seitiger spitzzulaufender Pyramiden (Taf. III. Fig. 12.) und zwar theils in sehr kleinen saubern Stücken von wenigen Zollen im Umfang der Grundfläche gefunden. Die bey Stolpe, das daher seinen Nahmen hat*), sind schon un- gleich gerader, auch von dichtern Korn. Die erstaunenswürdigsten von allen aber sind fol- gends die so äusserst regelmässig gegliederten Basalte, da jede Säule aus genau auf einander passenden Gliedern, fast wie ein Rückgrad aus Wirbeln, besteht. So die berufene Fingals- Höhle auf der Schottischen Insel Staffa, vor allen andern aber der Riesen-Damm (Giant's- Causway) an der Nordküste von Irland, der aus mehr als 30,000 solcher Säulen, deren jede weist 20 Zoll und drüber im Durchschnitt, und eine Höhe von 15 Fuß hat, die dicht an einan- der stehen, und oben eine grosse gangbare Ebne bilden. Sie sind von unbestimmten Seiten, doch meist 5 oder 6 eckicht, (Taf. III. Fig. 11.) und die ganz unzähligen Glieder, aus denen sie zusammen gesetzt sind, von ungleicher Höhe, die häufigsten 8 bis 12 Zoll hoch, jedes etwa 200, Pfund schwer, und was das unbegreiflichste ist, fast durchgehends auf der einen Seite convex, auf der andern concav (Fig. 11. a. b.), am Rande ausgeschweift, und die Ecken fast wie an einer Krone zugespizt**).
4. Tusaceus, Tufa.
Ein Gemische von Asche, Bimsstein etc. das als ein flüssiger Schaum von den Vulcanen aus-
*) Stolpa heißt auf Slavonisch eine Säule.
**) S. die beiden grossen Kupfertafeln die Vivares nach S. Drury A. 1743. von diesem so äusserst merkwürdigen Basalten gestochen hat.
seitiger spitzzulaufender Pyramiden (Taf. III. Fig. 12.) und zwar theils in sehr kleinen saubern Stücken von wenigen Zollen im Umfang der Grundfläche gefunden. Die bey Stolpe, das daher seinen Nahmen hat*), sind schon un- gleich gerader, auch von dichtern Korn. Die erstaunenswürdigsten von allen aber sind fol- gends die so äusserst regelmässig gegliederten Basalte, da jede Säule aus genau auf einander passenden Gliedern, fast wie ein Rückgrad aus Wirbeln, besteht. So die berufene Fingals- Höhle auf der Schottischen Insel Staffa, vor allen andern aber der Riesen-Damm (Giant's- Causway) an der Nordküste von Irland, der aus mehr als 30,000 solcher Säulen, deren jede weist 20 Zoll und drüber im Durchschnitt, und eine Höhe von 15 Fuß hat, die dicht an einan- der stehen, und oben eine grosse gangbare Ebne bilden. Sie sind von unbestimmten Seiten, doch meist 5 oder 6 eckicht, (Taf. III. Fig. 11.) und die ganz unzähligen Glieder, aus denen sie zusammen gesetzt sind, von ungleicher Höhe, die häufigsten 8 bis 12 Zoll hoch, jedes etwa 200, Pfund schwer, und was das unbegreiflichste ist, fast durchgehends auf der einen Seite convex, auf der andern concav (Fig. 11. a. b.), am Rande ausgeschweift, und die Ecken fast wie an einer Krone zugespizt**).
4. Tusaceus, Tufa.
Ein Gemische von Asche, Bimsstein ꝛc. das als ein flüssiger Schaum von den Vulcanen aus-
*) Stolpa heißt auf Slavonisch eine Säule.
