Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite
Braut-Schenkungen.

Diese Ehre auch der Nachwelt anzu-
sagen/ (sagte Cleodor) will ich Ihnen/
oder vielmehr der Fama/ unsre Hirten-
pfeiffe überreichen; zur Versicherung/
daß unsre Poesy/ von Ihren Hochtreff-
lichkeiten zusingen und zuspielen/ nim-
mermehr ermuden/ und wir der spaten
Nachkommenheit/ durch solchen Inhalt/
unsre Lieder wohlempfohlen zu machen
gesonnen leben.

Solang ein Schäferspiel in Wäldern wird
erklingen;

solang ein Halmen Schilf am grünen Ufer
steht:

solange soll von Euch stäts unser Singen sin-
gen.

Euch sich die Flöte schenkt[:] zugleich auch
der Poet.

Zur Abletzung/ (sagte hierauf Syl-
via) werdet ihr Schäfere/ bevorstehend-
HochGräfliches Beylager zu beglück-
wünschen/ eure Pfeiffen zusammenstim-
men. Also sangen sie Wechselweis/ da je-
den Singsatz der ganze Chor mit den
würdigsten Nahmen Beyder Hochver-
mählten beschlossen/ folgendes

Trau-
Braut-Schenkungen.

Dieſe Ehre auch der Nachwelt anzu-
ſagen/ (ſagte Cleodor) will ich Ihnen/
oder vielmehr der Fama/ unſre Hirten-
pfeiffe uͤberreichen; zur Verſicherung/
daß unſre Poeſy/ von Ihren Hochtreff-
lichkeiten zuſingen und zuſpielen/ nim-
mermehr ermůden/ und wir der ſpaten
Nachkommenheit/ durch ſolchen Inhalt/
unſre Lieder wohlempfohlen zu machen
geſonnen leben.

Solang ein Schaͤferſpiel in Waͤldern wird
erklingen;

ſolang ein Halmen Schilf am gruͤnen Ufer
ſteht:

ſolange ſoll von Euch ſtaͤts unſer Singen ſin-
gen.

Euch ſich die Floͤte ſchenkt[:] zugleich auch
der Poet.

Zur Abletzung/ (ſagte hierauf Syl-
via) werdet ihr Schaͤfere/ bevorſtehend-
HochGraͤfliches Beylager zu begluͤck-
wuͤnſchen/ eure Pfeiffen zuſammenſtim-
men. Alſo ſangen ſie Wechſelweis/ da je-
den Singſatz der ganze Chor mit den
wuͤrdigſten Nahmen Beyder Hochver-
maͤhlten beſchloſſen/ folgendes

Trau-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0141" n="129"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Braut-Schenkungen.</hi> </fw><lb/>
        <p>Die&#x017F;e Ehre auch der Nachwelt anzu-<lb/>
&#x017F;agen/ (&#x017F;agte Cleodor) will ich Ihnen/<lb/>
oder vielmehr der Fama/ un&#x017F;re Hirten-<lb/>
pfeiffe u&#x0364;berreichen; zur Ver&#x017F;icherung/<lb/>
daß un&#x017F;re Poe&#x017F;y/ von Ihren Hochtreff-<lb/>
lichkeiten zu&#x017F;ingen und zu&#x017F;pielen/ nim-<lb/>
mermehr erm&#x016F;den/ und wir der &#x017F;paten<lb/>
Nachkommenheit/ durch &#x017F;olchen Inhalt/<lb/>
un&#x017F;re Lieder wohlempfohlen zu machen<lb/>
ge&#x017F;onnen leben.</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Solang ein Scha&#x0364;fer&#x017F;piel in Wa&#x0364;ldern wird<lb/><hi rendition="#et">erklingen;</hi></l><lb/>
          <l>&#x017F;olang ein Halmen Schilf am gru&#x0364;nen Ufer<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;teht:</hi></l><lb/>
          <l>&#x017F;olange &#x017F;oll von Euch &#x017F;ta&#x0364;ts un&#x017F;er Singen &#x017F;in-<lb/><hi rendition="#et">gen.</hi></l><lb/>
          <l>Euch &#x017F;ich die Flo&#x0364;te &#x017F;chenkt<supplied>:</supplied> zugleich auch<lb/><hi rendition="#et">der Poet.</hi></l>
        </lg><lb/>
        <p>Zur Abletzung/ (&#x017F;agte hierauf Syl-<lb/>
via) werdet ihr Scha&#x0364;fere/ bevor&#x017F;tehend-<lb/>
HochGra&#x0364;fliches Beylager zu beglu&#x0364;ck-<lb/>
wu&#x0364;n&#x017F;chen/ eure Pfeiffen zu&#x017F;ammen&#x017F;tim-<lb/>
men. Al&#x017F;o &#x017F;angen &#x017F;ie Wech&#x017F;elweis/ da je-<lb/>
den Sing&#x017F;atz der ganze Chor mit den<lb/>
wu&#x0364;rdig&#x017F;ten Nahmen Beyder Hochver-<lb/>
ma&#x0364;hlten be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ folgendes</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Trau-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[129/0141] Braut-Schenkungen. Dieſe Ehre auch der Nachwelt anzu- ſagen/ (ſagte Cleodor) will ich Ihnen/ oder vielmehr der Fama/ unſre Hirten- pfeiffe uͤberreichen; zur Verſicherung/ daß unſre Poeſy/ von Ihren Hochtreff- lichkeiten zuſingen und zuſpielen/ nim- mermehr ermůden/ und wir der ſpaten Nachkommenheit/ durch ſolchen Inhalt/ unſre Lieder wohlempfohlen zu machen geſonnen leben. Solang ein Schaͤferſpiel in Waͤldern wird erklingen; ſolang ein Halmen Schilf am gruͤnen Ufer ſteht: ſolange ſoll von Euch ſtaͤts unſer Singen ſin- gen. Euch ſich die Floͤte ſchenkt: zugleich auch der Poet. Zur Abletzung/ (ſagte hierauf Syl- via) werdet ihr Schaͤfere/ bevorſtehend- HochGraͤfliches Beylager zu begluͤck- wuͤnſchen/ eure Pfeiffen zuſammenſtim- men. Alſo ſangen ſie Wechſelweis/ da je- den Singſatz der ganze Chor mit den wuͤrdigſten Nahmen Beyder Hochver- maͤhlten beſchloſſen/ folgendes Trau-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/141
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/141>, abgerufen am 06.05.2024.