Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

aus Japan und Schweden. Durch Beymischung
von Gold, Silber, Zinn, am meisten aber von
Zink werden aus dem Kupfer die gemischten Me-
talle, weiß Kupfer, Glockengut, Canonen-
metall, Messing, Tomback, Prinzmetall,
Pinschback, Pakfong, Similor und Mann-
heimer Gold verfertigt.

1. Nativum. Gediegen.

Und zwar auf zweyerley Weise. Erstens nem-
lich derb in Gestein; auch zuweilen, aber höchst
selten, crystallinisch, wie wir dergleichen (in
eben der Form, wie das crystallisirte Gold und
Silber) in Zeolithnieren von der Insel Feroe be-
sitzen: meist aber ohne bestimmte Form, wie
bey Cammsdorf etc. Vor Alters wohl in Men-
ge, und an vielen Orten, wie sich schön daraus
muthmassen läßt, daß so viele alle Völker der
Erde in der frühsten Kindheit ihrer Cultur sich
kupferne Waffen verfertigt, da man ihnen schwer-
lich Metallurgie genug zutrauen darf, daß sie
das Erzt aus Minern zu gewinnen, verstanden
hätten.

Die zweyte Art gediegnes Kupfer, ist das aus
Kupfervitriol, (anstatt des Eisens, daß er ange-
troffen und aufgelößt hat), abgesetzte: dieß ist
das Cämentkupfer, das im Rammelsberg,
und bey Neusol in Ungarn, und anderwärts sich
findet, und durch altes Eisen, das man dem
Vitriolwasser in Weg legt, gewonnen wird.

2. Mineralisatum, vererzt.

a) Kupferkies.

Das allergemeinste Kupfererzt, das, wie schon
oben gesagt worden, zugleich Schwefel und Ei-
sen, nur in verschiedner Proportion, enthält.

aus Japan und Schweden. Durch Beymischung
von Gold, Silber, Zinn, am meisten aber von
Zink werden aus dem Kupfer die gemischten Me-
talle, weiß Kupfer, Glockengut, Canonen-
metall, Messing, Tomback, Prinzmetall,
Pinschback, Pakfong, Similor und Mann-
heimer Gold verfertigt.

1. Nativum. Gediegen.

Und zwar auf zweyerley Weise. Erstens nem-
lich derb in Gestein; auch zuweilen, aber höchst
selten, crystallinisch, wie wir dergleichen (in
eben der Form, wie das crystallisirte Gold und
Silber) in Zeolithnieren von der Insel Feroe be-
sitzen: meist aber ohne bestimmte Form, wie
bey Cammsdorf ꝛc. Vor Alters wohl in Men-
ge, und an vielen Orten, wie sich schön daraus
muthmassen läßt, daß so viele alle Völker der
Erde in der frühsten Kindheit ihrer Cultur sich
kupferne Waffen verfertigt, da man ihnen schwer-
lich Metallurgie genug zutrauen darf, daß sie
das Erzt aus Minern zu gewinnen, verstanden
hätten.

Die zweyte Art gediegnes Kupfer, ist das aus
Kupfervitriol, (anstatt des Eisens, daß er ange-
troffen und aufgelößt hat), abgesetzte: dieß ist
das Cämentkupfer, das im Rammelsberg,
und bey Neusol in Ungarn, und anderwärts sich
findet, und durch altes Eisen, das man dem
Vitriolwasser in Weg legt, gewonnen wird.

2. Mineralisatum, vererzt.

a) Kupferkies.

