Von grünlicher Farbe, halb durchsichtig, nimt feine Politur an. Findet sich so wie der Speck- stein, nur in kleineren Stücken.
3. Serpentinus, Serpentinstein. Ophites. Die eigentliche Heimat dieses Steins ist Zö- plitz im Erzgebürge, wo er zu Ende des 16ten Jahrhunderts aufgefunden, und seitdem in un- glaublicher Menge zu Reibemörsern, Schreibe- zeugen, Büchsen u. s. w. verarbeitet wird. Man hat Blöcke von 30 Centner schwer gebrochen. Meist von schwarzgrüner Farbe, zuweilen grau, auch mit schönen dunkelrothen Adern etc.
Hat ein gröberes Korn als der Serpentinstein. nimt daher keine so gute Politur an. Findet sich hin und wieder; auch im fünften Welttheile, wo die Neu-Caledonier ihre Schleudersteine dar- aus schnitzen, am meisten aber und in den größ- ten Stücken in Graubünden, und machte vor Zeiten die Hauptnahrung des schönen An. 1618. vom Berg Conti begrabnen Städtchen Plürs aus. Man dreht mittelst grosser Räder, die vom Wasser getrieben werden, Kochtöpfe aus diesem Stein, die zuweilen wol 3 Fuß im Durch- schnitt halten, und Jahrhunderte ausdauern können.
Meist silberweis oder ins grünliche spielend: ist überaus fettig anzufühlen und färbt ab. Wird
2. Nephriticus, Nierenstein.
Von grünlicher Farbe, halb durchsichtig, nimt feine Politur an. Findet sich so wie der Speck- stein, nur in kleineren Stücken.
3. Serpentinus, Serpentinstein. Ophites. Die eigentliche Heimat dieses Steins ist Zö- plitz im Erzgebürge, wo er zu Ende des 16ten Jahrhunderts aufgefunden, und seitdem in un- glaublicher Menge zu Reibemörsern, Schreibe- zeugen, Büchsen u. s. w. verarbeitet wird. Man hat Blöcke von 30 Centner schwer gebrochen. Meist von schwarzgrüner Farbe, zuweilen grau, auch mit schönen dunkelrothen Adern ꝛc.
Hat ein gröberes Korn als der Serpentinstein. nimt daher keine so gute Politur an. Findet sich hin und wieder; auch im fünften Welttheile, wo die Neu-Caledonier ihre Schleudersteine dar- aus schnitzen, am meisten aber und in den größ- ten Stücken in Graubünden, und machte vor Zeiten die Hauptnahrung des schönen An. 1618. vom Berg Conti begrabnen Städtchen Plürs aus. Man dreht mittelst grosser Räder, die vom Wasser getrieben werden, Kochtöpfe aus diesem Stein, die zuweilen wol 3 Fuß im Durch- schnitt halten, und Jahrhunderte ausdauern können.
Meist silberweis oder ins grünliche spielend: ist überaus fettig anzufühlen und färbt ab. Wird
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2. Nephriticus, Nierenstein.
Von grünlicher Farbe, halb durchsichtig, nimt
feine Politur an. Findet sich so wie der Speck-
stein, nur in kleineren Stücken.
3. Serpentinus, Serpentinstein. Ophites.
Die eigentliche Heimat dieses Steins ist Zö-
plitz im Erzgebürge, wo er zu Ende des 16ten
Jahrhunderts aufgefunden, und seitdem in un-
glaublicher Menge zu Reibemörsern, Schreibe-
zeugen, Büchsen u. s. w. verarbeitet wird. Man
hat Blöcke von 30 Centner schwer gebrochen.
Meist von schwarzgrüner Farbe, zuweilen grau,
auch mit schönen dunkelrothen Adern ꝛc.
4. Ollaris, der Topfstein, Lavezzi, Grön-
ländischer Weichstein. Lapis Comensis vet.
Hat ein gröberes Korn als der Serpentinstein.
nimt daher keine so gute Politur an. Findet
sich hin und wieder; auch im fünften Welttheile,
wo die Neu-Caledonier ihre Schleudersteine dar-
aus schnitzen, am meisten aber und in den größ-
ten Stücken in Graubünden, und machte vor
Zeiten die Hauptnahrung des schönen An. 1618.
vom Berg Conti begrabnen Städtchen Plürs
aus. Man dreht mittelst grosser Räder, die
vom Wasser getrieben werden, Kochtöpfe aus
diesem Stein, die zuweilen wol 3 Fuß im Durch-
schnitt halten, und Jahrhunderte ausdauern
können.
13. mica. Glimmer particulis lamellosis dia-
phanis, micantibus.
1. Talcum, Talk.
Meist silberweis oder ins grünliche spielend:
ist überaus fettig anzufühlen und färbt ab. Wird
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/509>, abgerufen am 21.11.2024.
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