Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665.Dafnis und Dafne. der auch spielt auf Föbus Leyer.Und es kan/ in Schäfer-gründen/ seine Gunst/ den Geist entzünden/ stärker/ als der Helikon. Eine Dafne wir auch kennen/ die/ wie Hyperions Sohn/ er anschauet mit Entbrennen. 3. Spielt mir nun/ ihr Musen-Träume!was zeigt/ hier der Prinz der Bäume? was blickt von der Lorbeer-Läube? Ists das Bildnis von Evadne? Cadmus-Schwester? Ariadne? Ists Oenone/ wie ich gläube? Eine solche Zier anstünde/ Cepheus/ deinem Wunder-Kinde! ob es Tyndaris auch ist? Nein! in diese schönst-geschaffne/ alle Zier zusammen fliest: Es ist/ unsres Dafnis Dafne. 4. Preist/ ihr Sänger bey den Heerden!diesen Himmel dieser Erden. Seht ein Göttlichs Angesichte! wo sich Ernst und Huld vermählen/ und sie sonder Red' empfehlen. Hier ist Inhalt zum Gedichte! hier sich Amor selbst ergetzet/ und ihm auf die Stirne setzet einen Thron von Helfenbein. Dort D iiij
Dafnis und Dafne. der auch ſpielt auf Foͤbus Leyer.Und es kan/ in Schaͤfer-gruͤnden/ ſeine Gunſt/ den Geiſt entzuͤnden/ ſtaͤrker/ als der Helikon. Eine Dafne wir auch kennen/ die/ wie Hyperions Sohn/ er anſchauet mit Entbrennen. 3. Spielt mir nun/ ihr Muſen-Traͤume!was zeigt/ hier der Prinz der Baͤume? was blickt von der Lorbeer-Laͤube? Iſts das Bildnis von Evadne? Cadmus-Schweſter? Ariadne? Iſts Oenone/ wie ich glaͤube? Eine ſolche Zier anſtuͤnde/ Cepheus/ deinem Wunder-Kinde! ob es Tyndaris auch iſt? Nein! in dieſe ſchoͤnſt-geſchaffne/ alle Zier zuſammen flieſt: Es iſt/ unſres Dafnis Dafne. 4. Preiſt/ ihr Saͤnger bey den Heerden!dieſen Himmel dieſer Erden. Seht ein Goͤttlichs Angeſichte! wo ſich Ernſt und Huld vermaͤhlen/ und ſie ſonder Red’ empfehlen. Hier iſt Inhalt zum Gedichte! hier ſich Amor ſelbſt ergetzet/ und ihm auf die Stirne ſetzet einen Thron von Helfenbein. Dort D iiij
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Dafnis und Dafne.
der auch ſpielt auf Foͤbus Leyer.
Und es kan/ in Schaͤfer-gruͤnden/
ſeine Gunſt/ den Geiſt entzuͤnden/
ſtaͤrker/ als der Helikon.
Eine Dafne wir auch kennen/
die/ wie Hyperions Sohn/
er anſchauet mit Entbrennen.
3. Spielt mir nun/ ihr Muſen-Traͤume!
was zeigt/ hier der Prinz der Baͤume?
was blickt von der Lorbeer-Laͤube?
Iſts das Bildnis von Evadne?
Cadmus-Schweſter? Ariadne?
Iſts Oenone/ wie ich glaͤube?
Eine ſolche Zier anſtuͤnde/
Cepheus/ deinem Wunder-Kinde!
ob es Tyndaris auch iſt?
Nein! in dieſe ſchoͤnſt-geſchaffne/
alle Zier zuſammen flieſt:
Es iſt/ unſres Dafnis Dafne.
4. Preiſt/ ihr Saͤnger bey den Heerden!
dieſen Himmel dieſer Erden.
Seht ein Goͤttlichs Angeſichte!
wo ſich Ernſt und Huld vermaͤhlen/
und ſie ſonder Red’ empfehlen.
Hier iſt Inhalt zum Gedichte!
hier ſich Amor ſelbſt ergetzet/
und ihm auf die Stirne ſetzet
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