Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.7. mvria. (sal culinare.) Kochsalz, Meer- Darunter vorzüglich folgende zwey Abarten a) Steinsalz, sal gemmae. Mehr oder weniger durchsichtig und rein. Findet sich oft in der Nachbarschaft des Gyp- Nirgend aber bricht es in so unsäglicher *) Man kan sich einige Idee von der schaudervollen
Größe dieser unterirdischen Gewölde aus dem großen Kupferblatte machen das Nitson davon nach Borlachs Rissen und Benj. Müllers Zeichnung 1760 gestochen hat. 7. mvria. (sal culinare.) Kochsalz, Meer- Darunter vorzüglich folgende zwey Abarten a) Steinsalz, sal gemmae. Mehr oder weniger durchsichtig und rein. Findet sich oft in der Nachbarschaft des Gyp- Nirgend aber bricht es in so unsäglicher *) Man kan sich einige Idee von der schaudervollen
Größe dieser unterirdischen Gewölde aus dem großen Kupferblatte machen das Nitson davon nach Borlachs Rissen und Benj. Müllers Zeichnung 1760 gestochen hat. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000024"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0642" xml:id="pb622_0001" n="622"/> <p rendition="#indent-1">7. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">mvria</hi></hi>. (<hi rendition="#aq">sal culinare</hi>.) Kochsalz, Meer-<lb/> salz. – Salzsäure mit festem mineralischen<lb/> Laugensalz.</p> <p rendition="#l1em">Darunter vorzüglich folgende zwey Abarten<lb/> zu merken:</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) Steinsalz, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">sal gemmae</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Mehr oder weniger durchsichtig und rein.<lb/> Auch von verschiednem Korn: theils fasricht ꝛc.:<lb/> meist von weisser Farbe; aber auch Ziegelfarben,<lb/> oder Saphirblau ꝛc. – hält auch zuweilen Was-<lb/> sertropfen in sich eingeschlossen.</p> <p rendition="#l1em">Findet sich oft in der Nachbarschaft des Gyp-<lb type="inWord"/> ses: in Siebenbürgen theils zwischen umberarti-<lb type="inWord"/> ger Holzkohle von welcher ich Stückt besitze die<lb/> mit starken Adern des reinsten Steinsalzes aufs<lb/> sauberste durchzogen sind. In Savoyen gar in<lb/> Gang-Gebirgen.</p> <p rendition="#l1em">Nirgend aber bricht es in so unsäglicher<lb/> Menge als in den berühmten Polnischen Sali-<lb/> nen unter Bochnia und Wieliczka, die nun schon<lb/> seit der Mitte des dreyzehnten Jahrhunderts in<lb/> solchem Ueberfluß Steinsalz liefern, daß wohl<lb/> eher 400,000 Centner davon vorräthig gelegen<lb/> haben, und über 500 Arbeiter in den viele hun-<lb/> dert Lachter weit sich, erstreckenden Gruben<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Man kan sich einige Idee von der schaudervollen<lb/> Größe dieser unterirdischen Gewölde aus dem<lb/> großen Kupferblatte machen das Nitson davon nach<lb/> Borlachs Rissen und Benj. Müllers Zeichnung<lb/> 1760 gestochen hat.</p></note><lb/> beschäftigt sind.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [622/0642]
7. mvria. (sal culinare.) Kochsalz, Meer-
salz. – Salzsäure mit festem mineralischen
Laugensalz.
Darunter vorzüglich folgende zwey Abarten
zu merken:
a) Steinsalz, sal gemmae.
Mehr oder weniger durchsichtig und rein.
Auch von verschiednem Korn: theils fasricht ꝛc.:
meist von weisser Farbe; aber auch Ziegelfarben,
oder Saphirblau ꝛc. – hält auch zuweilen Was-
sertropfen in sich eingeschlossen.
Findet sich oft in der Nachbarschaft des Gyp-
ses: in Siebenbürgen theils zwischen umberarti-
ger Holzkohle von welcher ich Stückt besitze die
mit starken Adern des reinsten Steinsalzes aufs
sauberste durchzogen sind. In Savoyen gar in
Gang-Gebirgen.
Nirgend aber bricht es in so unsäglicher
Menge als in den berühmten Polnischen Sali-
nen unter Bochnia und Wieliczka, die nun schon
seit der Mitte des dreyzehnten Jahrhunderts in
solchem Ueberfluß Steinsalz liefern, daß wohl
eher 400,000 Centner davon vorräthig gelegen
haben, und über 500 Arbeiter in den viele hun-
dert Lachter weit sich, erstreckenden Gruben *)
beschäftigt sind.
*) Man kan sich einige Idee von der schaudervollen
Größe dieser unterirdischen Gewölde aus dem
großen Kupferblatte machen das Nitson davon nach
Borlachs Rissen und Benj. Müllers Zeichnung
1760 gestochen hat.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/642>, abgerufen am 16.07.2024. |