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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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dem Reich Gottes.
lichkeit/ oder das Ebenbild Gottes: die
Färtigkeit im Verstand/ Willen und Be-
gierden/ zu erkennen/ zu wollen und zu voll-
bringen/ was göttlich und gut ist. Es ist/
wie es der Heiden-Apostel beschreibet/ (d)
Gerechtigkeit des Wandels/ Friede mit
Gott im Gewissen/ und Freude des Her-
zens im H. Geist: welche zwei lezere auf
das erste folgen.

5 Es ist die Gott- und Christförmig-
keit/ wann Gott und Christus sein Reich
in uns hat/ durch seinen H. Geist uns re-
giret/ uns in alle Gerechtigkeit und War-
heit leitet/ und ein gläubiges tugendhaftes
Unschuld-Leben in uns wirket. Es ist
eben diejenige Kraft/ die uns Gott nach sei-
nem Wesen und Willen erkennen/ und ih-
me den Gehorsam des Glaubens/ des Le-
bens und des Creutzes opfern machet. Es
ist das Einige/ worum David gebeten/ daß
Gott sein Herz dabei erhalten wolle; das
allein nötige/ davon Christus der Martha
gepredigt. Es ist der Geist der Warheit/
welchen Salomon von Gott erbetten.

6 So ist dann dieses/ eine große und not-
wendige Bitte. Dann/ wer dieses Reich/
den H. Geist und himlische Weißheit/ nicht
zu sich erbittet/ der ist nicht bässer daran/

als
(d) Rom. 14. v. 17.
M

dem Reich Gottes.
lichkeit/ oder das Ebenbild Gottes: die
Faͤrtigkeit im Verſtand/ Willen und Be-
gierden/ zu erkennen/ zu wollen und zu voll-
bringen/ was goͤttlich und gut iſt. Es iſt/
wie es der Heiden-Apoſtel beſchreibet/ (d)
Gerechtigkeit des Wandels/ Friede mit
Gott im Gewiſſen/ und Freude des Her-
zens im H. Geiſt: welche zwei lezere auf
das erſte folgen.

5 Es iſt die Gott- und Chriſtfoͤrmig-
keit/ wann Gott und Chriſtus ſein Reich
in uns hat/ durch ſeinen H. Geiſt uns re-
giret/ uns in alle Gerechtigkeit und War-
heit leitet/ und ein glaͤubiges tugendhaftes
Unſchuld-Leben in uns wirket. Es iſt
eben diejenige Kraft/ die uns Gott nach ſei-
nem Weſen und Willen erkennen/ und ih-
me den Gehorſam des Glaubens/ des Le-
bens und des Creutzes opfern machet. Es
iſt das Einige/ worum David gebeten/ daß
Gott ſein Herz dabei erhalten wolle; das
allein noͤtige/ davon Chriſtus der Martha
gepredigt. Es iſt der Geiſt der Warheit/
welchen Salomon von Gott erbetten.

6 So iſt dañ dieſes/ eine große und not-
wendige Bitte. Dann/ wer dieſes Reich/
den H. Geiſt und himliſche Weißheit/ nicht
zu ſich erbittet/ der iſt nicht baͤſſer daran/

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[177/0205] dem Reich Gottes. lichkeit/ oder das Ebenbild Gottes: die Faͤrtigkeit im Verſtand/ Willen und Be- gierden/ zu erkennen/ zu wollen und zu voll- bringen/ was goͤttlich und gut iſt. Es iſt/ wie es der Heiden-Apoſtel beſchreibet/ (d) Gerechtigkeit des Wandels/ Friede mit Gott im Gewiſſen/ und Freude des Her- zens im H. Geiſt: welche zwei lezere auf das erſte folgen. 5 Es iſt die Gott- und Chriſtfoͤrmig- keit/ wann Gott und Chriſtus ſein Reich in uns hat/ durch ſeinen H. Geiſt uns re- giret/ uns in alle Gerechtigkeit und War- heit leitet/ und ein glaͤubiges tugendhaftes Unſchuld-Leben in uns wirket. Es iſt eben diejenige Kraft/ die uns Gott nach ſei- nem Weſen und Willen erkennen/ und ih- me den Gehorſam des Glaubens/ des Le- bens und des Creutzes opfern machet. Es iſt das Einige/ worum David gebeten/ daß Gott ſein Herz dabei erhalten wolle; das allein noͤtige/ davon Chriſtus der Martha gepredigt. Es iſt der Geiſt der Warheit/ welchen Salomon von Gott erbetten. 6 So iſt dañ dieſes/ eine große und not- wendige Bitte. Dann/ wer dieſes Reich/ den H. Geiſt und himliſche Weißheit/ nicht zu ſich erbittet/ der iſt nicht baͤſſer daran/ als (d) Rom. 14. v. 17. M

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/205>, abgerufen am 05.05.2024.