Das allergemeinste Kupfererzt, das, wie schon
oben gesagt worden, zugleich Schwefel und Ei-
sen, nur in verschiedner Proportion, enthält.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0543" xml:id="pb531_0001" n="531"/>
aus Japan und Schweden. Durch Beymischung<lb/>
von Gold, Silber, Zinn, am meisten aber von<lb/>
Zink werden aus dem Kupfer die gemischten Me-<lb/>
talle, weiß Kupfer, Glockengut, Canonen-<lb/>
metall, Messing, Tomback, Prinzmetall,<lb/>
Pinschback, Pakfong, Similor und Mann-<lb/>
heimer Gold verfertigt.</p>
              <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nativum</hi></hi>. Gediegen.</p>
              <p rendition="#l1em">Und zwar auf zweyerley Weise. Erstens nem-<lb/>
lich derb in Gestein; auch zuweilen, aber höchst<lb/>
selten, crystallinisch, wie wir dergleichen (in<lb/>
eben der Form, wie das crystallisirte Gold und<lb/>
Silber) in Zeolithnieren von der Insel Feroe be-<lb/>
sitzen: meist aber ohne bestimmte Form, wie<lb/>
bey Cammsdorf &#xA75B;c. Vor Alters wohl in Men-<lb/>
ge, und an vielen Orten, wie sich schön daraus<lb/>
muthmassen läßt, daß so viele alle Völker der<lb/>
Erde in der frühsten Kindheit ihrer Cultur sich<lb/>
kupferne Waffen verfertigt, da man ihnen schwer-<lb/>
lich Metallurgie genug zutrauen darf, daß sie<lb/>
das Erzt aus Minern zu gewinnen, verstanden<lb/>
hätten.</p>
              <p rendition="#l1em">Die zweyte Art gediegnes Kupfer, ist das aus<lb/>
Kupfervitriol, (anstatt des Eisens, daß er ange-<lb/>
troffen und aufgelößt hat), abgesetzte: dieß ist<lb/>
das Cämentkupfer, das im Rammelsberg,<lb/>
und bey Neusol in Ungarn, und anderwärts sich<lb/>
findet, und durch altes Eisen, das man dem<lb/>
Vitriolwasser in Weg legt, gewonnen wird.</p>
              <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mineralisatum</hi></hi>, vererzt.</p>
              <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) Kupferkies.</p>
              <p rendition="#l1em">Das allergemeinste Kupfererzt, das, wie schon<lb/>
oben gesagt worden, zugleich Schwefel und Ei-<lb/>
sen, nur in verschiedner Proportion, enthält.<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[531/0543] aus Japan und Schweden. Durch Beymischung von Gold, Silber, Zinn, am meisten aber von Zink werden aus dem Kupfer die gemischten Me- talle, weiß Kupfer, Glockengut, Canonen- metall, Messing, Tomback, Prinzmetall, Pinschback, Pakfong, Similor und Mann- heimer Gold verfertigt. 1. Nativum. Gediegen. Und zwar auf zweyerley Weise. Erstens nem- lich derb in Gestein; auch zuweilen, aber höchst selten, crystallinisch, wie wir dergleichen (in eben der Form, wie das crystallisirte Gold und Silber) in Zeolithnieren von der Insel Feroe be- sitzen: meist aber ohne bestimmte Form, wie bey Cammsdorf ꝛc. Vor Alters wohl in Men- ge, und an vielen Orten, wie sich schön daraus muthmassen läßt, daß so viele alle Völker der Erde in der frühsten Kindheit ihrer Cultur sich kupferne Waffen verfertigt, da man ihnen schwer- lich Metallurgie genug zutrauen darf, daß sie das Erzt aus Minern zu gewinnen, verstanden hätten. Die zweyte Art gediegnes Kupfer, ist das aus Kupfervitriol, (anstatt des Eisens, daß er ange- troffen und aufgelößt hat), abgesetzte: dieß ist das Cämentkupfer, das im Rammelsberg, und bey Neusol in Ungarn, und anderwärts sich findet, und durch altes Eisen, das man dem Vitriolwasser in Weg legt, gewonnen wird. 2. Mineralisatum, vererzt. a) Kupferkies. Das allergemeinste Kupfererzt, das, wie schon oben gesagt worden, zugleich Schwefel und Ei- sen, nur in verschiedner Proportion, enthält.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/543
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/543>, abgerufen am 18.12.2024.