Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.griff hatte, so vermehrte er die Verlaßen- griff hatte, ſo vermehrte er die Verlaßen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0022" n="16"/> griff hatte, ſo vermehrte er die Verlaßen-<lb/> ſchaft ſeines Vaters in wenigen Iahren ſo<lb/> anſehnlich, daſs man ihn mit Grunde für<lb/> einen der wohlhabendſten Kavaliere in ei-<lb/> nem Bezirke von einigen Meilen halten<lb/> konnte. Es iſt eine Bemerkung irgend<lb/> eines alten Philoſophen, deſſen Nahme<lb/> mir entfallen iſt: daſs in einem ſchönen<lb/> Körper nothwendig auch eine ſchöne See-<lb/> le wohnen müße. Sie mag wahr ſeyn oder<lb/> nicht, ſo iſt doch nichts gewißer, als daſs<lb/> die Natur, ſo wie ſie den größten Philo-<lb/> ſophen dergleichen Streiche bisweilen zu<lb/> ſpielen pflegt, auch in Abſicht unſers Jun-<lb/> kers eine Ausnahme von der Regel ge-<lb/> macht hatte. Der junge Herr von Z<hi rendition="#sup">***</hi><lb/> war in der That eine der wohlgebildeſten<lb/> Mannsperſonen, die nur jemals einen Fe-<lb/> derhut getragen haben. Er war ſo ſchön,<lb/> daſs die gnädigen Fräuleins in ſeiner Pro-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0022]
griff hatte, ſo vermehrte er die Verlaßen-
ſchaft ſeines Vaters in wenigen Iahren ſo
anſehnlich, daſs man ihn mit Grunde für
einen der wohlhabendſten Kavaliere in ei-
nem Bezirke von einigen Meilen halten
konnte. Es iſt eine Bemerkung irgend
eines alten Philoſophen, deſſen Nahme
mir entfallen iſt: daſs in einem ſchönen
Körper nothwendig auch eine ſchöne See-
le wohnen müße. Sie mag wahr ſeyn oder
nicht, ſo iſt doch nichts gewißer, als daſs
die Natur, ſo wie ſie den größten Philo-
ſophen dergleichen Streiche bisweilen zu
ſpielen pflegt, auch in Abſicht unſers Jun-
kers eine Ausnahme von der Regel ge-
macht hatte. Der junge Herr von Z***
war in der That eine der wohlgebildeſten
Mannsperſonen, die nur jemals einen Fe-
derhut getragen haben. Er war ſo ſchön,
daſs die gnädigen Fräuleins in ſeiner Pro-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |