Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Das gefundene Perlein.
werde ich dich/ Edle Nymfe/ zugleich
hinwiederum straffen/ durch den Ver-
druß/ den dir mein Gesang machen
wird. Hierauf sange er/ folgendes Lied.

Das gefundene Perlein.
1.
Ein Schäfer/ wohlbekandt
am grünen Pegnitzrand/
gieng in dem Feld spaziren/
und iteß den Weg sich führen
in einen Buchenhäyn/
der ihn geladen ein.
2.
Hier wolt er diesesmahl/
von solcher Stämme Zahl/
ein Paar ihm auserwehlen:
gewillt/ davon zu scheelen
ein Rinden oder zwey/
zu seiner Liederey.
3.
Er sahe hin und her/
ließ in die läng und quär
die Augen gehn spaziren/
vor sich was aus zuspüren.
Er fand der Buchen viel.
Der Häyn ihm wohlgefiel.
4.
So reich an Bäumen war
diß Wäldlein hier und dar:
das

Das gefundene Perlein.
werde ich dich/ Edle Nymfe/ zugleich
hinwiederum ſtraffen/ durch den Ver-
druß/ den dir mein Geſang machen
wird. Hierauf ſange er/ folgendes Lied.

Das gefundene Perlein.
1.
Ein Schaͤfer/ wohlbekandt
am gruͤnen Pegnitzrand/
gieng in dem Feld ſpaziren/
und iteß den Weg ſich fuͤhren
in einen Buchenhaͤyn/
der ihn geladen ein.
2.
Hier wolt er dieſesmahl/
von ſolcher Staͤmme Zahl/
ein Paar ihm auserwehlen:
gewillt/ davon zu ſcheelen
ein Rinden oder zwey/
zu ſeiner Liederey.
3.
Er ſahe hin und her/
ließ in die laͤng und quaͤr
die Augen gehn ſpaziren/
vor ſich was aus zuſpuͤren.
Er fand der Buchen viel.
Der Haͤyn ihm wohlgefiel.
4.
So reich an Baͤumen war
diß Waͤldlein hier und dar:
das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0120" n="108"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Das gefundene Perlein.</hi></fw><lb/>
werde ich dich/ Edle Nymfe/ zugleich<lb/>
hinwiederum &#x017F;traffen/ durch den Ver-<lb/>
druß/ den dir mein Ge&#x017F;ang machen<lb/>
wird. Hierauf &#x017F;ange er/ folgendes Lied.</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#fr">Das gefundene Perlein.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <head>1.</head>
            <l>Ein Scha&#x0364;fer/ wohlbekandt</l><lb/>
            <l>am gru&#x0364;nen Pegnitzrand/</l><lb/>
            <l>gieng in dem Feld &#x017F;paziren/</l><lb/>
            <l>und iteß den Weg &#x017F;ich fu&#x0364;hren</l><lb/>
            <l>in einen Buchenha&#x0364;yn/</l><lb/>
            <l>der ihn geladen ein.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <head>2.</head>
            <l>Hier wolt er die&#x017F;esmahl/</l><lb/>
            <l>von &#x017F;olcher Sta&#x0364;mme Zahl/</l><lb/>
            <l>ein Paar ihm auserwehlen:</l><lb/>
            <l>gewillt/ davon zu &#x017F;cheelen</l><lb/>
            <l>ein Rinden oder zwey/</l><lb/>
            <l>zu &#x017F;einer Liederey.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <head>3.</head>
            <l>Er &#x017F;ahe hin und her/</l><lb/>
            <l>ließ in die la&#x0364;ng und qua&#x0364;r</l><lb/>
            <l>die Augen gehn &#x017F;paziren/</l><lb/>
            <l>vor &#x017F;ich was aus zu&#x017F;pu&#x0364;ren.</l><lb/>
            <l>Er fand der Buchen viel.</l><lb/>
            <l>Der Ha&#x0364;yn ihm wohlgefiel.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <head>4.</head>
            <l> So reich an Ba&#x0364;umen war</l><lb/>
            <l>diß Wa&#x0364;ldlein hier und dar:</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0120] Das gefundene Perlein. werde ich dich/ Edle Nymfe/ zugleich hinwiederum ſtraffen/ durch den Ver- druß/ den dir mein Geſang machen wird. Hierauf ſange er/ folgendes Lied. Das gefundene Perlein. 1.Ein Schaͤfer/ wohlbekandt am gruͤnen Pegnitzrand/ gieng in dem Feld ſpaziren/ und iteß den Weg ſich fuͤhren in einen Buchenhaͤyn/ der ihn geladen ein. 2.Hier wolt er dieſesmahl/ von ſolcher Staͤmme Zahl/ ein Paar ihm auserwehlen: gewillt/ davon zu ſcheelen ein Rinden oder zwey/ zu ſeiner Liederey. 3.Er ſahe hin und her/ ließ in die laͤng und quaͤr die Augen gehn ſpaziren/ vor ſich was aus zuſpuͤren. Er fand der Buchen viel. Der Haͤyn ihm wohlgefiel. 4. So reich an Baͤumen war diß Waͤldlein hier und dar: das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/120
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/120>, abgerufen am 22.11.2024.