Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

Unrath den es auf die sich ihm nähernden Personen
ausspeyt*) und der eine Art Krätze auf der
Haut verursachen soll**).

4. Vicunda. das Schaafkameel. (Fr. la vigogne.)
C. tophis nullis, corpore lanato.

buffon supplement vol. VI. tab. XXVIII.

Die Vicugna ist in ihrer Gestalt wenig von
der Llacma unterschieden, nur kleiner. Sie
taugt aber nicht so zum Lasttragen, läßt sich
auch überhaupt nicht zähmen, sondern wird ih-
res rothbraunen Haares wegen, was die be-
kannte Vicugna-Wolle giebt, in großen äußerst
beschwerlichen Monatelang dauernden Treibjag-
den haufenweis gefangen. Auch der occiden-
talische Bezoarstein kommt von diesem Thier.

30. capra. Cornua caua rugosa scabra.

1. +. Ouis. das Schaaf. (Fr. le brebis. Engl.
the sheep.) C. mento imberbi, cornibus
compressis lunatis
. *

Das Schaaf begattet sich sehr leicht mit der
Ziege, und ist überhaupt in seiner ganzen Oe-
konomie und Körperbau zu nahe mit ihr ver-
wandt, als daß es in ein besondres Geschlecht
von ihr getrennt zu werden verdiente. Es fin-
det sich fast über der ganzen alten Welt und seit der
Entdeckung der neuen, auch nun in einem großen
Theil von dieser, als Hausthier, und wenige
Hausthiere sind auch dem Menschen auf so man-
nichfaltige Weise, und so unmittelbar nutzbar

*) garcil. de la vega l. c. p. 213. der Lisab. Ausg.
v. 1609.
**) alonso d'ovaglie del regno di Cile. p. 54. der
Römischen Ausg. v. 1646.

Unrath den es auf die sich ihm nähernden Personen
ausspeyt*) und der eine Art Krätze auf der
Haut verursachen soll**).

4. Vicuña. das Schaafkameel. (Fr. la vigogne.)
C. tophis nullis, corpore lanato.

buffon supplement vol. VI. tab. XXVIII.

Die Vicugna ist in ihrer Gestalt wenig von
der Llacma unterschieden, nur kleiner. Sie
taugt aber nicht so zum Lasttragen, läßt sich
auch überhaupt nicht zähmen, sondern wird ih-
res rothbraunen Haares wegen, was die be-
kannte Vicugna-Wolle giebt, in großen äußerst
beschwerlichen Monatelang dauernden Treibjag-
den haufenweis gefangen. Auch der occiden-
talische Bezoarstein kommt von diesem Thier.

30. capra. Cornua caua rugosa scabra.

1. †. Ouis. das Schaaf. (Fr. le brebis. Engl.
the sheep.) C. mento imberbi, cornibus
compressis lunatis
. *

Das Schaaf begattet sich sehr leicht mit der
Ziege, und ist überhaupt in seiner ganzen Oe-
konomie und Körperbau zu nahe mit ihr ver-
wandt, als daß es in ein besondres Geschlecht
von ihr getrennt zu werden verdiente. Es fin-
det sich fast über der ganzen alten Welt und seit der
Entdeckung der neuen, auch nun in einem großen
Theil von dieser, als Hausthier, und wenige
Hausthiere sind auch dem Menschen auf so man-
nichfaltige Weise, und so unmittelbar nutzbar

