Alle Säugethiere haben Lungen, die ih- nen zum Othemholen, und zur Stimme (vox) dienen, die zwar nach Verschiedenheit der Gat- tungen, des Geschlechts, des Alters, und der Leidenschaften variirt; aber doch nicht mit so- viel Mannichfaltigkeit abwechselt, als der Ge- sang der Vögel, die überdem auch viel öfterer als die Säugethiere ihre Stimme von sich ge- ben. Einige dieser Thiere, wie der Maulwurf, Ameisenbär, das Formosanische Teufelgen etc. [...]die Hasen, Canin- chen etc. lassen ihre Stimme nur im äussersten Nothfall erschallen. Der Mensch allein besitzt ausschlieslich den Gebrauch der Sprache (Lo- quela), die eine Folge der ihm ebenfalls allein eignen Vernunft (§. 37.) ist.
§. 47.
Auser den Hufen, Klauen, Zähnen etc. sind viele Säugethiere auch mit Hörnern zu Waf- fen versehen, die doch, wie der Bart beym Men- schen, erst zur Zeit der Mannbarkeit hervor- brechen. Bey einigen Gattungen, wie beym Hirsch, sind die Weibchen ungehörnt; bey an- dern, wie im Ziegengeschlecht, sind ihre Hörner doch kleiner als der Männchen ihre. Anzal, Bau, und Lage der Hörner sind sehr verschie- den. Beym Ochsen- und Ziegengeschlechte sind
§. 46.
Alle Säugethiere haben Lungen, die ih- nen zum Othemholen, und zur Stimme (vox) dienen, die zwar nach Verschiedenheit der Gat- tungen, des Geschlechts, des Alters, und der Leidenschaften variirt; aber doch nicht mit so- viel Mannichfaltigkeit abwechselt, als der Ge- sang der Vögel, die überdem auch viel öfterer als die Säugethiere ihre Stimme von sich ge- ben. Einige dieser Thiere, wie der Maulwurf, Ameisenbär, das Formosanische Teufelgen ꝛc. […]die Hasen, Canin- chen ꝛc. lassen ihre Stimme nur im äussersten Nothfall erschallen. Der Mensch allein besitzt ausschlieslich den Gebrauch der Sprache (Lo- quela), die eine Folge der ihm ebenfalls allein eignen Vernunft (§. 37.) ist.
§. 47.
Auser den Hufen, Klauen, Zähnen ꝛc. sind viele Säugethiere auch mit Hörnern zu Waf- fen versehen, die doch, wie der Bart beym Men- schen, erst zur Zeit der Mannbarkeit hervor- brechen. Bey einigen Gattungen, wie beym Hirsch, sind die Weibchen ungehörnt; bey an- dern, wie im Ziegengeschlecht, sind ihre Hörner doch kleiner als der Männchen ihre. Anzal, Bau, und Lage der Hörner sind sehr verschie- den. Beym Ochsen- und Ziegengeschlechte sind
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§. 46.
Alle Säugethiere haben Lungen, die ih-
nen zum Othemholen, und zur Stimme (vox)
dienen, die zwar nach Verschiedenheit der Gat-
tungen, des Geschlechts, des Alters, und der
Leidenschaften variirt; aber doch nicht mit so-
viel Mannichfaltigkeit abwechselt, als der Ge-
sang der Vögel, die überdem auch viel öfterer
als die Säugethiere ihre Stimme von sich ge-
ben. Einige dieser Thiere, wie der Maulwurf,
Ameisenbär, das Formosanische Teufelgen ꝛc.
die Hasen, Canin-
chen ꝛc. lassen ihre Stimme nur im äussersten
Nothfall erschallen. Der Mensch allein besitzt
ausschlieslich den Gebrauch der Sprache (Lo-
quela), die eine Folge der ihm ebenfalls allein
eignen Vernunft (§. 37.) ist.
§. 47.
Auser den Hufen, Klauen, Zähnen ꝛc. sind
viele Säugethiere auch mit Hörnern zu Waf-
fen versehen, die doch, wie der Bart beym Men-
schen, erst zur Zeit der Mannbarkeit hervor-
brechen. Bey einigen Gattungen, wie beym
Hirsch, sind die Weibchen ungehörnt; bey an-
dern, wie im Ziegengeschlecht, sind ihre Hörner
doch kleiner als der Männchen ihre. Anzal,
Bau, und Lage der Hörner sind sehr verschie-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/73>, abgerufen am 23.11.2024.
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