Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.Da ihr, bey vollem Tag, das heitere Gemüth Durch tausend Pforten füllt, und alles an euch sieht. Daß, wie das Licht für uns erst wird mit unsern Augen, Ihr tausend Wesen kennt, die wir zu sehn nicht taugen; Und wie sich unser Aug' am Kleid der Dinge stößt, Vor eurem scharfen Blick sich die Na- tur entblößt. Villeicht findt auch bey uns der Ein- druck der Begriffe, Im allzuseichten Sinn nicht gnug Ge- halt und Tiefe, Da bey euch alles haft, und, sicher vor der Zeit, Sich die lebhafte Spur, so oft ihr wünscht, verneut. (II. Theil.) I
Da ihr, bey vollem Tag, das heitere Gemüth Durch tauſend Pforten füllt, und alles an euch ſieht. Daß, wie das Licht für uns erſt wird mit unſern Augen, Ihr tauſend Weſen kennt, die wir zu ſehn nicht taugen; Und wie ſich unſer Aug’ am Kleid der Dinge ſtößt, Vor eurem ſcharfen Blick ſich die Na- tur entblößt. Villeicht findt auch bey uns der Ein- druck der Begriffe, Im allzuſeichten Sinn nicht gnug Ge- halt und Tiefe, Da bey euch alles haft, und, ſicher vor der Zeit, Sich die lebhafte Spur, ſo oft ihr wünſcht, verneut. (II. Theil.) I
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Da ihr, bey vollem Tag, das heitere
Gemüth
Durch tauſend Pforten füllt, und alles
an euch ſieht.
Daß, wie das Licht für uns erſt wird
mit unſern Augen,
Ihr tauſend Weſen kennt, die wir zu
ſehn nicht taugen;
Und wie ſich unſer Aug’ am Kleid der
Dinge ſtößt,
Vor eurem ſcharfen Blick ſich die Na-
tur entblößt.
Villeicht findt auch bey uns der Ein-
druck der Begriffe,
Im allzuſeichten Sinn nicht gnug Ge-
halt und Tiefe,
Da bey euch alles haft, und, ſicher vor
der Zeit,
Sich die lebhafte Spur, ſo oft ihr
wünſcht, verneut.
(II. Theil.) I
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