Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.Gebet um dein ist/ hast du den Menschenkindern ein-gegeben. Du weist/ daß ich ein Haus und Wohnung brauche. Die Füchse ha- ben Gruben/ und die Vögel ihre Löcher. Gib auch mir eine/ wo nicht eigene/ doch zu meinen Beruff und Leben bequeme ruhige Wohnung; und dein Heil. Geist mache solche zu deinem Tempel/ darinn man dich liebet und ehret: so wirst du/ hochheili- ge Göttliche Drey Einigkeit zu mir kommen/ und Wohnung bey mir machen. Ach! möchtest du mir/ zum Gedächtnis Du hast/ O GOtt/ die Menschliche zur
Gebet um dein iſt/ haſt du den Menſchenkindern ein-gegeben. Du weiſt/ daß ich ein Haus und Wohnung brauche. Die Fuͤchſe ha- ben Gruben/ und die Voͤgel ihre Loͤcher. Gib auch mir eine/ wo nicht eigene/ doch zu meinen Beruff und Leben bequeme ruhige Wohnung; und dein Heil. Geiſt mache ſolche zu deinem Tempel/ darinn man dich liebet und ehret: ſo wirſt du/ hochheili- ge Goͤttliche Drey Einigkeit zu mir kom̃en/ und Wohnung bey mir machen. Ach! moͤchteſt du mir/ zum Gedaͤchtnis Du haſt/ O GOtt/ die Menſchliche zur
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Gebet um
dein iſt/ haſt du den Menſchenkindern ein-
gegeben. Du weiſt/ daß ich ein Haus
und Wohnung brauche. Die Fuͤchſe ha-
ben Gruben/ und die Voͤgel ihre Loͤcher.
Gib auch mir eine/ wo nicht eigene/ doch zu
meinen Beruff und Leben bequeme ruhige
Wohnung; und dein Heil. Geiſt mache
ſolche zu deinem Tempel/ darinn man dich
liebet und ehret: ſo wirſt du/ hochheili-
ge Goͤttliche Drey Einigkeit zu mir kom̃en/
und Wohnung bey mir machen.
Ach! moͤchteſt du mir/ zum Gedaͤchtnis
des Paradeiſes/ auch wie dem Adam einen
Garten zu bewohnen und zu bauen geben/
dich alda in deinen Geſchoͤpfen zu betrach-
ten! laß auch deine heilige Engel meine
Wohnung umlagern/ daß weder Geiſt-
noch leibliche Feinde dieſelbe beſchaͤdigen
koͤnne. Dein Heil. Geiſt lehre und leite
mich aber dabei/ daß ich damit keinen
Pracht treibe/ ſondern bedenke/ daß es
nur meine Herberge ſey/ und daß wir hier
kein Bleibnis haben; daß wir im himli-
ſchen Heimat/ eine beſtaͤndige Wohnung
ſuchen ſollen.
Du haſt/ O GOtt/ die Menſchliche
Leiber alſo erſchaffen/ daß ſie ohne Speis
und Trank nicht leben koͤnnen. So gib
dañ/ O Vatter im Him̃el/ deinem Kinde/
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