Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804.

Bild:
<< vorherige Seite

hat befriedigen sehen, die Frösche z. B.
bei Kröten*) u. s. w.

Niemals aber habe ich von einem Bei-
spiele gehört, daß aus solch einer Vermi-
schung Bastarde erzeugt worden wären.
Man müßte denn etwa die zahlreichen Va-
rietäten von Wassereidexen hierher rech-
nen, die zwischen dem Wassermolche und
der Sumpfeidexe völlig das Mittel halten,
und die man in solchen Gräben, wo im
Frühlinge dergleichen Thiere von beiderlei
Art leben, leicht finden kann. Denn wie-
wohl es bekannt genug ist, daß bei diesen
Eidexen keine wirkliche Vermischung statt
findet, so ist es jedoch nicht unwahrschein-
lich, anzunehmen, sie seyen dadurch ent-
standen, daß Eier von der einen Art durch
männlichen Saamen der andern Art befruch-
tet worden.

Die mehresten von denen Amphibien,
die ihre Eier im Wasser legen, vornehmlich

*) Chr. Reichart gemischte Schriften. S.
449.

hat befriedigen sehen, die Frösche z. B.
bei Kröten*) u. s. w.

Niemals aber habe ich von einem Bei-
spiele gehört, daß aus solch einer Vermi-
schung Bastarde erzeugt worden wären.
Man müßte denn etwa die zahlreichen Va-
rietäten von Wassereidexen hierher rech-
nen, die zwischen dem Wassermolche und
der Sumpfeidexe völlig das Mittel halten,
und die man in solchen Gräben, wo im
Frühlinge dergleichen Thiere von beiderlei
Art leben, leicht finden kann. Denn wie-
wohl es bekannt genug ist, daß bei diesen
Eidexen keine wirkliche Vermischung statt
findet, so ist es jedoch nicht unwahrschein-
lich, anzunehmen, sie seyen dadurch ent-
standen, daß Eier von der einen Art durch
männlichen Saamen der andern Art befruch-
tet worden.

Die mehresten von denen Amphibien,
die ihre Eier im Wasser legen, vornehmlich

*) Chr. Reichart gemischte Schriften. S.
449.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000149">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0140" xml:id="pb133_0001" n="133"/>
hat befriedigen sehen, die <hi rendition="#g">Frösche</hi> z. B.<lb/>
bei <hi rendition="#g">Kröten</hi><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#g">Chr. Reichart</hi> gemischte Schriften. S.<lb/>
449.</p></note> u. s. w.</p>
          <p>Niemals aber habe ich von einem Bei-<lb/>
spiele gehört, daß aus solch einer Vermi-<lb/>
schung Bastarde erzeugt worden wären.<lb/>
Man müßte denn etwa die zahlreichen Va-<lb/>
rietäten von <hi rendition="#g">Wassereidexen</hi> hierher rech-<lb/>
nen, die zwischen dem Wassermolche und<lb/>
der Sumpfeidexe völlig das Mittel halten,<lb/>
und die man in solchen Gräben, wo im<lb/>
Frühlinge dergleichen Thiere von beiderlei<lb/>
Art leben, leicht finden kann. Denn wie-<lb/>
wohl es bekannt genug ist, daß bei diesen<lb/>
Eidexen keine wirkliche Vermischung statt<lb/>
findet, so ist es jedoch nicht unwahrschein-<lb/>
lich, anzunehmen, sie seyen dadurch ent-<lb/>
standen, daß Eier von der einen Art durch<lb/>
männlichen Saamen der andern Art befruch-<lb/>
tet worden.</p>
          <p>Die mehresten von denen Amphibien,<lb/>
die ihre Eier im Wasser legen, vornehmlich<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0140] hat befriedigen sehen, die Frösche z. B. bei Kröten *) u. s. w. Niemals aber habe ich von einem Bei- spiele gehört, daß aus solch einer Vermi- schung Bastarde erzeugt worden wären. Man müßte denn etwa die zahlreichen Va- rietäten von Wassereidexen hierher rech- nen, die zwischen dem Wassermolche und der Sumpfeidexe völlig das Mittel halten, und die man in solchen Gräben, wo im Frühlinge dergleichen Thiere von beiderlei Art leben, leicht finden kann. Denn wie- wohl es bekannt genug ist, daß bei diesen Eidexen keine wirkliche Vermischung statt findet, so ist es jedoch nicht unwahrschein- lich, anzunehmen, sie seyen dadurch ent- standen, daß Eier von der einen Art durch männlichen Saamen der andern Art befruch- tet worden. Die mehresten von denen Amphibien, die ihre Eier im Wasser legen, vornehmlich *) Chr. Reichart gemischte Schriften. S. 449.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/140
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/140>, abgerufen am 22.11.2024.