Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

5. Der Carneol. (Sarda der Alten. Fr. cornaline,
Engl. carnelian.)

Von sehr ungleicher Schönheit der Färbe,
mehrern oder minderern Durchsichtigkeit, Fein-
heit des Korns etc.

Ward vorzüglich von den alten Künstlern,
wegen der ausnehmenden Geschmeidigkeit die die
feinern Carneole mit ihrer Härte verbinden, zu
den Petschirsteinen (Intaglios) verarbeitet.

Der schönste und seltenste antike Carneol
(cornaline de la vieille roche) hat die Farben
eines recht dunkelrothen Weins, der gegen das
Licht gehalten klar und feurig wie ein Rubin,
bey zurückgeworfnen Lichte hingegen tief schwarz-
roth aussieht.

6. Der Opal, Elementstein.

Meist milchblau, mehr oder weniger durch-
sichtig, schillert aber in Regenbogenfarben die
er bey auffallendem Lichte mit ausnehmendem
Feuer zurückwirft, theils wie glühende Kohlen
oder Schwefelflammen etc. daher er auch nicht
durch Kunst nachgemacht werden kan.

Hierher gehört auch das sogenannte Weltauge
das Charleton zuerst beschrieben, und das unter
Wasser Durchsichtigkeit, Widerschein etc. erlang.

4. prasivs. Der Praser. - Kiesel-Erde ver-
bunden mit 1/55 Kalk-Erde, mit noch we-
niger Bitter-Erde und Alaun-Erde, und
sehr wenigen von Eisen, Kupfer und Fluß-
spatsäure.

Vorzüglich zu Kosemitz in Schlesien, von lauch-
grüner Farbe, theils muschlicht im Bruch.

5. Der Carneol. (Sarda der Alten. Fr. cornaline,
Engl. carnelian.)

Von sehr ungleicher Schönheit der Färbe,
mehrern oder minderern Durchsichtigkeit, Fein-
heit des Korns ꝛc.

Ward vorzüglich von den alten Künstlern,
wegen der ausnehmenden Geschmeidigkeit die die
feinern Carneole mit ihrer Härte verbinden, zu
den Petschirsteinen (Intaglios) verarbeitet.

Der schönste und seltenste antike Carneol
(cornaline de la vieille roche) hat die Farben
eines recht dunkelrothen Weins, der gegen das
Licht gehalten klar und feurig wie ein Rubin,
bey zurückgeworfnen Lichte hingegen tief schwarz-
roth aussieht.

6. Der Opal, Elementstein.

Meist milchblau, mehr oder weniger durch-
sichtig, schillert aber in Regenbogenfarben die
er bey auffallendem Lichte mit ausnehmendem
Feuer zurückwirft, theils wie glühende Kohlen
oder Schwefelflammen ꝛc. daher er auch nicht
durch Kunst nachgemacht werden kan.

Hierher gehört auch das sogenannte Weltauge
das Charleton zuerst beschrieben, und das unter
Wasser Durchsichtigkeit, Widerschein ꝛc. erlang.

4. prasivs. Der Praser. – Kiesel-Erde ver-
bunden mit 1/55 Kalk-Erde, mit noch we-
niger Bitter-Erde und Alaun-Erde, und
sehr wenigen von Eisen, Kupfer und Fluß-
spatsäure.

Vorzüglich zu Kosemitz in Schlesien, von lauch-
grüner Farbe, theils muschlicht im Bruch.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0620" xml:id="pb600_0001" n="600"/>
            <p rendition="#indent-2">5. Der Carneol. (<hi rendition="#aq">Sarda</hi> der                             Alten. Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">cornaline</hi></hi>,<lb/>
Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">carnelian</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Von sehr ungleicher Schönheit der Färbe,<lb/>
mehrern                             oder minderern Durchsichtigkeit, Fein-<lb/>
heit des Korns                             &#xA75B;c.</p>
            <p rendition="#l1em">Ward vorzüglich von den alten Künstlern,<lb/>
wegen der                             ausnehmenden Geschmeidigkeit die die<lb/>
feinern Carneole mit ihrer                             Härte verbinden, zu<lb/>
den Petschirsteinen (Intaglios) verarbeitet.</p>
            <p rendition="#l1em">Der schönste und seltenste antike Carneol<lb/>
(<hi rendition="#aq">cornaline de la vieille roche</hi>) hat die                             Farben<lb/>
eines recht dunkelrothen Weins, der gegen das<lb/>
Licht                             gehalten klar und feurig wie ein Rubin,<lb/>
bey zurückgeworfnen Lichte                             hingegen tief schwarz-<lb/>
roth aussieht.</p>
            <p rendition="#indent-2">6. Der Opal, Elementstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist milchblau, mehr oder weniger durch-<lb type="inWord"/>
sichtig, schillert aber in Regenbogenfarben die<lb/>
er                             bey auffallendem Lichte mit ausnehmendem<lb/>
Feuer zurückwirft, theils                             wie glühende Kohlen<lb/>
oder Schwefelflammen &#xA75B;c. daher er auch                             nicht<lb/>
durch Kunst nachgemacht werden kan.</p>
            <p rendition="#l1em">Hierher gehört auch das sogenannte Weltauge<lb/>
das                             Charleton zuerst beschrieben, und das unter<lb/>
Wasser Durchsichtigkeit,                             Widerschein &#xA75B;c. erlang.</p>
            <p rendition="#indent-1">4. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">prasivs</hi></hi>. Der Praser. &#x2013; Kiesel-Erde ver-<lb/>
bunden mit 1/55 Kalk-Erde, mit noch we-<lb/>
niger                             Bitter-Erde und Alaun-Erde, und<lb/>
sehr wenigen von Eisen, Kupfer und                             Fluß-<lb/>
spatsäure.</p>
            <p rendition="#l1em">Vorzüglich zu Kosemitz in Schlesien, von lauch-<lb type="inWord"/>
grüner Farbe, theils muschlicht im Bruch.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[600/0620] 5. Der Carneol. (Sarda der Alten. Fr. cornaline, Engl. carnelian.) Von sehr ungleicher Schönheit der Färbe, mehrern oder minderern Durchsichtigkeit, Fein- heit des Korns ꝛc. Ward vorzüglich von den alten Künstlern, wegen der ausnehmenden Geschmeidigkeit die die feinern Carneole mit ihrer Härte verbinden, zu den Petschirsteinen (Intaglios) verarbeitet. Der schönste und seltenste antike Carneol (cornaline de la vieille roche) hat die Farben eines recht dunkelrothen Weins, der gegen das Licht gehalten klar und feurig wie ein Rubin, bey zurückgeworfnen Lichte hingegen tief schwarz- roth aussieht. 6. Der Opal, Elementstein. Meist milchblau, mehr oder weniger durch- sichtig, schillert aber in Regenbogenfarben die er bey auffallendem Lichte mit ausnehmendem Feuer zurückwirft, theils wie glühende Kohlen oder Schwefelflammen ꝛc. daher er auch nicht durch Kunst nachgemacht werden kan. Hierher gehört auch das sogenannte Weltauge das Charleton zuerst beschrieben, und das unter Wasser Durchsichtigkeit, Widerschein ꝛc. erlang. 4. prasivs. Der Praser. – Kiesel-Erde ver- bunden mit 1/55 Kalk-Erde, mit noch we- niger Bitter-Erde und Alaun-Erde, und sehr wenigen von Eisen, Kupfer und Fluß- spatsäure. Vorzüglich zu Kosemitz in Schlesien, von lauch- grüner Farbe, theils muschlicht im Bruch.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/620
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/620>, abgerufen am 24.11.2024.