Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.Ueberhaupt aber hat der Ursprung der Erd- 1. Natürliche Naphtha, eigentlich sogenann- Zumal häufig in Persien auf den sogenannten 2. Bergtheer (maltha). Von Farbe und Consistenz meist wie Theer; Aus der Moldauischen Maltha ließ Hr. Ba- 3. Bergpech. Von dieser festern Gattung Erdharz verdienen a) Das mineralische Federharz. Findet sich zu Castletown in Derbyshire, und b) Die mineralische Mumie, der Bergbal- *) Vergl. (von Beroldingen) Beobachtungen, Zwei-
fel und Fragen, die Mineralogie betreffend. Erster Vers. Hannover 1778. 8. Ueberhaupt aber hat der Ursprung der Erd- 1. Natürliche Naphtha, eigentlich sogenann- Zumal häufig in Persien auf den sogenannten 2. Bergtheer (maltha). Von Farbe und Consistenz meist wie Theer; Aus der Moldauischen Maltha ließ Hr. Ba- 3. Bergpech. Von dieser festern Gattung Erdharz verdienen a) Das mineralische Federharz. Findet sich zu Castletown in Derbyshire, und b) Die mineralische Mumie, der Bergbal- *) Vergl. (von Beroldingen) Beobachtungen, Zwei-
fel und Fragen, die Mineralogie betreffend. Erster Vers. Hannover 1778. 8. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000024"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0647" xml:id="pb627_0001" n="627"/> <p rendition="#l1em">Ueberhaupt aber hat der Ursprung der Erd-<lb/> harze dieses und der übrigen nachstehenden Ge-<lb/> schlechter noch viel rätselhaftes<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Vergl. (von Beroldingen) Beobachtungen, Zwei-<lb/> fel und Fragen, die Mineralogie betreffend. Erster<lb/> Vers. Hannover 1778. 8.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-2">1. Natürliche Naphtha, eigentlich sogenann-<lb type="inWord"/> tes Steinöl.</p> <p rendition="#l1em">Zumal häufig in Persien auf den sogenannten<lb/> brennenden Feldern wo entzündete Stellen lange<lb/> Zeit mit einer blauen Flamme lodern.</p> <p rendition="#indent-2">2. Bergtheer (<hi rendition="#aq">maltha</hi>).</p> <p rendition="#l1em">Von Farbe und Consistenz meist wie Theer;<lb/> theils sandig schmierig, wie der bey Winsen im<lb/> Hannoverschen wo man ihn seit 100 Jahren gräbt<lb/> und statt Wagenschmiere gebraucht.</p> <p rendition="#l1em">Aus der Moldauischen Maltha ließ Hr. Ba-<lb/> ron von Asch im Türkenkriege a. 1770 zur Pest-<lb/> zeit eine Digestivsalbe verfertigen und mit großem<lb/> Nutzen gebrauchen.</p> <p rendition="#indent-2">3. Bergpech.</p> <p rendition="#l1em">Von dieser festern Gattung Erdharz verdienen<lb/> vorzüglich folgende drey Abarten besondre Er-<lb/> wähnung:</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) Das mineralische Federharz.</p> <p rendition="#l1em">Findet sich zu Castletown in Derbyshire, und<lb/> hat seinen Namen von der sonderbaren Elastici-<lb/> tät, da es wie das Cahutchuc (§. 179) dem<lb/> Drucke nachgiebt und doch gleich wieder in seine<lb/> vorige Gestalt zurückschnellt.</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>) Die mineralische Mumie, der Bergbal-<lb/> sam. (Pers. <hi rendition="#aq">muminahi</hi>.)</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [627/0647]
Ueberhaupt aber hat der Ursprung der Erd-
harze dieses und der übrigen nachstehenden Ge-
schlechter noch viel rätselhaftes *).
1. Natürliche Naphtha, eigentlich sogenann-
tes Steinöl.
Zumal häufig in Persien auf den sogenannten
brennenden Feldern wo entzündete Stellen lange
Zeit mit einer blauen Flamme lodern.
2. Bergtheer (maltha).
Von Farbe und Consistenz meist wie Theer;
theils sandig schmierig, wie der bey Winsen im
Hannoverschen wo man ihn seit 100 Jahren gräbt
und statt Wagenschmiere gebraucht.
Aus der Moldauischen Maltha ließ Hr. Ba-
ron von Asch im Türkenkriege a. 1770 zur Pest-
zeit eine Digestivsalbe verfertigen und mit großem
Nutzen gebrauchen.
3. Bergpech.
Von dieser festern Gattung Erdharz verdienen
vorzüglich folgende drey Abarten besondre Er-
wähnung:
a) Das mineralische Federharz.
Findet sich zu Castletown in Derbyshire, und
hat seinen Namen von der sonderbaren Elastici-
tät, da es wie das Cahutchuc (§. 179) dem
Drucke nachgiebt und doch gleich wieder in seine
vorige Gestalt zurückschnellt.
b) Die mineralische Mumie, der Bergbal-
sam. (Pers. muminahi.)
*) Vergl. (von Beroldingen) Beobachtungen, Zwei-
fel und Fragen, die Mineralogie betreffend. Erster
Vers. Hannover 1778. 8.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/647>, abgerufen am 16.07.2024. |