Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.*). Specifisches Ge- Der von Bombay ist meist von grünlichem Silber- *)
einer horizontalen Fläche die keine Bruchfläche zu seyn scheint: überhaupt aber die Querstreifen die sich auf den äußern Seitenflächen dieser Crystalle (fast wie beym Bergcrystall) zeigen, alle horizon- tal, so daß sie mit allen sechs Seitenkanten rechte Winkel bilden; nicht wie bey säulenförmigem Feldspath, wo diese Streifen mit der Richtung der schrägen Endfläche parallel laufen. *) Was man neuerlich als Diamantspath aus Lyon-
nois und Castilien beschrieben, habe ich deßwegen dem Indischen beyzugesellen Bedenken getragen, weil mir nicht bewußt ist, daß seine Bestandtheile schon untersucht seyen, und die Stücken die ich davon besitze, auch in den äußern Kennzeichen gar sehr von jenen abweichen. Es find längliche ein wenig stach gedruckte sechsseitige Säulen, deren Enden mit zwey gleichen Flächen zugeschärft sind, (fast wie tab. III. fig. 8. nur die Säulen weit schmaler, nicht so Tafelartig, und die Enden ohne die kleinen Zuspitzungsflächen). Sie sind von roth- brauner Farbe, und liegen nebst kleinen Granaten zwischen den Blättern eines sehr Glimmerreichen Gneißes. Die kleinsten find keine 2 Linien lang und fast durchsichtig. Die größten über 1/2 Zoll lang, aber kaum durchscheinend. *). Specifisches Ge- Der von Bombay ist meist von grünlichem Silber- *)
einer horizontalen Fläche die keine Bruchfläche zu seyn scheint: überhaupt aber die Querstreifen die sich auf den äußern Seitenflächen dieser Crystalle (fast wie beym Bergcrystall) zeigen, alle horizon- tal, so daß sie mit allen sechs Seitenkanten rechte Winkel bilden; nicht wie bey säulenförmigem Feldspath, wo diese Streifen mit der Richtung der schrägen Endfläche parallel laufen. *) Was man neuerlich als Diamantspath aus Lyon-
nois und Castilien beschrieben, habe ich deßwegen dem Indischen beyzugesellen Bedenken getragen, weil mir nicht bewußt ist, daß seine Bestandtheile schon untersucht seyen, und die Stücken die ich davon besitze, auch in den äußern Kennzeichen gar sehr von jenen abweichen. Es find längliche ein wenig stach gedruckte sechsseitige Säulen, deren Enden mit zwey gleichen Flächen zugeschärft sind, (fast wie tab. III. fig. 8. nur die Säulen weit schmaler, nicht so Tafelartig, und die Enden ohne die kleinen Zuspitzungsflächen). Sie sind von roth- brauner Farbe, und liegen nebst kleinen Granaten zwischen den Blättern eines sehr Glimmerreichen Gneißes. Die kleinsten find keine 2 Linien lang und fast durchsichtig. Die größten über 1/2 Zoll lang, aber kaum durchscheinend. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000025"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><pb facs="#f0582" xml:id="pb566_0001" n="566"/> einer horizontalen Fläche die keine Bruchfläche zu<lb/> seyn scheint: überhaupt aber die Querstreifen die<lb/> sich auf den äußern Seitenflächen dieser Crystalle<lb/> (fast wie beym Bergcrystall) zeigen, alle horizon-<lb/> tal, so daß sie mit allen sechs Seitenkanten rechte<lb/> Winkel bilden; nicht wie bey säulenförmigem<lb/> Feldspath, wo diese Streifen mit der Richtung der<lb/> schrägen Endfläche parallel laufen.</p></note>. Specifisches Ge-<lb/> wicht = 3908. L. Er findet sich in einem granitar-<lb/> tigen Gemenge von meist ziegelrothem Feldspath und<lb/> silberglänzendem Glimmer, (wo er also gleichsam die<lb/> Stelle des Quarzes vertritt) und sein Pulver wird in<lb/> Bengalen zum Schleifen der weichern Edelsteine ge-<lb/> braucht.</p> <p rendition="#l1em">Der von Bombay ist meist von grünlichem Silber-<lb/> glanz (fast wie das Bleyglas von Zellerfeld), aber von<lb/> gleicher Crystallisation wie der Schinesische<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Was man neuerlich als Diamantspath aus Lyon-<lb/> nois und Castilien beschrieben, habe ich deßwegen<lb/> dem Indischen beyzugesellen Bedenken getragen,<lb/> weil mir nicht bewußt ist, daß seine Bestandtheile<lb/> schon untersucht seyen, und die Stücken die ich<lb/> davon besitze, auch in den äußern Kennzeichen gar<lb/> sehr von jenen abweichen. Es find längliche ein<lb/> wenig stach gedruckte sechsseitige Säulen, deren<lb/> Enden mit zwey gleichen Flächen zugeschärft sind,<lb/> (fast wie <hi rendition="#aq">tab.</hi> III. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 8. nur die Säulen weit<lb/> schmaler, nicht so Tafelartig, und die Enden ohne<lb/> die kleinen Zuspitzungsflächen). Sie sind von roth-<lb/> brauner Farbe, und liegen nebst kleinen Granaten<lb/> zwischen den Blättern eines sehr Glimmerreichen<lb/> Gneißes. Die kleinsten find keine 2 Linien lang<lb/> und fast durchsichtig. Die größten über 1/2 Zoll<lb/> lang, aber kaum durchscheinend.</p></note>.</p> </div> <div n="3"> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [566/0582]
*). Specifisches Ge-
wicht = 3908. L. Er findet sich in einem granitar-
tigen Gemenge von meist ziegelrothem Feldspath und
silberglänzendem Glimmer, (wo er also gleichsam die
Stelle des Quarzes vertritt) und sein Pulver wird in
Bengalen zum Schleifen der weichern Edelsteine ge-
braucht.
Der von Bombay ist meist von grünlichem Silber-
glanz (fast wie das Bleyglas von Zellerfeld), aber von
gleicher Crystallisation wie der Schinesische *).
*) einer horizontalen Fläche die keine Bruchfläche zu
seyn scheint: überhaupt aber die Querstreifen die
sich auf den äußern Seitenflächen dieser Crystalle
(fast wie beym Bergcrystall) zeigen, alle horizon-
tal, so daß sie mit allen sechs Seitenkanten rechte
Winkel bilden; nicht wie bey säulenförmigem
Feldspath, wo diese Streifen mit der Richtung der
schrägen Endfläche parallel laufen.
*) Was man neuerlich als Diamantspath aus Lyon-
nois und Castilien beschrieben, habe ich deßwegen
dem Indischen beyzugesellen Bedenken getragen,
weil mir nicht bewußt ist, daß seine Bestandtheile
schon untersucht seyen, und die Stücken die ich
davon besitze, auch in den äußern Kennzeichen gar
sehr von jenen abweichen. Es find längliche ein
wenig stach gedruckte sechsseitige Säulen, deren
Enden mit zwey gleichen Flächen zugeschärft sind,
(fast wie tab. III. fig. 8. nur die Säulen weit
schmaler, nicht so Tafelartig, und die Enden ohne
die kleinen Zuspitzungsflächen). Sie sind von roth-
brauner Farbe, und liegen nebst kleinen Granaten
zwischen den Blättern eines sehr Glimmerreichen
Gneißes. Die kleinsten find keine 2 Linien lang
und fast durchsichtig. Die größten über 1/2 Zoll
lang, aber kaum durchscheinend.
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