**) S. die beiden grossen Kupfertafeln die Vivares nach S. Drury A. 1743. von diesem so äusserst merkwürdigen Basalten gestochen hat.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000023"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0525"xml:id="pb513_0001"n="513"/>
seitiger spitzzulaufender Pyramiden (Taf. III.<lb/>
Fig. 12.) und zwar theils in sehr kleinen saubern<lb/>
Stücken von wenigen Zollen im Umfang der<lb/>
Grundfläche gefunden. Die bey Stolpe, das<lb/>
daher seinen Nahmen hat<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Stolpa heißt auf Slavonisch eine Säule.</p></note>, sind schon un-<lb/>
gleich gerader, auch von dichtern Korn. Die<lb/>
erstaunenswürdigsten von allen aber sind fol-<lb/>
gends die so äusserst regelmässig gegliederten<lb/>
Basalte, da jede Säule aus genau auf einander<lb/>
passenden Gliedern, fast wie ein Rückgrad aus<lb/>
Wirbeln, besteht. So die berufene Fingals-<lb/>
Höhle auf der Schottischen Insel Staffa, vor<lb/>
allen andern aber der Riesen-Damm (<hirendition="#aq">Giant's-<lb/>
Causway</hi>) an der Nordküste von Irland, der<lb/>
aus mehr als 30,000 solcher Säulen, deren jede<lb/>
weist 20 Zoll und drüber im Durchschnitt, und<lb/>
eine Höhe von 15 Fuß hat, die dicht an einan-<lb/>
der stehen, und oben eine grosse gangbare Ebne<lb/>
bilden. Sie sind von unbestimmten Seiten,<lb/>
doch meist 5 oder 6 eckicht, (Taf. III. Fig. 11.)<lb/>
und die ganz unzähligen Glieder, aus denen sie<lb/>
zusammen gesetzt sind, von ungleicher Höhe, die<lb/>
häufigsten 8 bis 12 Zoll hoch, jedes etwa 200,<lb/>
Pfund schwer, und was das unbegreiflichste ist,<lb/>
fast durchgehends auf der einen Seite convex,<lb/>
auf der andern concav (Fig. 11. <hirendition="#aq">a. b.</hi>), am<lb/>
Rande ausgeschweift, und die Ecken fast wie an<lb/>
einer Krone zugespizt<noteanchored="true"place="foot"n="**)"><p>S. die beiden grossen Kupfertafeln die Vivares<lb/>
nach S. Drury A. 1743. von diesem so äusserst<lb/>
merkwürdigen Basalten gestochen hat.</p></note>.</p><prendition="#indent-2">4. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Tusaceus</hi></hi>, Tufa.</p><prendition="#l1em">Ein Gemische von Asche, Bimsstein ꝛc. das<lb/>
als ein flüssiger Schaum von den Vulcanen aus-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[513/0525]
seitiger spitzzulaufender Pyramiden (Taf. III.
Fig. 12.) und zwar theils in sehr kleinen saubern
Stücken von wenigen Zollen im Umfang der
Grundfläche gefunden. Die bey Stolpe, das
daher seinen Nahmen hat *), sind schon un-
gleich gerader, auch von dichtern Korn. Die
erstaunenswürdigsten von allen aber sind fol-
gends die so äusserst regelmässig gegliederten
Basalte, da jede Säule aus genau auf einander
passenden Gliedern, fast wie ein Rückgrad aus
Wirbeln, besteht. So die berufene Fingals-
Höhle auf der Schottischen Insel Staffa, vor
allen andern aber der Riesen-Damm (Giant's-
Causway) an der Nordküste von Irland, der
aus mehr als 30,000 solcher Säulen, deren jede
weist 20 Zoll und drüber im Durchschnitt, und
eine Höhe von 15 Fuß hat, die dicht an einan-
der stehen, und oben eine grosse gangbare Ebne
bilden. Sie sind von unbestimmten Seiten,
doch meist 5 oder 6 eckicht, (Taf. III. Fig. 11.)
und die ganz unzähligen Glieder, aus denen sie
zusammen gesetzt sind, von ungleicher Höhe, die
häufigsten 8 bis 12 Zoll hoch, jedes etwa 200,
Pfund schwer, und was das unbegreiflichste ist,
fast durchgehends auf der einen Seite convex,
auf der andern concav (Fig. 11. a. b.), am
Rande ausgeschweift, und die Ecken fast wie an
einer Krone zugespizt **).
4. Tusaceus, Tufa.
Ein Gemische von Asche, Bimsstein ꝛc. das
als ein flüssiger Schaum von den Vulcanen aus-
*) Stolpa heißt auf Slavonisch eine Säule.
**) S. die beiden grossen Kupfertafeln die Vivares
nach S. Drury A. 1743. von diesem so äusserst
merkwürdigen Basalten gestochen hat.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/525>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.