Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.**). §. 12. Die wahren Nähte, wodurch die Hirn- Sogenannte Zwickelbeinchen (ossicula **)
mer zwischen 80 und 90° fallt, und andrerseits die kleinern Abweichungen selbst individuell in einer und eben der- selben Gattung variiren. *) Hingegen habe ich die Hirnschalenkno-
chen bey den mit der Drehkrankheit be- hafteten Schafen (den sogenannten Seeg- lern oder Quesenköpfen), wenn die Wurmblase (Hydatis cerebralis) nahe unter der Hirnschale lag und gross war, an dieser Stelle grösstentheils ab- sorbirt und zuweilen bloss wie eine dimne, dem Druck sehr nachgebende knorpelartige Haut gefunden. **). §. 12. Die wahren Nähte, wodurch die Hirn- Sogenannte Zwickelbeinchen (ossicula **)
mer zwischen 80 und 90° fallt, und andrerseits die kleinern Abweichungen selbst individuell in einer und eben der- selben Gattung variiren. *) Hingegen habe ich die Hirnschalenkno-
chen bey den mit der Drehkrankheit be- hafteten Schafen (den sogenannten Seeg- lern oder Quesenköpfen), wenn die Wurmblase (Hydatis cerebralis) nahe unter der Hirnschale lag und gross war, an dieser Stelle grösstentheils ab- sorbirt und zuweilen bloss wie eine dimne, dem Druck sehr nachgebende knorpelartige Haut gefunden. <TEI> <text xml:id="blume_000103"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><pb facs="#f0041" xml:id="pb019_0001" n="19"/> mer zwischen 80 und 90° fallt, und<lb/> andrerseits die kleinern Abweichungen<lb/> selbst individuell in einer und eben der-<lb/> selben Gattung variiren.</p></note>.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 12.</head><lb/> <p>Die wahren Nähte, wodurch die Hirn-<lb/> schalenknochen unter einander verbun-<lb/> den werden, sind bey den mehrsten Qua-<lb/> drupeden, wenigstens von aussen, min-<lb/> der geschlängelt als beym Menschen.<lb/> Doch sind sie bey den gehörnten <hi rendition="#i">Bisul-<lb/> cis</hi> zu leicht einzusehenden Zweck sehr<lb/> stark und scharf gezähnelt; auch die Stirn-<lb/> knochen dabey überaus dick<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Hingegen habe ich die Hirnschalenkno-<lb/> chen bey den mit der Drehkrankheit be-<lb/> hafteten Schafen (den sogenannten <hi rendition="#i">Seeg-<lb/> lern</hi> oder <hi rendition="#i">Quesenköpfen)</hi>, wenn die<lb/> Wurmblase <hi rendition="#i">(Hydatis cerebralis)</hi> nahe<lb/> unter der Hirnschale lag und gross<lb/> war, an dieser Stelle grösstentheils ab-<lb/> sorbirt und zuweilen bloss wie eine<lb/> dimne, dem Druck sehr nachgebende<lb/> knorpelartige Haut gefunden.</p></note>.</p> <p>Sogenannte Zwickelbeinchen <hi rendition="#i">(ossicula<lb/> Wormiana),</hi> finden sich selten an Thier-<lb/> schedeln. Doch habe ich welche an<lb/> Hasen, und am Schedel eines jungen<lb/> Orangutang vor mir; welcher letztere<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0041]
**).
§. 12.
Die wahren Nähte, wodurch die Hirn-
schalenknochen unter einander verbun-
den werden, sind bey den mehrsten Qua-
drupeden, wenigstens von aussen, min-
der geschlängelt als beym Menschen.
Doch sind sie bey den gehörnten Bisul-
cis zu leicht einzusehenden Zweck sehr
stark und scharf gezähnelt; auch die Stirn-
knochen dabey überaus dick *).
Sogenannte Zwickelbeinchen (ossicula
Wormiana), finden sich selten an Thier-
schedeln. Doch habe ich welche an
Hasen, und am Schedel eines jungen
Orangutang vor mir; welcher letztere
**) mer zwischen 80 und 90° fallt, und
andrerseits die kleinern Abweichungen
selbst individuell in einer und eben der-
selben Gattung variiren.
*) Hingegen habe ich die Hirnschalenkno-
chen bey den mit der Drehkrankheit be-
hafteten Schafen (den sogenannten Seeg-
lern oder Quesenköpfen), wenn die
Wurmblase (Hydatis cerebralis) nahe
unter der Hirnschale lag und gross
war, an dieser Stelle grösstentheils ab-
sorbirt und zuweilen bloss wie eine
dimne, dem Druck sehr nachgebende
knorpelartige Haut gefunden.
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