Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.ne zurück; ihr Glanz versammle das Volk; Warten sie meine Herren! hier ist ei- ne zurück; ihr Glanz verſammle das Volk; Warten ſie meine Herren! hier iſt ei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0168" n="160"/> ne zurück; ihr Glanz verſammle das Volk;<lb/> mit aufgeriſsenen Augen ſtaune ihr die Neu-<lb/> gier nach: Sie iſt mehr als ein Weib; ich<lb/> bin zu wenig, ſie zu loben, und ſie zu ta-<lb/> deln, bin ich zu furchtſam.</p><lb/> <p>Warten ſie meine Herren! hier iſt ei-<lb/> ne Seite aus Kalliſtens Tagebuche. Es iſt<lb/> ein Geheimniſs; ich begehe eine kleine<lb/> Verrätherey, wenn ich es ihnen bekannt<lb/> mache: aber doch — die Sache iſt von<lb/> keinen Folgen; höchſtens hab’ ich einen<lb/> Schlag mit dem Fächel und ein: ſie loſer<lb/> Mann! zu erwarten. Kalliſte wird doch<lb/> wohl Kalliſte bleiben. — Die Sonne hat,<lb/> auch in den kürzeſten Tagen, ſchon einen<lb/> anſehnlichen Theil ihrer Laufbahn zurükge-<lb/> legt, wann ſich meine ſchöne Freundinn<lb/> erſt von ihrem wollüſtigen Lager erhebt.<lb/> Aus ihrem erſten Anzuge erkennt man<lb/> ſchon die Feinheit ihres Geſchmacks. Al-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [160/0168]
ne zurück; ihr Glanz verſammle das Volk;
mit aufgeriſsenen Augen ſtaune ihr die Neu-
gier nach: Sie iſt mehr als ein Weib; ich
bin zu wenig, ſie zu loben, und ſie zu ta-
deln, bin ich zu furchtſam.
Warten ſie meine Herren! hier iſt ei-
ne Seite aus Kalliſtens Tagebuche. Es iſt
ein Geheimniſs; ich begehe eine kleine
Verrätherey, wenn ich es ihnen bekannt
mache: aber doch — die Sache iſt von
keinen Folgen; höchſtens hab’ ich einen
Schlag mit dem Fächel und ein: ſie loſer
Mann! zu erwarten. Kalliſte wird doch
wohl Kalliſte bleiben. — Die Sonne hat,
auch in den kürzeſten Tagen, ſchon einen
anſehnlichen Theil ihrer Laufbahn zurükge-
legt, wann ſich meine ſchöne Freundinn
erſt von ihrem wollüſtigen Lager erhebt.
Aus ihrem erſten Anzuge erkennt man
ſchon die Feinheit ihres Geſchmacks. Al-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |