Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite
Heiligung

7 Hiermit nun heiligen wir den Na-
men Gottes/ und ziehen ihm Ehre zu/ wan
wir dahin trachten/ daß er/ gleichwie im
Himmel/ also auf Erden heilige Kinder
habe. Dann unartige Kinder sind ihres
Vatters Verdruß und Schande. Wol-
len wir aber heilige Kinder Gottes/ und
nicht seine Schandflecken seyn/ so müßen
wir ihme nachahmen/ seine Güte und Ge-
rechtigkeit/ die Demut/ Sanftmut und
Gedult JEsu Christi/ und andere Gött-
liche Eigenschaften/ an uns nehmen/
unschuldig und unsträfflich leben.

8 Weil unser himlischer Bet Lehr-
meister uns diese Bitte fürgesprochen/ und
nachzusprechen befohlen hat/ so muß es ja
bei uns an Heiligung Göttliches Namens
manglen. Ach! freilich wird GOtt
von uns täglich gelästert/ und sein Name
entheiligt. Wir befleißen uns ja wenig/
Gottes heilige Kinder zu seyn/ und sein
Ebenbild an uns zu erneuren. Wir ge-
ben auch GOTT nicht die Ehre unsrer
Vorsorg- und Erhaltung/ bitten ihn nicht
um seine Gaben/ und danken ihm nicht da-
für/ wie wir sollen.

9 Die leidige Hohfart/ die den Luci-
fer zum Teufel/ und Adam zum Sünder
gemacht/ diese ist es/ die den Namen Got-

tes
Heiligung

7 Hiermit nun heiligen wir den Na-
men Gottes/ und ziehen ihm Ehre zu/ wan
wir dahin trachten/ daß er/ gleichwie im
Himmel/ alſo auf Erden heilige Kinder
habe. Dann unartige Kinder ſind ihres
Vatters Verdruß und Schande. Wol-
len wir aber heilige Kinder Gottes/ und
nicht ſeine Schandflecken ſeyn/ ſo muͤßen
wir ihme nachahmen/ ſeine Guͤte und Ge-
rechtigkeit/ die Demut/ Sanftmut und
Gedult JEſu Chriſti/ und andere Goͤtt-
liche Eigenſchaften/ an uns nehmen/
unſchuldig und unſtraͤfflich leben.

8 Weil unſer himliſcher Bet Lehr-
meiſter uns dieſe Bitte fuͤrgeſprochen/ und
nachzuſprechen befohlen hat/ ſo muß es ja
bei uns an Heiligung Goͤttliches Namens
manglen. Ach! freilich wird GOtt
von uns taͤglich gelaͤſtert/ und ſein Name
entheiligt. Wir befleißen uns ja wenig/
Gottes heilige Kinder zu ſeyn/ und ſein
Ebenbild an uns zu erneuren. Wir ge-
ben auch GOTT nicht die Ehre unſrer
Vorſorg- und Erhaltung/ bitten ihn nicht
um ſeine Gaben/ und danken ihm nicht da-
fuͤr/ wie wir ſollen.

9 Die leidige Hohfart/ die den Luci-
fer zum Teufel/ und Adam zum Suͤnder
gemacht/ dieſe iſt es/ die den Namen Got-

tes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0096" n="68"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Heiligung</hi> </fw><lb/>
            <p>7 Hiermit nun heiligen wir den Na-<lb/>
men Gottes/ und ziehen ihm Ehre zu/ wan<lb/>
wir dahin trachten/ daß er/ gleichwie im<lb/>
Himmel/ al&#x017F;o auf Erden heilige Kinder<lb/>
habe. Dann unartige Kinder &#x017F;ind ihres<lb/>
Vatters Verdruß und Schande. Wol-<lb/>
len wir aber heilige Kinder Gottes/ und<lb/>
nicht &#x017F;eine Schandflecken &#x017F;eyn/ &#x017F;o mu&#x0364;ßen<lb/>
wir ihme nachahmen/ &#x017F;eine Gu&#x0364;te und Ge-<lb/>
rechtigkeit/ die Demut/ Sanftmut und<lb/>
Gedult JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ und andere Go&#x0364;tt-<lb/>
liche Eigen&#x017F;chaften/ an uns nehmen/<lb/>
un&#x017F;chuldig und un&#x017F;tra&#x0364;fflich leben.</p><lb/>
            <p>8 Weil un&#x017F;er himli&#x017F;cher Bet Lehr-<lb/>
mei&#x017F;ter uns die&#x017F;e Bitte fu&#x0364;rge&#x017F;prochen/ und<lb/>
nachzu&#x017F;prechen befohlen hat/ &#x017F;o muß es ja<lb/>
bei uns an Heiligung Go&#x0364;ttliches Namens<lb/>
manglen. Ach! freilich wird GOtt<lb/>
von uns ta&#x0364;glich gela&#x0364;&#x017F;tert/ und &#x017F;ein Name<lb/>
entheiligt. Wir befleißen uns ja wenig/<lb/>
Gottes heilige Kinder zu &#x017F;eyn/ und &#x017F;ein<lb/>
Ebenbild an uns zu erneuren. Wir ge-<lb/>
ben auch GOTT nicht die Ehre un&#x017F;rer<lb/>
Vor&#x017F;org- und Erhaltung/ bitten ihn nicht<lb/>
um &#x017F;eine Gaben/ und danken ihm nicht da-<lb/>
fu&#x0364;r/ wie wir &#x017F;ollen.</p><lb/>
            <p>9 Die leidige <hi rendition="#fr">Hohfart</hi>/ die den Luci-<lb/>
fer zum Teufel/ und Adam zum Su&#x0364;nder<lb/>
gemacht/ die&#x017F;e i&#x017F;t es/ die den Namen Got-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tes</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[68/0096] Heiligung 7 Hiermit nun heiligen wir den Na- men Gottes/ und ziehen ihm Ehre zu/ wan wir dahin trachten/ daß er/ gleichwie im Himmel/ alſo auf Erden heilige Kinder habe. Dann unartige Kinder ſind ihres Vatters Verdruß und Schande. Wol- len wir aber heilige Kinder Gottes/ und nicht ſeine Schandflecken ſeyn/ ſo muͤßen wir ihme nachahmen/ ſeine Guͤte und Ge- rechtigkeit/ die Demut/ Sanftmut und Gedult JEſu Chriſti/ und andere Goͤtt- liche Eigenſchaften/ an uns nehmen/ unſchuldig und unſtraͤfflich leben. 8 Weil unſer himliſcher Bet Lehr- meiſter uns dieſe Bitte fuͤrgeſprochen/ und nachzuſprechen befohlen hat/ ſo muß es ja bei uns an Heiligung Goͤttliches Namens manglen. Ach! freilich wird GOtt von uns taͤglich gelaͤſtert/ und ſein Name entheiligt. Wir befleißen uns ja wenig/ Gottes heilige Kinder zu ſeyn/ und ſein Ebenbild an uns zu erneuren. Wir ge- ben auch GOTT nicht die Ehre unſrer Vorſorg- und Erhaltung/ bitten ihn nicht um ſeine Gaben/ und danken ihm nicht da- fuͤr/ wie wir ſollen. 9 Die leidige Hohfart/ die den Luci- fer zum Teufel/ und Adam zum Suͤnder gemacht/ dieſe iſt es/ die den Namen Got- tes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/96
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/96>, abgerufen am 06.05.2024.