wohl zu bekommen gewesen, auch da das Instrument eigenhändig zu be- schreiben, entweder zu schwer oder zu beschwerlich gefallen, wehr als zu wohl Zeugnus geben kann.
Dieses Instrument bestehet aus einigen runden Scheiben, die im Durchmesser bey 2. Schuhe ausmachen und in einer andern grössern be- weglich sind, indeme man solche aussen herum mit einem etwas dicken Ring so 1 . bis 2. Zoll breit ist, und in derselben Mitte mit einer Oefnung ver- sehen, durch welche die kleinere Scheiben mit einem hölzernen Schraub- werke ein wenig eingezogen werden, daß sie eine richtige Bewegung haben können. Auf der ersten Seite ist das ganze Weltsystem nach der Koper- nikanischen, als der richtigsten Art vorgestellet, auf der zwoten werden des- selben innere Theile, als die Orbitä des und nur allein und ganz groß, weil selbige in der vorhergehenden gar zu klein sind, vorgestellet. Die dritte Scheibe ist allein zu dem Monde bestimmet, und ist auf solchem das sogenannte Lunaelabium verzeichnet anzutreffen. Das ganze Instrument ist mehrentheils nach der Hypothes und denen Mensuris des berühmten französischen Astronoms Ismaelis Bullialdi gerichtet, und dienet die Oer- ter der sieben Planeten nach der Länge und Breite, die Sonnen - und Mondsfinsternissen und was sonsten davon dependiret, allezeit gar bald und mit geringer Mühe, ohne Rechnung zimlich genau auszufinden; Man mag aber dabey leicht observiren, daß weil des besagten Bullialdi eigene Tabellen, (wie denjenigen, die ein mehrers Einsehen in die Astronomie haben, bekannt ist) eben so genau nicht mit seiner Hypothes übereintreffen, sich die Orte der Planeten vielmehr dieser Hypothese gemäß, öfters aber von besagten Tabel- len etwas discrepant, jedoch bey diesem motu secundo noch richtiger, als auf dem Himmelsglobo die Pyänomena der ersten Vewegung, da doch jene viel schwerer, dann diese zu bestimmen, ergeben werden, daß es demnach mit einem sochem Instrumente weit genug gebracht worden. Indeme aber nun bey Erwegung solcher Richtigkeit sich sonder Zweifel gar wohl eine und andere Liebhaber der Astronomie hervor thun mögten, welche der Mühe werth zu seyn erachten, dergleichen Instrumente mit Verstand und Fleiß eigenhändig zu verfertigen, da man zumahlen mit selbigen in einer Stunde noch genau genug so viel ausrichtet, als man wohl in zehen Stunden mit dem mühsamen Calculiren nicht leisten kann, welches allen denjenigen, die die Oerter der Planeten und die Eclipses zu wissen nöthig haben, um viel Zeit und Mühe zu erspahren, gar dienlich seyn wird, so ist der Herr Autor dem Bono Publico zum besten auf eine neue und kurze Beschreibung bedacht gewesen, wie man nemlich dergleichen Instru- ment auch nach der Hypothese und denen Mensuris des gelehrten und bey uns vor jetzt wohl bekannten Englischen Astronomen, Thomä Stree- tli, als dessen Tabellen bey meiner Uebersetzung aus dem Englischen in
wohl zu bekommen geweſen, auch da das Inſtrument eigenhändig zu be- ſchreiben, entweder zu ſchwer oder zu beſchwerlich gefallen, wehr als zu wohl Zeugnus geben kann.
Dieſes Inſtrument beſtehet aus einigen runden Scheiben, die im Durchmeſſer bey 2. Schuhe ausmachen und in einer andern gröſſern be- weglich ſind, indeme man ſolche auſſen herum mit einem etwas dicken Ring ſo 1 . bis 2. Zoll breit iſt, und in derſelben Mitte mit einer Oefnung ver- ſehen, durch welche die kleinere Scheiben mit einem hölzernen Schraub- werke ein wenig eingezogen werden, daß ſie eine richtige Bewegung haben können. Auf der erſten Seite iſt das ganze Weltſyſtem nach der Koper- nikaniſchen, als der richtigſten Art vorgeſtellet, auf der zwoten werden deſ- ſelben innere Theile, als die Orbitä des ♂ ♀ ♁ und ☿ nur allein und ganz groß, weil ſelbige in der vorhergehenden gar zu klein ſind, vorgeſtellet. Die dritte Scheibe iſt allein zu dem Monde beſtimmet, und iſt auf ſolchem das ſogenannte Lunælabium verzeichnet anzutreffen. Das ganze Inſtrument iſt mehrentheils nach der Hypothes und denen Menſuris des berühmten franzöſiſchen Aſtronoms Iſmaelis Bullialdi gerichtet, und dienet die Oer- ter der ſieben Planeten nach der Länge und Breite, die Sonnen – und Mondsfinſterniſſen und was ſonſten davon dependiret, allezeit gar bald und mit geringer Mühe, ohne Rechnung zimlich genau auszufinden; Man mag aber dabey leicht