Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

9. Alaunstein.

Gelblich, graulich, röthlich, theils abfärbend fast
wie eine feste Kreide. Klebt an der Zunge. Findet
sich zumahl häufig bey Tolfa im Kirchenstaat als das
vorzüglichste der so genannten Alaunerze. Gehalt = 22
Kiesel-Erde, 35 Thon-Erde, 43 Schwefel.

10. Tripel. (Fr. terre de Tripoli.)

Gelblichgrau, mager rauh anzufühlen. Gehalt = 90
Kiesel-Erde, 7 Thon-Erde, 3 Eisen. Schwerlich
vulcanischen Ursprungs, wie man neuerlich gemeint hat.
Wenigstens findet er sich in großen Lagern in Gegen-
den, wo keine Spur von Vulcanen oder Erdbränden zu
sehen ist, wie z. B. bey Altishofen im Canton Luzern.

Hierher gehört auch das blättrichte leichte Mutterge-
stein des fälschlich so genannten blauen Pechsteins von
Menil Montant, das man Tripelschiefer nennen könnte.
In Wasser geworfen saugt es dasselbe mit Geräusch
und Ausstoßen vieler Luftblasen ein. Specifisches Ge-
wicht = 2082. Gehalt = 66,5 Kiesel-Erde, 7 Thon-
Erde, 1,5 Talk-Erde, 1,3 Kalk-Erde, 2,5 Eisen,
19 Wasser etc.

11. Wetzschiefer. cos. (Fr. pierre a rasoir,
Engl. whet stone.)

Meist grünlichgrau, schieftichter Bruch, an scharfen
Kanten etwas durchscheinend.

12. Schieferthon.

Meist schwarzblaulich, grau etc. von erdichten theils
matt schimmernden Bruch, in Flötz - Gebirgen.

9. Alaunstein.

Gelblich, graulich, röthlich, theils abfärbend fast
wie eine feste Kreide. Klebt an der Zunge. Findet
sich zumahl häufig bey Tolfa im Kirchenstaat als das
vorzüglichste der so genannten Alaunerze. Gehalt = 22
Kiesel-Erde, 35 Thon-Erde, 43 Schwefel.

10. Tripel. (Fr. terre de Tripoli.)

Gelblichgrau, mager rauh anzufühlen. Gehalt = 90
Kiesel-Erde, 7 Thon-Erde, 3 Eisen. Schwerlich
vulcanischen Ursprungs, wie man neuerlich gemeint hat.
Wenigstens findet er sich in großen Lagern in Gegen-
den, wo keine Spur von Vulcanen oder Erdbränden zu
sehen ist, wie z. B. bey Altishofen im Canton Luzern.

Hierher gehört auch das blättrichte leichte Mutterge-
stein des fälschlich so genannten blauen Pechsteins von
Menil Montant, das man Tripelschiefer nennen könnte.
In Wasser geworfen saugt es dasselbe mit Geräusch
und Ausstoßen vieler Luftblasen ein. Specifisches Ge-
wicht = 2082. Gehalt = 66,5 Kiesel-Erde, 7 Thon-
Erde, 1,5 Talk-Erde, 1,3 Kalk-Erde, 2,5 Eisen,
19 Wasser ꝛc.

11. Wetzschiefer. cos. (Fr. pierre à rasoir,
Engl. whet stone.)

Meist grünlichgrau, schieftichter Bruch, an scharfen
Kanten etwas durchscheinend.

12. Schieferthon.

Meist schwarzblaulich, grau ꝛc. von erdichten theils
matt schimmernden Bruch, in Flötz – Gebirgen.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0588" xml:id="pb572_0001" n="572"/>
            <p rendition="#indent-1">9. Alaunstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Gelblich, graulich, röthlich, theils abfärbend fast<lb/>
wie eine feste Kreide. Klebt an der Zunge. Findet<lb/>
sich zumahl häufig bey Tolfa im Kirchenstaat als das<lb/>
vorzüglichste der so genannten Alaunerze. Gehalt = 22<lb/>
Kiesel-Erde, 35 Thon-Erde, 43 Schwefel.</p>
            <p rendition="#indent-1">10. Tripel. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">terre de Tripoli</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Gelblichgrau, mager rauh anzufühlen. Gehalt = 90<lb/>
Kiesel-Erde, 7 Thon-Erde, 3 Eisen. Schwerlich<lb/>
vulcanischen Ursprungs, wie man neuerlich gemeint hat.<lb/>
Wenigstens findet er sich in großen Lagern in Gegen-<lb/>
den, wo keine Spur von Vulcanen oder Erdbränden zu<lb/>
sehen ist, wie z. B. bey Altishofen im Canton Luzern.</p>
            <p rendition="#l1em">Hierher gehört auch das blättrichte leichte Mutterge-<lb/>
stein des fälschlich so genannten blauen Pechsteins von<lb/>
Menil Montant, das man Tripelschiefer nennen könnte.<lb/>
In Wasser geworfen saugt es dasselbe mit Geräusch<lb/>
und Ausstoßen vieler Luftblasen ein. Specifisches Ge-<lb/>
wicht = 2082. Gehalt = 66,5 Kiesel-Erde, 7 Thon-<lb/>
Erde, 1,5 Talk-Erde, 1,3 Kalk-Erde, 2,5 Eisen,<lb/>
19 Wasser &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#indent-1">11. Wetzschiefer. <hi rendition="#aq">cos</hi>. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pierre à rasoir</hi></hi>,<lb/>
Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">whet stone</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist grünlichgrau, schieftichter Bruch, an scharfen<lb/>
Kanten etwas durchscheinend.</p>
            <p rendition="#indent-1">12. Schieferthon.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist schwarzblaulich, grau &#xA75B;c. von erdichten theils<lb/>
matt schimmernden Bruch, in Flötz &#x2013; Gebirgen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[572/0588] 9. Alaunstein. Gelblich, graulich, röthlich, theils abfärbend fast wie eine feste Kreide. Klebt an der Zunge. Findet sich zumahl häufig bey Tolfa im Kirchenstaat als das vorzüglichste der so genannten Alaunerze. Gehalt = 22 Kiesel-Erde, 35 Thon-Erde, 43 Schwefel. 10. Tripel. (Fr. terre de Tripoli.) Gelblichgrau, mager rauh anzufühlen. Gehalt = 90 Kiesel-Erde, 7 Thon-Erde, 3 Eisen. Schwerlich vulcanischen Ursprungs, wie man neuerlich gemeint hat. Wenigstens findet er sich in großen Lagern in Gegen- den, wo keine Spur von Vulcanen oder Erdbränden zu sehen ist, wie z. B. bey Altishofen im Canton Luzern. Hierher gehört auch das blättrichte leichte Mutterge- stein des fälschlich so genannten blauen Pechsteins von Menil Montant, das man Tripelschiefer nennen könnte. In Wasser geworfen saugt es dasselbe mit Geräusch und Ausstoßen vieler Luftblasen ein. Specifisches Ge- wicht = 2082. Gehalt = 66,5 Kiesel-Erde, 7 Thon- Erde, 1,5 Talk-Erde, 1,3 Kalk-Erde, 2,5 Eisen, 19 Wasser ꝛc. 11. Wetzschiefer. cos. (Fr. pierre à rasoir, Engl. whet stone.) Meist grünlichgrau, schieftichter Bruch, an scharfen Kanten etwas durchscheinend. 12. Schieferthon. Meist schwarzblaulich, grau ꝛc. von erdichten theils matt schimmernden Bruch, in Flötz – Gebirgen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/588
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/588>, abgerufen am 10.06.2024.