Diese ungemein schönen Thiere distinguiren sich durch einen Federbusch, der aus steifen etwas gekrümmten Fäden besteht, die bey einigen Gat- tungen dem Elfenbein, bey andern aber polirtem Stale äneln. Sie ziehen ihn bey der mindesten Berührung ein. In dem durchsichtigen Körper kan man, wie beym Räderthier, die Speisebe- hälter unterscheiden. Einige Arten können diesen Körper aus der Hülse hervorstrecken, andre nicht. Die Hülse ist anfangs gallertartig, verhärtet aber mit der Zeit, und zeigt sich oft bey der glei- chen Gattung unter sehr verschiednen Gestalten. Wir haben einzelne dergleichen Rörgen wie kleine Därme an Wasserpflanzen umherranken gesehn: andre die wie Bäumgen mit Zweigen zwischen Spongia in die Höhe gewachsen waren: andre die sich zu tausenden dicht neben einander (wie ei- ne Millepore) an Dämme etc. angelegt hatten: an- dre die in dichten Pfund-schweren Klumpen in unzäliger Menge neben einander gebaut waren, u. s. w. Wir führen nur einige von den Arten an, die wir in den hiesigen Gewässern gefunden haben.
1. + Repens. T. crista lunata, corpore extra vaginam etractili. *
Diese ungemein schönen Thiere distinguiren sich durch einen Federbusch, der aus steifen etwas gekrümmten Fäden besteht, die bey einigen Gat- tungen dem Elfenbein, bey andern aber polirtem Stale äneln. Sie ziehen ihn bey der mindesten Berührung ein. In dem durchsichtigen Körper kan man, wie beym Räderthier, die Speisebe- hälter unterscheiden. Einige Arten können diesen Körper aus der Hülse hervorstrecken, andre nicht. Die Hülse ist anfangs gallertartig, verhärtet aber mit der Zeit, und zeigt sich oft bey der glei- chen Gattung unter sehr verschiednen Gestalten. Wir haben einzelne dergleichen Rörgen wie kleine Därme an Wasserpflanzen umherranken gesehn: andre die wie Bäumgen mit Zweigen zwischen Spongia in die Höhe gewachsen waren: andre die sich zu tausenden dicht neben einander (wie ei- ne Millepore) an Dämme ꝛc. angelegt hatten: an- dre die in dichten Pfund-schweren Klumpen in unzäliger Menge neben einander gebaut waren, u. s. w. Wir führen nur einige von den Arten an, die wir in den hiesigen Gewässern gefunden haben.
1. † Repens. T. crista lunata, corpore extra vaginam etractili. *
trembleyMem. Tab. X. fig. 8. 9.
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[440/0463]
65. flvstra. Stirps radicata foliacea, un-
dique poris cellulosis tecta.
1. Foliacea. F. foliacea ramosa, laciniis cunei-
formibus rotundatis. *
66. tvbvlaria. Federbusch-Polyp.
Stirps tubulosa. Animal polypus cristatus.
Diese ungemein schönen Thiere distinguiren sich
durch einen Federbusch, der aus steifen etwas
gekrümmten Fäden besteht, die bey einigen Gat-
tungen dem Elfenbein, bey andern aber polirtem
Stale äneln. Sie ziehen ihn bey der mindesten
Berührung ein. In dem durchsichtigen Körper
kan man, wie beym Räderthier, die Speisebe-
hälter unterscheiden. Einige Arten können diesen
Körper aus der Hülse hervorstrecken, andre nicht.
Die Hülse ist anfangs gallertartig, verhärtet aber
mit der Zeit, und zeigt sich oft bey der glei-
chen Gattung unter sehr verschiednen Gestalten.
Wir haben einzelne dergleichen Rörgen wie kleine
Därme an Wasserpflanzen umherranken gesehn:
andre die wie Bäumgen mit Zweigen zwischen
Spongia in die Höhe gewachsen waren: andre
die sich zu tausenden dicht neben einander (wie ei-
ne Millepore) an Dämme ꝛc. angelegt hatten: an-
dre die in dichten Pfund-schweren Klumpen in
unzäliger Menge neben einander gebaut waren,
u. s. w. Wir führen nur einige von den Arten
an, die wir in den hiesigen Gewässern gefunden
haben.
1. † Repens. T. crista lunata, corpore extra
vaginam etractili. *
trembley Mem. Tab. X. fig. 8. 9.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/462>, abgerufen am 24.11.2024.
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