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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

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IV. Handgeflügelte, (Chiroptera).
10. Fledermaus.
V. Nagethiere, (Glires).
11. Eichhörnchen.
12. Ratze, Billich.
13. Maus.
14. Murmelthier.
15. Halbkaninchen.
16. Haase.
17. Erdhaase, (jaculus).
18. Biber.
19. Stachelschwein.

VI. Reis-
gangen, dann nämlich, wenn der von dem gro-
ßen Manne gebrauchte Name einen ganz irrigen
und falschen Begriff enthielt. So habe ich z. B.
dem Armadill den angebornen Geschlechtsnamen
Tatu wieder beygelegt, da der von Linnee Dasy-
pus
sich auf keine Weise vertheidigen läßt. Be-
kanntlich stammt dieser Name aus dem Griechi-
schen her, und bezeichnet ein rauchfüßiges Thier,
weshalb er von den Alten dem Haasen und Ka-
ninchen beygelegt worden ist, weil bey diesen selbst
die Tatzen und Fußsohlen haaricht sind, da es
hingegen kaum einer Erinnerung bedarf, daß dies
auf die von der Beschaffenheit der Kaninchen wun-
derbar weit abweichenden Panzerthiere der neuen
Welt nicht passe.
So glaube ich auch, müsse man bey dem Fle-
dermausgeschlechte, jener Gattung, welche Lin-
nee das Gespenst (spectrum) genannt hat, den
Na-
IV. Handgefluͤgelte, (Chiroptera).
10. Fledermaus.
V. Nagethiere, (Glires).
11. Eichhoͤrnchen.
12. Ratze, Billich.
13. Maus.
14. Murmelthier.
15. Halbkaninchen.
16. Haaſe.
17. Erdhaaſe, (jaculus).
18. Biber.
19. Stachelſchwein.

VI. Reiſ-
gangen, dann naͤmlich, wenn der von dem gro-
ßen Manne gebrauchte Name einen ganz irrigen
und falſchen Begriff enthielt. So habe ich z. B.
dem Armadill den angebornen Geſchlechtsnamen
Tatu wieder beygelegt, da der von Linnée Daſy-
pus
ſich auf keine Weiſe vertheidigen laͤßt. Be-
kanntlich ſtammt dieſer Name aus dem Griechi-
ſchen her, und bezeichnet ein rauchfuͤßiges Thier,
weshalb er von den Alten dem Haaſen und Ka-
ninchen beygelegt worden iſt, weil bey dieſen ſelbſt
die Tatzen und Fußſohlen haaricht ſind, da es
hingegen kaum einer Erinnerung bedarf, daß dies
auf die von der Beſchaffenheit der Kaninchen wun-
derbar weit abweichenden Panzerthiere der neuen
Welt nicht paſſe.
So glaube ich auch, muͤſſe man bey dem Fle-
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[XXIII/0025] IV. Handgefluͤgelte, (Chiroptera). 10. Fledermaus. V. Nagethiere, (Glires). 11. Eichhoͤrnchen. 12. Ratze, Billich. 13. Maus. 14. Murmelthier. 15. Halbkaninchen. 16. Haaſe. 17. Erdhaaſe, (jaculus). 18. Biber. 19. Stachelſchwein. VI. Reiſ- *) *) gangen, dann naͤmlich, wenn der von dem gro- ßen Manne gebrauchte Name einen ganz irrigen und falſchen Begriff enthielt. So habe ich z. B. dem Armadill den angebornen Geſchlechtsnamen Tatu wieder beygelegt, da der von Linnée Daſy- pus ſich auf keine Weiſe vertheidigen laͤßt. Be- kanntlich ſtammt dieſer Name aus dem Griechi- ſchen her, und bezeichnet ein rauchfuͤßiges Thier, weshalb er von den Alten dem Haaſen und Ka- ninchen beygelegt worden iſt, weil bey dieſen ſelbſt die Tatzen und Fußſohlen haaricht ſind, da es hingegen kaum einer Erinnerung bedarf, daß dies auf die von der Beſchaffenheit der Kaninchen wun- derbar weit abweichenden Panzerthiere der neuen Welt nicht paſſe. So glaube ich auch, muͤſſe man bey dem Fle- dermausgeſchlechte, jener Gattung, welche Lin- nee das Geſpenſt (ſpectrum) genannt hat, den Na-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. XXIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht_1798/25>, abgerufen am 21.11.2024.