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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Göttliches Namens.
tes immer lästert/ und alle Sünden gebie-
ret. Adam und Lucifer/ wolten sich ne-
ben GOtt setzen. Dieses thun noch im-
mer diejenige/ die mit den von GOtt ver-
liehenen Gaben/ mit Ehre und Reichtum/
mit Kunst und Wissenschaft prangen und
pralen/ solche für ihr eigen achten/ GOtt
nicht darum bitten/ loben und danken.
Solche nehmen GOtt seine Ehre/ und ge-
ben sie ihnen selber. Sie sind Kinder/
nicht Gottes/ sondern des Satans: deme
sie nacharten/ indem sie viel von sich selbst
halten/ und etwas seyn wollen/ um Nich-
tes/ wie er/ zu werden.

10 Damit nun GOtt/ (schreibet ein
vornehmer Gottes Lehrer) wegen dieser
Entheiligung seines Namens/ nicht zu
sehr zürne und uns im Grimm straffe/ so
hat sein Sohn uns diese Bitte vor allen
andern gelehret: in welcher wir unsere
Unheiligkeit bekennen/ unsere Gebet-
Trägheit und Hohfart ihm abbitten/ und
um Beistand zur Heiligung bitten: dann/
weil wir von uns selber/ wegen der leidi-
gen Sünd-Verderbnis/ zu allem Guten
unfähig sind/ so haben wir/ gleichwie alles
also auch die Heiligung seines Namens bei
GOttzu suchen.

11 Weil der Sohn Gottes selber uns

also
E iij

Goͤttliches Namens.
tes immer laͤſtert/ und alle Suͤnden gebie-
ret. Adam und Lucifer/ wolten ſich ne-
ben GOtt ſetzen. Dieſes thun noch im-
mer diejenige/ die mit den von GOtt ver-
liehenen Gaben/ mit Ehre und Reichtum/
mit Kunſt und Wiſſenſchaft prangen und
pralen/ ſolche fuͤr ihr eigen achten/ GOtt
nicht darum bitten/ loben und danken.
Solche nehmen GOtt ſeine Ehre/ und ge-
ben ſie ihnen ſelber. Sie ſind Kinder/
nicht Gottes/ ſondern des Satans: deme
ſie nacharten/ indem ſie viel von ſich ſelbſt
halten/ und etwas ſeyn wollen/ um Nich-
tes/ wie er/ zu werden.

10 Damit nun GOtt/ (ſchreibet ein
vornehmer Gottes Lehrer) wegen dieſer
Entheiligung ſeines Namens/ nicht zu
ſehr zuͤrne und uns im Grimm ſtraffe/ ſo
hat ſein Sohn uns dieſe Bitte vor allen
andern gelehret: in welcher wir unſere
Unheiligkeit bekennen/ unſere Gebet-
Traͤgheit und Hohfart ihm abbitten/ und
um Beiſtand zur Heiligung bitten: dañ/
weil wir von uns ſelber/ wegen der leidi-
gen Suͤnd-Verderbnis/ zu allem Guten
unfaͤhig ſind/ ſo haben wir/ gleichwie alles
alſo auch die Heiligung ſeines Namens bei
GOttzu ſuchen.

11 Weil der Sohn Gottes ſelber uns

alſo
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[69/0097] Goͤttliches Namens. tes immer laͤſtert/ und alle Suͤnden gebie- ret. Adam und Lucifer/ wolten ſich ne- ben GOtt ſetzen. Dieſes thun noch im- mer diejenige/ die mit den von GOtt ver- liehenen Gaben/ mit Ehre und Reichtum/ mit Kunſt und Wiſſenſchaft prangen und pralen/ ſolche fuͤr ihr eigen achten/ GOtt nicht darum bitten/ loben und danken. Solche nehmen GOtt ſeine Ehre/ und ge- ben ſie ihnen ſelber. Sie ſind Kinder/ nicht Gottes/ ſondern des Satans: deme ſie nacharten/ indem ſie viel von ſich ſelbſt halten/ und etwas ſeyn wollen/ um Nich- tes/ wie er/ zu werden. 10 Damit nun GOtt/ (ſchreibet ein vornehmer Gottes Lehrer) wegen dieſer Entheiligung ſeines Namens/ nicht zu ſehr zuͤrne und uns im Grimm ſtraffe/ ſo hat ſein Sohn uns dieſe Bitte vor allen andern gelehret: in welcher wir unſere Unheiligkeit bekennen/ unſere Gebet- Traͤgheit und Hohfart ihm abbitten/ und um Beiſtand zur Heiligung bitten: dañ/ weil wir von uns ſelber/ wegen der leidi- gen Suͤnd-Verderbnis/ zu allem Guten unfaͤhig ſind/ ſo haben wir/ gleichwie alles alſo auch die Heiligung ſeines Namens bei GOttzu ſuchen. 11 Weil der Sohn Gottes ſelber uns alſo E iij

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/97>, abgerufen am 06.05.2024.