Ein grosses Geschlecht, dessen mehreste Gat- tungen dem Wiesenwachs und Getraide gefärlich sind. Manche geben entweder zur Begattungs- zeit, oder bey einbrechender Nacht, oder wenn sich das Wetter ändern will, einen bekannten zirpenden Laut von sich, den sie theils mit den Springfüssen, am meisten aber, wie schon Ari- stoteles richtig bemerkt hat, mit den Flügeln hervorbringen*), und der nach Verschiedenheit der Leidenschaften fast wie die Stimme andrer Thiere variirt.
1. +. Gryllotalpa. Die Werre, Maulwurfs- grille, der Riehwurm, Reutwurm, Schrotwurm, Ackerwerbel, Erdkrebs. G. thorace rotundato, alis caudatis elytro longioribus, pedibus anticis palmatis to- mentosis. *
Ist in Europa und Nordamerica zu Hause: an theils Orten, wie im Thüringischen etc. aus- serordentlich häufig. Lebt meist unter der Erde, und thut zuma den Küchengewächsen und der Gerstensaat, grossen Schaden.
2. +. Domesticus. Die Grille, Zirse, Heim- gen. G. thorace rotundato, alis caudatis elytro longioribus, pedibus simplicibus, cor- pore glauco. *
Kommen zur Erndezeit mit der Frucht in die Häuser, ziehen sich nach der Wärme, zirpen die Nacht durch, sind aber mit hellem Licht zum schweigen zu bringen.
3. +. Campestris. Die Feldgrille. G. thorace rotundato, cauda biseta stylo lineari, alis elytro brevioribus, corpore nigro. *
Ein grosses Geschlecht, dessen mehreste Gat- tungen dem Wiesenwachs und Getraide gefärlich sind. Manche geben entweder zur Begattungs- zeit, oder bey einbrechender Nacht, oder wenn sich das Wetter ändern will, einen bekannten zirpenden Laut von sich, den sie theils mit den Springfüssen, am meisten aber, wie schon Ari- stoteles richtig bemerkt hat, mit den Flügeln hervorbringen*), und der nach Verschiedenheit der Leidenschaften fast wie die Stimme andrer Thiere variirt.
1. †. Gryllotalpa. Die Werre, Maulwurfs- grille, der Riehwurm, Reutwurm, Schrotwurm, Ackerwerbel, Erdkrebs. G. thorace rotundato, alis caudatis elytro longioribus, pedibus anticis palmatis to- mentosis. *
Ist in Europa und Nordamerica zu Hause: an theils Orten, wie im Thüringischen ꝛc. aus- serordentlich häufig. Lebt meist unter der Erde, und thut zuma den Küchengewächsen und der Gerstensaat, grossen Schaden.
2. †. Domesticus. Die Grille, Zirse, Heim- gen. G. thorace rotundato, alis caudatis elytro longioribus, pedibus simplicibus, cor- pore glauco. *
Kommen zur Erndezeit mit der Frucht in die Häuser, ziehen sich nach der Wärme, zirpen die Nacht durch, sind aber mit hellem Licht zum schweigen zu bringen.