*) garcil. de la vega l. c. p. 213. der Lisab. Ausg.
v. 1609.
**) alonso d'ovaglie del regno di Cile. p. 54. der
Römischen Ausg. v. 1646.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0136" xml:id="pb116_0001" n="116"/>
Unrath den es auf die sich ihm nähernden                             Personen<lb/>
ausspeyt<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">garcil. de la vega</hi> l. c.                             p</hi>. 213. der Lisab. Ausg.<lb/>
v. 1609.</p></note> und der eine Art                             Krätze auf der<lb/>
Haut verursachen soll<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">alonso                             d'ovaglie</hi><hi rendition="#i">del regno di Cile.</hi> p.</hi> 54.                             der<lb/>
Römischen Ausg. v. 1646.</p></note>.</p>
            <p rendition="#indent-2">4. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vicuña</hi></hi>. das Schaafkameel. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">la vigogne</hi></hi>.)<lb/><hi rendition="#aq">C. tophis                             nullis, corpore lanato</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">buffon</hi><hi rendition="#i">supplement</hi> vol</hi>. VI. <hi rendition="#aq">tab</hi>. XXVIII.</p>
            <p rendition="#l1em">Die Vicugna ist in ihrer Gestalt wenig von<lb/>
der                             Llacma unterschieden, nur kleiner. Sie<lb/>
taugt aber nicht so zum                             Lasttragen, läßt sich<lb/>
auch überhaupt nicht zähmen, sondern wird                             ih-<lb/>
res rothbraunen Haares wegen, was die be-<lb type="inWord"/>
kannte Vicugna-Wolle giebt, in großen                             äußerst<lb/>
beschwerlichen Monatelang dauernden Treibjag-<lb type="inWord"/>
den haufenweis gefangen. Auch der occiden-<lb type="inWord"/>
talische Bezoarstein kommt von diesem Thier.</p>
            <p rendition="#indent-1">30. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">capra.</hi> Cornua caua rugosa scabra</hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ouis</hi></hi>. das Schaaf. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le brebis</hi></hi>. Engl.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the sheep</hi>.) C. mento imberbi, cornibus<lb/>
compressis                             lunatis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Das Schaaf begattet sich sehr leicht mit der<lb/>
Ziege,                             und ist überhaupt in seiner ganzen Oe-<lb/>
konomie und                             Körperbau zu nahe mit ihr ver-<lb/>
wandt, als daß es in                             ein besondres Geschlecht<lb/>
von ihr getrennt zu werden verdiente. Es                             fin-<lb/>
det sich fast über der ganzen alten Welt und seit                             der<lb/>
Entdeckung der neuen, auch nun in einem großen<lb/>
Theil von                             dieser, als Hausthier, und wenige<lb/>
Hausthiere sind auch dem Menschen                             auf so man-<lb/>
nichfaltige Weise, und so unmittelbar                             nutzbar<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[116/0136] Unrath den es auf die sich ihm nähernden Personen ausspeyt *) und der eine Art Krätze auf der Haut verursachen soll **). 4. Vicuña. das Schaafkameel. (Fr. la vigogne.) C. tophis nullis, corpore lanato. buffon supplement vol. VI. tab. XXVIII. Die Vicugna ist in ihrer Gestalt wenig von der Llacma unterschieden, nur kleiner. Sie taugt aber nicht so zum Lasttragen, läßt sich auch überhaupt nicht zähmen, sondern wird ih- res rothbraunen Haares wegen, was die be- kannte Vicugna-Wolle giebt, in großen äußerst beschwerlichen Monatelang dauernden Treibjag- den haufenweis gefangen. Auch der occiden- talische Bezoarstein kommt von diesem Thier. 30. capra. Cornua caua rugosa scabra. 1. †. Ouis. das Schaaf. (Fr. le brebis. Engl. the sheep.) C. mento imberbi, cornibus compressis lunatis. * Das Schaaf begattet sich sehr leicht mit der Ziege, und ist überhaupt in seiner ganzen Oe- konomie und Körperbau zu nahe mit ihr ver- wandt, als daß es in ein besondres Geschlecht von ihr getrennt zu werden verdiente. Es fin- det sich fast über der ganzen alten Welt und seit der Entdeckung der neuen, auch nun in einem großen Theil von dieser, als Hausthier, und wenige Hausthiere sind auch dem Menschen auf so man- nichfaltige Weise, und so unmittelbar nutzbar *) garcil. de la vega l. c. p. 213. der Lisab. Ausg. v. 1609. **) alonso d'ovaglie del regno di Cile. p. 54. der Römischen Ausg. v. 1646.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/136
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/136>, abgerufen am 21.11.2024.