sowohl in Ansehung seines ganzen Habitus, des Totaleindrucks den es bey der Vergleichung macht, als auch in Bildung und Verhältniß der einzelnen Theile. Doch werden diese bey- derley Verschiedenheiten erst bey den Gerippen etwas erwachsener Kinder und jugendlicher Per- sonen recht merklich.
§. 113.
Der ganze Habitus des weiblichen Ge- rippes verrätht nämlich, wenn es mit einem männlichen von gleichem Alter, Wuchs, Con- stitution etc. vergleichen wird, fast die gleichen Verschiedenheiten, wodurch sich auch der ganze Bau des weiblichen Körpers, zumahl in der Blüthe des Lebens, vom männlichen auszeich- net. So wie hier am weiblichen Körper alles weit feiner, glatter, zarter, rundlicher, schö- ner gewölbt ist als beym männlichen, so auch am weiblichen Gerippe ceteris paribus alles weit schlanker, ebner, gewissermaßen weichli- cher als am männlichenh); die flachen Knochen
h) Nach diesen Unterscheidungszeichen wurden a. 1630 auf Befehl der damahligen Aebtissin zu Paraclet die Gebeine des heil. Abälard von seiner Heloise ihren, zwischen welchen sie fast 500 Jahre lang geruht hatten, getrennt und beyde besonders bey- gesetzt. s. la vie dep. abeilardetd'heloise son epouse. Vol. II. p. 326.
sowohl in Ansehung seines ganzen Habitus, des Totaleindrucks den es bey der Vergleichung macht, als auch in Bildung und Verhältniß der einzelnen Theile. Doch werden diese bey- derley Verschiedenheiten erst bey den Gerippen etwas erwachsener Kinder und jugendlicher Per- sonen recht merklich.
§. 113.
Der ganze Habitus des weiblichen Ge- rippes verrätht nämlich, wenn es mit einem männlichen von gleichem Alter, Wuchs, Con- stitution ꝛc. vergleichen wird, fast die gleichen Verschiedenheiten, wodurch sich auch der ganze Bau des weiblichen Körpers, zumahl in der Blüthe des Lebens, vom männlichen auszeich- net. So wie hier am weiblichen Körper alles weit feiner, glatter, zarter, rundlicher, schö- ner gewölbt ist als beym männlichen, so auch am weiblichen Gerippe ceteris paribus alles weit schlanker, ebner, gewissermaßen weichli- cher als am männlichenh); die flachen Knochen
h) Nach diesen Unterscheidungszeichen wurden a. 1630 auf Befehl der damahligen Aebtissin zu Paraclet die Gebeine des heil. Abälard von seiner Heloise ihren, zwischen welchen sie fast 500 Jahre lang geruht hatten, getrennt und beyde besonders bey- gesetzt. s. la vie dep. abeilardetd'heloise son épouse. Vol. II. p. 326.
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[88/0114]
sowohl in Ansehung seines ganzen Habitus,
des Totaleindrucks den es bey der Vergleichung
macht, als auch in Bildung und Verhältniß
der einzelnen Theile. Doch werden diese bey-
derley Verschiedenheiten erst bey den Gerippen
etwas erwachsener Kinder und jugendlicher Per-
sonen recht merklich.
§. 113.
Der ganze Habitus des weiblichen Ge-
rippes verrätht nämlich, wenn es mit einem
männlichen von gleichem Alter, Wuchs, Con-
stitution ꝛc. vergleichen wird, fast die gleichen
Verschiedenheiten, wodurch sich auch der ganze
Bau des weiblichen Körpers, zumahl in der
Blüthe des Lebens, vom männlichen auszeich-
net. So wie hier am weiblichen Körper alles
weit feiner, glatter, zarter, rundlicher, schö-
ner gewölbt ist als beym männlichen, so auch
am weiblichen Gerippe ceteris paribus alles
weit schlanker, ebner, gewissermaßen weichli-
cher als am männlichen h); die flachen Knochen
h) Nach diesen Unterscheidungszeichen wurden a. 1630
auf Befehl der damahligen Aebtissin zu Paraclet
die Gebeine des heil. Abälard von seiner Heloise
ihren, zwischen welchen sie fast 500 Jahre lang
geruht hatten, getrennt und beyde besonders bey-
gesetzt. s. la vie de p. abeilard et d'heloise
son épouse. Vol. II. p. 326.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/114>, abgerufen am 24.11.2024.
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