am Harze eingesprengt ist. Es hält nach
Hrn. Hofr. Gmelins Untersuchung = 43,7 Kiesel-
Erde, 17,9 Thon-Erde, 11,2, Talk-Erde, 23,7
Eisen und 5 eines Stoffes den die Pottasche beym
Schmelzen auflösete und nach zugegoßner Salzsäure fah-
ren ließ.
21. Cyanit. (Fr. beril feuilleté, Schott.
sappare.)
Meist himmelblau, theils ins Silberweisse ꝛc. glän-
zend, blättricht, stralicht, langsplittrig, bloß auf dem
Querbruch theils so hart, daß er Feuer schlägt, übri-
gens so weich daß er sich mit dem Nagel zerreiben
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/596>, abgerufen am 22.11.2024.
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