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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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IV. Diamantspath.

1. Diamantspath. Corundum. (Fr. Spath
adamantin
, Engl. adamantine spar.)

Auch dieser Stein ist von einigen zum Feldspath,
von andern zum Diamant gezählt worden. Jenem
ähnelt er in der Textur, diesem in der Art metallischen
Glanzes den manche Stücke davon zeigen. Hr. Klap-
roth hat aber bey der Analyse desselben gefunden, daß
er in Verbindung mit 2/3 Thon-Erde 1/3 einer eigen-
thümlichen Grund-Erde (terra corundi) enthält, die
für sich weder in irgend einer Säure, noch auch in
schmelzenden feuerbeständigen Laugensalzen auflöslich ist.

Der Schinesische ist meist rauchgrau, trübe, wenig
durchscheinend, theils mit Tombackglanz. Hin und
wieder hält er Körner von magnetischem Eisenerz ein-
gesprengt. Seine Crystallisation eine sechsseitige, theils
etwas conisch zulaufende Säule*)

*) Man hat neuerlich, gegen die sonstige Angabe,
behaupten wollen, diese Crystallen hätten keine
horizontalen Endflächen, sondern wären schräg ab-
geschnitten. Ich sehe aber an verschiednen Stücken
Schinesischen, Diamantspath, die ich kürzlich von
der Güte des Hrn. Baronet Banks erhalten habe,
diesen schrägen Abschnitt bloß an der Bruchfläche
zerbrochner Crystalle (- an einem Stücke so, daß
der rothe Feldspath worin der Diamantspath ein-
gewachsen ist, noch den Eindruck der abgebroch-
nen Hälfte desselben zeigt -) und hingegen an
einem andern das eine Ende mit deutlicher Bruch-
fläche schräg abgeschnitten, das andre aber mit
IV. Diamantspath.

1. Diamantspath. Corundum. (Fr. Spath
adamantin
, Engl. adamantine spar.)

Auch dieser Stein ist von einigen zum Feldspath,
von andern zum Diamant gezählt worden. Jenem
ähnelt er in der Textur, diesem in der Art metallischen
Glanzes den manche Stücke davon zeigen. Hr. Klap-
roth hat aber bey der Analyse desselben gefunden, daß
er in Verbindung mit 2/3 Thon-Erde 1/3 einer eigen-
thümlichen Grund-Erde (terra corundi) enthält, die
für sich weder in irgend einer Säure, noch auch in
schmelzenden feuerbeständigen Laugensalzen auflöslich ist.

Der Schinesische ist meist rauchgrau, trübe, wenig
durchscheinend, theils mit Tombackglanz. Hin und
wieder hält er Körner von magnetischem Eisenerz ein-
gesprengt. Seine Crystallisation eine sechsseitige, theils
etwas conisch zulaufende Säule*)

*) Man hat neuerlich, gegen die sonstige Angabe,
behaupten wollen, diese Crystallen hätten keine
horizontalen Endflächen, sondern wären schräg ab-
geschnitten. Ich sehe aber an verschiednen Stücken
Schinesischen, Diamantspath, die ich kürzlich von
der Güte des Hrn. Baronet Banks erhalten habe,
diesen schrägen Abschnitt bloß an der Bruchfläche
zerbrochner Crystalle (– an einem Stücke so, daß
der rothe Feldspath worin der Diamantspath ein-
gewachsen ist, noch den Eindruck der abgebroch-
nen Hälfte desselben zeigt –) und hingegen an
einem andern das eine Ende mit deutlicher Bruch-
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[565/0581] IV. Diamantspath. 1. Diamantspath. Corundum. (Fr. Spath adamantin, Engl. adamantine spar.) Auch dieser Stein ist von einigen zum Feldspath, von andern zum Diamant gezählt worden. Jenem ähnelt er in der Textur, diesem in der Art metallischen Glanzes den manche Stücke davon zeigen. Hr. Klap- roth hat aber bey der Analyse desselben gefunden, daß er in Verbindung mit 2/3 Thon-Erde 1/3 einer eigen- thümlichen Grund-Erde (terra corundi) enthält, die für sich weder in irgend einer Säure, noch auch in schmelzenden feuerbeständigen Laugensalzen auflöslich ist. Der Schinesische ist meist rauchgrau, trübe, wenig durchscheinend, theils mit Tombackglanz. Hin und wieder hält er Körner von magnetischem Eisenerz ein- gesprengt. Seine Crystallisation eine sechsseitige, theils etwas conisch zulaufende Säule *) *) Man hat neuerlich, gegen die sonstige Angabe, behaupten wollen, diese Crystallen hätten keine horizontalen Endflächen, sondern wären schräg ab- geschnitten. Ich sehe aber an verschiednen Stücken Schinesischen, Diamantspath, die ich kürzlich von der Güte des Hrn. Baronet Banks erhalten habe, diesen schrägen Abschnitt bloß an der Bruchfläche zerbrochner Crystalle (– an einem Stücke so, daß der rothe Feldspath worin der Diamantspath ein- gewachsen ist, noch den Eindruck der abgebroch- nen Hälfte desselben zeigt –) und hingegen an einem andern das eine Ende mit deutlicher Bruch- fläche schräg abgeschnitten, das andre aber mit

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/581>, abgerufen am 22.11.2024.