obſerviren, daß weil des beſagten Bullialdi eigene Tabellen, (wie denjenigen, die ein mehrers Einſehen in die Aſtronomie haben, bekannt iſt) eben ſo genau nicht mit ſeiner Hypothes übereintreffen, ſich die Orte der Planeten vielmehr dieſer Hypotheſe gemäß, öfters aber von beſagten Tabel- len etwas diſcrepant, jedoch bey dieſem motu ſecundo noch richtiger, als auf dem Himmelsglobo die Pyänomena der erſten Vewegung, da doch jene viel ſchwerer, dann dieſe zu beſtimmen, ergeben werden, daß es demnach mit einem ſochem Inſtrumente weit genug gebracht worden. Indeme aber nun bey Erwegung ſolcher Richtigkeit ſich ſonder Zweifel gar wohl eine und andere Liebhaber der Aſtronomie hervor thun mögten, welche der Mühe werth zu ſeyn erachten, dergleichen Inſtrumente mit Verſtand und Fleiß eigenhändig zu verfertigen, da man zumahlen mit ſelbigen in einer Stunde noch genau genug ſo viel ausrichtet, als man wohl in zehen Stunden mit dem mühſamen Calculiren nicht leiſten kann, welches allen denjenigen, die die Oerter der Planeten und die Eclipſes zu wiſſen nöthig haben, um viel Zeit und Mühe zu erſpahren, gar dienlich ſeyn wird, ſo iſt der Herr Autor dem Bono Publico zum beſten auf eine neue und kurze Beſchreibung bedacht geweſen, wie man nemlich dergleichen Inſtru- ment auch nach der Hypotheſe und denen Menſuris des gelehrten und bey uns vor jetzt wohl bekannten Engliſchen Aſtronomen, Thomä Stree- tli, als deſſen Tabellen bey meiner Ueberſetzung aus dem Engliſchen in
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wohl zu bekommen geweſen, auch da das Inſtrument eigenhändig zu be-
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ſo 1 [FORMEL]. bis 2. Zoll breit iſt, und in derſelben Mitte mit einer Oefnung ver-
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werke ein wenig eingezogen werden, daß ſie eine richtige Bewegung haben
können. Auf der erſten Seite iſt das ganze Weltſyſtem nach der Koper-
nikaniſchen, als der richtigſten Art vorgeſtellet, auf der zwoten werden deſ-
ſelben innere Theile, als die Orbitä des ♂ ♀ ♁ und ☿ nur allein und ganz
groß, weil ſelbige in der vorhergehenden gar zu klein ſind, vorgeſtellet. Die
dritte Scheibe iſt allein zu dem Monde beſtimmet, und iſt auf ſolchem das
ſogenannte Lunælabium verzeichnet anzutreffen. Das ganze Inſtrument
iſt mehrentheils nach der Hypothes und denen Menſuris des berühmten
franzöſiſchen Aſtronoms Iſmaelis Bullialdi gerichtet, und dienet die Oer-
ter der ſieben Planeten nach der Länge und Breite, die Sonnen – und
Mondsfinſterniſſen und was ſonſten davon dependiret, allezeit gar bald und
mit geringer Mühe, ohne Rechnung zimlich genau auszufinden; Man mag
aber dabey leicht obſerviren, daß weil des beſagten Bullialdi eigene Tabellen,
(wie denjenigen, die ein mehrers Einſehen in die Aſtronomie haben, bekannt
iſt) eben ſo genau nicht mit ſeiner Hypothes übereintreffen, ſich die Orte der
Planeten vielmehr dieſer Hypotheſe gemäß, öfters aber von beſagten Tabel-
len etwas diſcrepant, jedoch bey dieſem motu ſecundo noch richtiger, als auf
dem Himmelsglobo die Pyänomena der erſten Vewegung, da doch jene
viel ſchwerer, dann dieſe zu beſtimmen, ergeben werden, daß es demnach
mit einem ſochem Inſtrumente weit genug gebracht worden. Indeme
aber nun bey Erwegung ſolcher Richtigkeit ſich ſonder Zweifel gar wohl
eine und andere Liebhaber der Aſtronomie hervor thun mögten, welche
der Mühe werth zu ſeyn erachten, dergleichen Inſtrumente mit Verſtand
und Fleiß eigenhändig zu verfertigen, da man zumahlen mit ſelbigen in
einer Stunde noch genau genug ſo viel ausrichtet, als man wohl in zehen
Stunden mit dem mühſamen Calculiren nicht leiſten kann, welches allen
denjenigen, die die Oerter der Planeten und die Eclipſes zu wiſſen nöthig
haben, um viel Zeit und Mühe zu erſpahren, gar dienlich ſeyn wird,
ſo iſt der Herr Autor dem Bono Publico zum beſten auf eine neue und
kurze Beſchreibung bedacht geweſen, wie man nemlich dergleichen Inſtru-
ment auch nach der Hypotheſe und denen Menſuris des gelehrten und
bey uns vor jetzt wohl bekannten Engliſchen Aſtronomen, Thomä Stree-
tli, als deſſen Tabellen bey meiner Ueberſetzung aus dem Engliſchen in
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/98>, abgerufen am 16.02.2025.
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