3. †. Campestris. Die Feldgrille. G. thorace rotundato, cauda biseta stylo lineari, alis elytro brevioribus, corpore nigro. *
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000023"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0356"xml:id="pb344_0001"n="344"/><prendition="#l1em">Ein grosses Geschlecht, dessen mehreste Gat-<lb/>
tungen dem Wiesenwachs und Getraide gefärlich<lb/>
sind. Manche geben entweder zur Begattungs-<lb/>
zeit, oder bey einbrechender Nacht, oder wenn<lb/>
sich das Wetter ändern will, einen bekannten<lb/>
zirpenden Laut von sich, den sie theils mit den<lb/>
Springfüssen, am meisten aber, wie schon Ari-<lb/>
stoteles richtig bemerkt hat, mit den Flügeln<lb/>
hervorbringen<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p><hirendition="#aq"><hirendition="#k"><hirendition="#g">ivl. casserivs placent</hi></hi>. <hirendition="#i">de vocis auditusque<lb/>
organis hist. anat</hi>. tab</hi>. XXI.</p></note>, und der nach Verschiedenheit<lb/>
der Leidenschaften fast wie die Stimme andrer<lb/>
Thiere variirt.</p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Gryllotalpa</hi></hi>. Die Werre, Maulwurfs-<lb/>
grille, der Riehwurm, Reutwurm,<lb/>
Schrotwurm, Ackerwerbel, Erdkrebs.<lb/><hirendition="#aq">G. thorace rotundato, alis caudatis elytro<lb/>
longioribus, pedibus anticis palmatis to-<lb/>
mentosis</hi>. *</p><prendition="#l1em">Ist in Europa und Nordamerica zu Hause:<lb/>
an theils Orten, wie im Thüringischen ꝛc. aus-<lb/>
serordentlich häufig. Lebt meist unter der Erde,<lb/>
und thut zuma den Küchengewächsen und der<lb/>
Gerstensaat, grossen Schaden.</p><prendition="#indent-2">2. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Domesticus</hi></hi>. Die Grille, Zirse, Heim-<lb/>
gen. <hirendition="#aq">G. thorace rotundato, alis caudatis<lb/>
elytro longioribus, pedibus simplicibus, cor-<lb/>
pore glauco</hi>. *</p><prendition="#l1em">Kommen zur Erndezeit mit der Frucht in die<lb/>
Häuser, ziehen sich nach der Wärme, zirpen die<lb/>
Nacht durch, sind aber mit hellem Licht zum<lb/>
schweigen zu bringen.</p><prendition="#indent-2">3. †. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Campestris</hi></hi>. Die Feldgrille. <hirendition="#aq">G. thorace<lb/>
rotundato, cauda biseta stylo lineari, alis<lb/>
elytro brevioribus, corpore nigro</hi>. *</p></div></div></div></body></text></TEI>
[344/0356]
Ein grosses Geschlecht, dessen mehreste Gat-
tungen dem Wiesenwachs und Getraide gefärlich
sind. Manche geben entweder zur Begattungs-
zeit, oder bey einbrechender Nacht, oder wenn
sich das Wetter ändern will, einen bekannten
zirpenden Laut von sich, den sie theils mit den
Springfüssen, am meisten aber, wie schon Ari-
stoteles richtig bemerkt hat, mit den Flügeln
hervorbringen *), und der nach Verschiedenheit
der Leidenschaften fast wie die Stimme andrer
Thiere variirt.
1. †. Gryllotalpa. Die Werre, Maulwurfs-
grille, der Riehwurm, Reutwurm,
Schrotwurm, Ackerwerbel, Erdkrebs.
G. thorace rotundato, alis caudatis elytro
longioribus, pedibus anticis palmatis to-
mentosis. *
Ist in Europa und Nordamerica zu Hause:
an theils Orten, wie im Thüringischen ꝛc. aus-
serordentlich häufig. Lebt meist unter der Erde,
und thut zuma den Küchengewächsen und der
Gerstensaat, grossen Schaden.
2. †. Domesticus. Die Grille, Zirse, Heim-
gen. G. thorace rotundato, alis caudatis
elytro longioribus, pedibus simplicibus, cor-
pore glauco. *
Kommen zur Erndezeit mit der Frucht in die
Häuser, ziehen sich nach der Wärme, zirpen die
Nacht durch, sind aber mit hellem Licht zum
schweigen zu bringen.
3. †. Campestris. Die Feldgrille. G. thorace
rotundato, cauda biseta stylo lineari, alis
elytro brevioribus, corpore nigro. *
*) ivl. casserivs placent. de vocis auditusque
organis hist. anat. tab. XXI.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/356>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.