Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

suchen/ halten sie Schildwache/ damit wenn etwas vorgehet/ sie desto geschwinder die Werck-Bienen holen und zu Hülffe ruffen können.

VI. Die Werck-Biene oder Honig-Biene/ welche Ernährerin und Versorgerin der andern/ sind wie gesagt/ weder Männgen noch Weibgen/ und die kleineste unter allen; Sie fliegen aus das Honig und Wachs aus denen Blumen zusammlen; Das Wachs dienet ihre artige Häußgen daraus zu bauen/ den Honig aber zur Speise zu gebrauchen. Diese nun haben hinten am Leibe eine Stachel.

VII. Dieser Stachel ist gemacht wie eine spitzige Scheide/ welche an einer Seite eine Oeffnung hat/ woraus zwey scharffe Spitzen ausgeschossen werden/ so sie dichte an einander fügen/ und wie mit einer Nadel Menschen und Viehe stechen.

VIII. Man hat von Alters her allezeit gewolt/ daß die Bienen eine gewisse Regierung hätten/ und ihr Ober-Haupt ein König wäre; Welches dem äuserlichen Ansehen nach einiger massen war geschienen. Allein die Erfahrung und Vernunfft lehret uns was anders; Denn daß sie sich so wohl im Bienen-Korbe/ als auch im Ausfliegen

suchen/ halten sie Schildwache/ damit wenn etwas vorgehet/ sie desto geschwinder die Werck-Bienen holen und zu Hülffe ruffen können.

VI. Die Werck-Biene oder Honig-Biene/ welche Ernährerin und Versorgerin der andern/ sind wie gesagt/ weder Männgen noch Weibgen/ und die kleineste unter allen; Sie fliegen aus das Honig und Wachs aus denen Blumen zusammlen; Das Wachs dienet ihre artige Häußgen daraus zu bauen/ den Honig aber zur Speise zu gebrauchen. Diese nun haben hinten am Leibe eine Stachel.

VII. Dieser Stachel ist gemacht wie eine spitzige Scheide/ welche an einer Seite eine Oeffnung hat/ woraus zwey scharffe Spitzen ausgeschossen werden/ so sie dichte an einander fügen/ und wie mit einer Nadel Menschen und Viehe stechen.

VIII. Man hat von Alters her allezeit gewolt/ daß die Bienen eine gewisse Regierung hätten/ und ihr Ober-Haupt ein König wäre; Welches dem äuserlichen Ansehen nach einiger massen war geschienen. Allein die Erfahrung und Vernunfft lehret uns was anders; Denn daß sie sich so wohl im Bienen-Korbe/ als auch im Ausfliegen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0175" n="153"/>
suchen/ halten sie Schildwache/ damit wenn etwas vorgehet/ sie desto                      geschwinder die Werck-Bienen holen und zu Hülffe ruffen können.</p>
        <p>VI. Die Werck-Biene oder Honig-Biene/ welche Ernährerin und Versorgerin der                      andern/ sind wie gesagt/ weder Männgen noch Weibgen/ und die kleineste unter                      allen; Sie fliegen aus das Honig und Wachs aus denen Blumen zusammlen; Das Wachs                      dienet ihre artige Häußgen daraus zu bauen/ den Honig aber zur Speise zu                      gebrauchen. Diese nun haben hinten am Leibe eine Stachel.</p>
        <p>VII. Dieser Stachel ist gemacht wie eine spitzige Scheide/ welche an einer Seite                      eine Oeffnung hat/ woraus zwey scharffe Spitzen ausgeschossen werden/ so sie                      dichte an einander fügen/ und wie mit einer Nadel Menschen und Viehe                      stechen.</p>
        <p>VIII. Man hat von Alters her allezeit gewolt/ daß die Bienen eine gewisse                      Regierung hätten/ und ihr Ober-Haupt ein König wäre; Welches dem äuserlichen                      Ansehen nach einiger massen war geschienen. Allein die Erfahrung und Vernunfft                      lehret uns was anders; Denn daß sie sich so wohl im Bienen-Korbe/ als auch im                          Ausfliegen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0175] suchen/ halten sie Schildwache/ damit wenn etwas vorgehet/ sie desto geschwinder die Werck-Bienen holen und zu Hülffe ruffen können. VI. Die Werck-Biene oder Honig-Biene/ welche Ernährerin und Versorgerin der andern/ sind wie gesagt/ weder Männgen noch Weibgen/ und die kleineste unter allen; Sie fliegen aus das Honig und Wachs aus denen Blumen zusammlen; Das Wachs dienet ihre artige Häußgen daraus zu bauen/ den Honig aber zur Speise zu gebrauchen. Diese nun haben hinten am Leibe eine Stachel. VII. Dieser Stachel ist gemacht wie eine spitzige Scheide/ welche an einer Seite eine Oeffnung hat/ woraus zwey scharffe Spitzen ausgeschossen werden/ so sie dichte an einander fügen/ und wie mit einer Nadel Menschen und Viehe stechen. VIII. Man hat von Alters her allezeit gewolt/ daß die Bienen eine gewisse Regierung hätten/ und ihr Ober-Haupt ein König wäre; Welches dem äuserlichen Ansehen nach einiger massen war geschienen. Allein die Erfahrung und Vernunfft lehret uns was anders; Denn daß sie sich so wohl im Bienen-Korbe/ als auch im Ausfliegen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/175
Zitationshilfe: Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/175>, abgerufen am 22.11.2024.