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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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zeitliche Notturft.
zur Notturft/ auch die Nahrung des Lei-
bes/ das Tägliche Brod: wie du weist/ daß
wir dessen bedörfen. Erinnere mich al-
lezeit durch deinen H. Geist/ daß ich hierum
nicht sorge/ sondern dich unsren Vatter sor-
gen lasse/ der für alle sorget und alles ver-
sorget. Und wie solte ich daran zweiflen/
da alles täglich aus deiner Hand isset/ und
alles/ was Augen hat/ auf dich schauet/
und du täglich sättigest/ alles was da
lebet?

Jch bin dein Kind/ dein Knecht/ der
hier auf Erden in deinem Hause wohnet;
ein Herrspeiset und tränket ja täglich seine
Dienstboten. Du wirst ferner thun/ was
du so lange gethan. Du hast mich von
Mutterleibe an/ durch vätterliche Unter-
haltung/ lebendig erhalten und mir alles
Gutes gethan. Du lässest ja Brod und
Wein aus der Erden wachsen/ für deine
Kinder/ deren ich ja auch eines bin. Laß
doch nicht zu/ daß die Kinder dieser Welt
alles an und in sich ziehen/ und uns den dei-
nen alles vor dem Maul hinweg zehren.

Regire aber mich und die Meinen
durch deinen H. Geist/ daß wir dich nicht
unehren mit dem Munde/ der deine Ga-
ben verzehret/ noch denjenigen mit Wor-
ten und Werken erzürnen/ an dessen Ta-

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zeitliche Notturft.
zur Notturft/ auch die Nahrung des Lei-
bes/ das Taͤgliche Brod: wie du weiſt/ daß
wir deſſen bedoͤrfen. Erinnere mich al-
lezeit durch deinen H. Geiſt/ daß ich hierum
nicht ſorge/ ſondern dich unſren Vatter ſor-
gen laſſe/ der fuͤr alle ſorget und alles ver-
ſorget. Und wie ſolte ich daran zweiflen/
da alles taͤglich aus deiner Hand iſſet/ und
alles/ was Augen hat/ auf dich ſchauet/
und du taͤglich ſaͤttigeſt/ alles was da
lebet?

Jch bin dein Kind/ dein Knecht/ der
hier auf Erden in deinem Hauſe wohnet;
ein Herꝛſpeiſet und traͤnket ja taͤglich ſeine
Dienſtboten. Du wirſt ferner thun/ was
du ſo lange gethan. Du haſt mich von
Mutterleibe an/ durch vaͤtterliche Unter-
haltung/ lebendig erhalten und mir alles
Gutes gethan. Du laͤſſeſt ja Brod und
Wein aus der Erden wachſen/ fuͤr deine
Kinder/ deren ich ja auch eines bin. Laß
doch nicht zu/ daß die Kinder dieſer Welt
alles an und in ſich ziehen/ und uns den dei-
nen alles vor dem Maul hinweg zehren.

Regire aber mich und die Meinen
durch deinen H. Geiſt/ daß wir dich nicht
unehren mit dem Munde/ der deine Ga-
ben verzehret/ noch denjenigen mit Wor-
ten und Werken erzuͤrnen/ an deſſen Ta-

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[281/0309] zeitliche Notturft. zur Notturft/ auch die Nahrung des Lei- bes/ das Taͤgliche Brod: wie du weiſt/ daß wir deſſen bedoͤrfen. Erinnere mich al- lezeit durch deinen H. Geiſt/ daß ich hierum nicht ſorge/ ſondern dich unſren Vatter ſor- gen laſſe/ der fuͤr alle ſorget und alles ver- ſorget. Und wie ſolte ich daran zweiflen/ da alles taͤglich aus deiner Hand iſſet/ und alles/ was Augen hat/ auf dich ſchauet/ und du taͤglich ſaͤttigeſt/ alles was da lebet? Jch bin dein Kind/ dein Knecht/ der hier auf Erden in deinem Hauſe wohnet; ein Herꝛſpeiſet und traͤnket ja taͤglich ſeine Dienſtboten. Du wirſt ferner thun/ was du ſo lange gethan. Du haſt mich von Mutterleibe an/ durch vaͤtterliche Unter- haltung/ lebendig erhalten und mir alles Gutes gethan. Du laͤſſeſt ja Brod und Wein aus der Erden wachſen/ fuͤr deine Kinder/ deren ich ja auch eines bin. Laß doch nicht zu/ daß die Kinder dieſer Welt alles an und in ſich ziehen/ und uns den dei- nen alles vor dem Maul hinweg zehren. Regire aber mich und die Meinen durch deinen H. Geiſt/ daß wir dich nicht unehren mit dem Munde/ der deine Ga- ben verzehret/ noch denjenigen mit Wor- ten und Werken erzuͤrnen/ an deſſen Ta- fel S v

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/309>, abgerufen am 25.05.2024.