Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.hingegen manche Steine von gleichen Farben in
Alle dreye finden sich vorzüglich auf Ceilan und in 1. Der Rubin (Fr. Rubis, Engl. Ruby, bey den Alten *) Zuweilen finden sich zwey dieser Farben oder alle
drey also Rubin, Saphir und Topas am gleichen Stück neben einander. Häufiger aber zwey da- von, zumahl blasser Saphir und Rubin innig ge- mengt, so daß der Stein in eine blasse Mittel- farbe von beiden spielt. Und dieß scheint mir der wahre Girasol der neuern Französischen Mineralo- gen zu seyn. Wenigstens kommen die Stücke von jenen mittelfarbigen Orientalischen Edelsteinen in meiner Sammlung mit dieser ihrer Beschreibung des Girasols vollkommen überein. hingegen manche Steine von gleichen Farben in
Alle dreye finden sich vorzüglich auf Ceilan und in 1. Der Rubin (Fr. Rubis, Engl. Ruby, bey den Alten *) Zuweilen finden sich zwey dieser Farben oder alle
drey also Rubin, Saphir und Topas am gleichen Stück neben einander. Häufiger aber zwey da- von, zumahl blasser Saphir und Rubin innig ge- mengt, so daß der Stein in eine blasse Mittel- farbe von beiden spielt. Und dieß scheint mir der wahre Girasol der neuern Französischen Mineralo- gen zu seyn. Wenigstens kommen die Stücke von jenen mittelfarbigen Orientalischen Edelsteinen in meiner Sammlung mit dieser ihrer Beschreibung des Girasols vollkommen überein. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000025"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0558" xml:id="pb542_0001" n="542"/> hingegen manche Steine von gleichen Farben in<lb/> Crystallisation und specifischen Gewicht so auf-<lb/> fallend von einander verschieden sind, so ist es<lb/> weit natürlicher die Gattungen nach den letzt<lb/> gedachten beiden Charactern und nur die Abar-<lb/> ten nach den Farben zu bestimmen.</p> <table rows="1" cols="3"> <row> <cell><lb/> 1.</cell> <cell><lb/> Der Ostindische</cell> <cell>Rubin.<lb/> Saphir.<lb/> Topas.</cell> </row> </table> <p rendition="#l1em">Alle dreye finden sich vorzüglich auf Ceilan und in<lb/> Pegu, immer in der gleichen Crystallisation nähm-<lb/> lich als doppelte sechsseitige Pyramiden (– <hi rendition="#aq">tab</hi>. III.<lb/><hi rendition="#aq">fig</hi>. 18 –) und von blättriger Textur. Nächst dem<lb/> Diamant sind es die härtesten Edelsteine. Die Ver-<lb/> schiedenheit in ihrem specifischen Gewicht rührt wohl<lb/> von den verschiednen färbenden Stoffen her<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Zuweilen finden sich zwey dieser Farben oder alle<lb/> drey also Rubin, Saphir und Topas am gleichen<lb/> Stück neben einander. Häufiger aber zwey da-<lb/> von, zumahl blasser Saphir und Rubin innig ge-<lb/> mengt, so daß der Stein in eine blasse Mittel-<lb/> farbe von beiden spielt. Und dieß scheint mir der<lb/> wahre <hi rendition="#aq">Girasol</hi> der neuern Französischen Mineralo-<lb/> gen zu seyn. Wenigstens kommen die Stücke von<lb/> jenen mittelfarbigen Orientalischen Edelsteinen in<lb/> meiner Sammlung mit dieser ihrer Beschreibung<lb/> des Girasols vollkommen überein.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-2">1. Der Rubin (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rubis</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ruby</hi></hi>, bey den Alten<lb/> zum Theil <hi rendition="#aq">pyropus, carbunculus etc</hi>.) von Karmoisin-<lb/> rother Farbe die er im Feuer behält; nächst dem<lb/> Zirkon der schwerste Edelstein = 4283.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [542/0558]
hingegen manche Steine von gleichen Farben in
Crystallisation und specifischen Gewicht so auf-
fallend von einander verschieden sind, so ist es
weit natürlicher die Gattungen nach den letzt
gedachten beiden Charactern und nur die Abar-
ten nach den Farben zu bestimmen.
1.
Der Ostindische Rubin.
Saphir.
Topas.
Alle dreye finden sich vorzüglich auf Ceilan und in
Pegu, immer in der gleichen Crystallisation nähm-
lich als doppelte sechsseitige Pyramiden (– tab. III.
fig. 18 –) und von blättriger Textur. Nächst dem
Diamant sind es die härtesten Edelsteine. Die Ver-
schiedenheit in ihrem specifischen Gewicht rührt wohl
von den verschiednen färbenden Stoffen her *).
1. Der Rubin (Fr. Rubis, Engl. Ruby, bey den Alten
zum Theil pyropus, carbunculus etc.) von Karmoisin-
rother Farbe die er im Feuer behält; nächst dem
Zirkon der schwerste Edelstein = 4283.
*) Zuweilen finden sich zwey dieser Farben oder alle
drey also Rubin, Saphir und Topas am gleichen
Stück neben einander. Häufiger aber zwey da-
von, zumahl blasser Saphir und Rubin innig ge-
mengt, so daß der Stein in eine blasse Mittel-
farbe von beiden spielt. Und dieß scheint mir der
wahre Girasol der neuern Französischen Mineralo-
gen zu seyn. Wenigstens kommen die Stücke von
jenen mittelfarbigen Orientalischen Edelsteinen in
meiner Sammlung mit dieser ihrer Beschreibung
des Girasols vollkommen überein.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/558>, abgerufen am 16.07.2024. |