Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.und andern begegnen erklären sollte: so Zu meinem Schutze flammt Der Unschuld feurig Schild! ich werd' umsonst verdammt: Die Tugend hat mich losgesprochen, Da Schmähsucht, die vom Neide stammt, Mir tückischflüsternd nachgekrochen. Wenn ich nur das Auge des Allsehenden und andern begegnen erklären ſollte: ſo Zu meinem Schutze flammt Der Unſchuld feurig Schild! ich werd’ umſonſt verdammt: Die Tugend hat mich losgeſprochen, Da Schmähſucht, die vom Neide ſtammt, Mir tückiſchflüſternd nachgekrochen. Wenn ich nur das Auge des Allſehenden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0228" n="220"/> und andern begegnen erklären ſollte: ſo<lb/> wird dieſer unverdiente Vorwurf meinem<lb/> zärtlichen Herzen zwar eine Menge unan-<lb/> genehmer Empfindungen verurſachen; je-<lb/> doch</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Zu meinem Schutze flammt</l><lb/> <l>Der Unſchuld feurig Schild! ich werd’</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">umſonſt verdammt:</hi> </l><lb/> <l>Die Tugend hat mich losgeſprochen,</l><lb/> <l>Da Schmähſucht, die vom Neide</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſtammt,</hi> </l><lb/> <l>Mir tückiſchflüſternd nachgekrochen.</l> </lg><lb/> <p>Wenn ich nur das Auge des Allſehenden<lb/> nicht ſcheuen darf! Villeicht kann ich es<lb/> von ihm noch erwarten, daſs er mich vor<lb/> meinen unfreundlich geſinneten Richtern<lb/> rechtfertigen, daſs er meine verſchriene<lb/> Unternehmung in ein vortheilhaftes Licht<lb/> ſetzen wird. — Jch kann es Villeicht er-<lb/> warten? — Jch erwarte es Gewiſs!</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [220/0228]
und andern begegnen erklären ſollte: ſo
wird dieſer unverdiente Vorwurf meinem
zärtlichen Herzen zwar eine Menge unan-
genehmer Empfindungen verurſachen; je-
doch
Zu meinem Schutze flammt
Der Unſchuld feurig Schild! ich werd’
umſonſt verdammt:
Die Tugend hat mich losgeſprochen,
Da Schmähſucht, die vom Neide
ſtammt,
Mir tückiſchflüſternd nachgekrochen.
Wenn ich nur das Auge des Allſehenden
nicht ſcheuen darf! Villeicht kann ich es
von ihm noch erwarten, daſs er mich vor
meinen unfreundlich geſinneten Richtern
rechtfertigen, daſs er meine verſchriene
Unternehmung in ein vortheilhaftes Licht
ſetzen wird. — Jch kann es Villeicht er-
warten? — Jch erwarte es Gewiſs!
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