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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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Freßgierbe hat zu allerhand Fabeln Anlas ge-
geben. Er ist so stark daß er selbst Rennthiere
überwältigen kan. Sein Fell giebt ein kostba-
res Pelzwerk.

2. Melliuorus. Der Honig-Dachs, Rattel.
M. dorso cinereo, fascia laterali nigra, abdo-
mine nigro
.

Sparrmann in den Schwed. Abhandl.
1777. tab. IV. fig. 3.

Dieses sonderbare Thier findet sich am Cap,
und lebt vom Honig und Wachs der wilden Bie-
nen, die in die Hölen der Stachelschwein, Erd-
haasen, Caninchen, Schakale etc. nisten. Bey
Sonnenuntergang giebt der Honig-Dachs auf
den Flug der heimeilenden Bienen acht, oder
folgt auch wohl blos der Anweisung des Honig-
kukuks. Er hat ein zottichtes Fell, und darun-
ter eine ungemein starke Haut, die ganz locker
und gleichsam wie ein Sack über das Fleisch des
Thieres herum hängt, wodurch es dann sowohl
für den Bienenstichen als für den Bissen der
Hunde gesichert ist.

3. +. Taxus. Der Dachs. (Fr. le blaireau.
Engl. the badger.) M. cauda concolore,
abdomine nigro
. *

Schreber tab. CXLII.

Der Dachs findet sich in Europa und Asien
bis gen Schina. Er lebt von kleinen Thieren,
Rüben u. a. Wurzeln, Eichelmast etc. Er baut
unter der Erde einen tiefen Kessel, zu welchem
verschiedne Röhren oder Gänge führen. Er
verschläft den größten Theil seines Lebens, und
hält besonders langen und festen Winterschlaf,
wobey er seine Schnauze in den Fettbeutel am
Hinterleibe steckt.

Freßgierbe hat zu allerhand Fabeln Anlas ge-
geben. Er ist so stark daß er selbst Rennthiere
überwältigen kan. Sein Fell giebt ein kostba-
res Pelzwerk.

2. Melliuorus. Der Honig-Dachs, Rattel.
M. dorso cinereo, fascia laterali nigra, abdo-
mine nigro
.

Sparrmann in den Schwed. Abhandl.
1777. tab. IV. fig. 3.

Dieses sonderbare Thier findet sich am Cap,
und lebt vom Honig und Wachs der wilden Bie-
nen, die in die Hölen der Stachelschwein, Erd-
haasen, Caninchen, Schakale ꝛc. nisten. Bey
Sonnenuntergang giebt der Honig-Dachs auf
den Flug der heimeilenden Bienen acht, oder
folgt auch wohl blos der Anweisung des Honig-
kukuks. Er hat ein zottichtes Fell, und darun-
ter eine ungemein starke Haut, die ganz locker
und gleichsam wie ein Sack über das Fleisch des
Thieres herum hängt, wodurch es dann sowohl
für den Bienenstichen als für den Bissen der
Hunde gesichert ist.

3. †. Taxus. Der Dachs. (Fr. le blaireau.
Engl. the badger.) M. cauda concolore,
abdomine nigro
. *

Schreber tab. CXLII.

Der Dachs findet sich in Europa und Asien
bis gen Schina. Er lebt von kleinen Thieren,
Rüben u. a. Wurzeln, Eichelmast ꝛc. Er baut
unter der Erde einen tiefen Kessel, zu welchem
verschiedne Röhren oder Gänge führen. Er
verschläft den größten Theil seines Lebens, und
hält besonders langen und festen Winterschlaf,
wobey er seine Schnauze in den Fettbeutel am
Hinterleibe steckt.

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[95/0115] Freßgierbe hat zu allerhand Fabeln Anlas ge- geben. Er ist so stark daß er selbst Rennthiere überwältigen kan. Sein Fell giebt ein kostba- res Pelzwerk. 2. Melliuorus. Der Honig-Dachs, Rattel. M. dorso cinereo, fascia laterali nigra, abdo- mine nigro. Sparrmann in den Schwed. Abhandl. 1777. tab. IV. fig. 3. Dieses sonderbare Thier findet sich am Cap, und lebt vom Honig und Wachs der wilden Bie- nen, die in die Hölen der Stachelschwein, Erd- haasen, Caninchen, Schakale ꝛc. nisten. Bey Sonnenuntergang giebt der Honig-Dachs auf den Flug der heimeilenden Bienen acht, oder folgt auch wohl blos der Anweisung des Honig- kukuks. Er hat ein zottichtes Fell, und darun- ter eine ungemein starke Haut, die ganz locker und gleichsam wie ein Sack über das Fleisch des Thieres herum hängt, wodurch es dann sowohl für den Bienenstichen als für den Bissen der Hunde gesichert ist. 3. †. Taxus. Der Dachs. (Fr. le blaireau. Engl. the badger.) M. cauda concolore, abdomine nigro. * Schreber tab. CXLII. Der Dachs findet sich in Europa und Asien bis gen Schina. Er lebt von kleinen Thieren, Rüben u. a. Wurzeln, Eichelmast ꝛc. Er baut unter der Erde einen tiefen Kessel, zu welchem verschiedne Röhren oder Gänge führen. Er verschläft den größten Theil seines Lebens, und hält besonders langen und festen Winterschlaf, wobey er seine Schnauze in den Fettbeutel am Hinterleibe steckt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/115>, abgerufen am 21.11.2024.