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Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804.

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Geburt selbst den Schwanz bewegt, die Hül-
len seines Eies zerreißt, und in der Gestalt
einer vierfüßigen Kaulqvappe (gyrinus)
hervorgeht.

An eben diesem paradoxen Thiere habe
ich aber auch die von Wurfbain*) vor-
längst bemerkte Eigenheit vor Kurzem selbst
beobachtet, daß das Weibchen, welches
lange Zeit ganz allein, und aller Gemein-
schaft mit einem andern Thiere seiner Gat-
tung beraubt war, von freien Stücken sol-
che trockne Geburten hervorbringen kann.
Denn es geht wenigstens in den fünften
Monath, daß ich einen weiblichen Sala-
mander, dem ich den Schwanz abgelößt
hatte, so ganz allein zu Hause aufbewahre,
daß ich in der ganzen Zeit keinen andern
Salamander lebendig gesehen, um nicht zu
sagen um mich gehabt habe. Und nichts
destoweniger brachte doch dieses Thier, an
dem ich bei so langem Hunger den Umfang
des Körpers bewunderte, in diesen Tagen

*) Salamandrolog. S. 83.

Geburt selbst den Schwanz bewegt, die Hül-
len seines Eies zerreißt, und in der Gestalt
einer vierfüßigen Kaulqvappe (gyrinus)
hervorgeht.

An eben diesem paradoxen Thiere habe
ich aber auch die von Wurfbain*) vor-
längst bemerkte Eigenheit vor Kurzem selbst
beobachtet, daß das Weibchen, welches
lange Zeit ganz allein, und aller Gemein-
schaft mit einem andern Thiere seiner Gat-
tung beraubt war, von freien Stücken sol-
che trockne Geburten hervorbringen kann.
Denn es geht wenigstens in den fünften
Monath, daß ich einen weiblichen Sala-
mander, dem ich den Schwanz abgelößt
hatte, so ganz allein zu Hause aufbewahre,
daß ich in der ganzen Zeit keinen andern
Salamander lebendig gesehen, um nicht zu
sagen um mich gehabt habe. Und nichts
destoweniger brachte doch dieses Thier, an
dem ich bei so langem Hunger den Umfang
des Körpers bewunderte, in diesen Tagen

*) Salamandrolog. S. 83.
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[135/0142] Geburt selbst den Schwanz bewegt, die Hül- len seines Eies zerreißt, und in der Gestalt einer vierfüßigen Kaulqvappe (gyrinus) hervorgeht. An eben diesem paradoxen Thiere habe ich aber auch die von Wurfbain *) vor- längst bemerkte Eigenheit vor Kurzem selbst beobachtet, daß das Weibchen, welches lange Zeit ganz allein, und aller Gemein- schaft mit einem andern Thiere seiner Gat- tung beraubt war, von freien Stücken sol- che trockne Geburten hervorbringen kann. Denn es geht wenigstens in den fünften Monath, daß ich einen weiblichen Sala- mander, dem ich den Schwanz abgelößt hatte, so ganz allein zu Hause aufbewahre, daß ich in der ganzen Zeit keinen andern Salamander lebendig gesehen, um nicht zu sagen um mich gehabt habe. Und nichts destoweniger brachte doch dieses Thier, an dem ich bei so langem Hunger den Umfang des Körpers bewunderte, in diesen Tagen *) Salamandrolog. S. 83.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/142>, abgerufen am 22.11.2024.